Ahorn

Ahorn: Pflanzung, Pflege und die schönsten Arten

Ahorne bestechen durch ihren Wuchs, die leuchtende Herbstfärbung und ihre Anpassungsfähigkeit. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen zu den Merkmalen, der Pflanzung und Pflege verschiedener Ahornarten.

Wuchs

Ahorne (Acer) wachsen als sommergrüne Bäume oder Sträucher. Zwei Ausnahmen, der Syrische Ahorn (Acer obtusifolium) und der Kreta-Ahorn (Acer sempervirens), sind immergrün. Die Wuchshöhe und -form der verschiedenen Ahornarten variiert stark je nach Art und Standortbedingungen.

Der Fächerahorn (Acer palmatum) wächst mehrstämmig und schirmförmig mit dünnen Ästen zu einer Höhe von 5 bis 7 Metern. Der Rotahorn (Acer rubrum) erreicht eine Höhe von 10 bis 15 Metern und hat eine kegelförmige Krone. Der Spitzahorn (Acer platanoides) wächst einstämmig und kann bis zu 30 Meter hoch werden, wobei er eine rundliche, dichte Krone bildet. Der Feldahorn (Acer campestre) erreicht Wuchshöhen von 10 bis 15 Metern und bildet ein herzförmiges Wurzelsystem.

Ahorne sind bekannt für ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Standortbedingungen. Während einige Arten wie der Fächerahorn eher langsam wachsen, zeigen andere wie der schnellwüchsige Spitzahorn besonders in ihren jungen Jahren ein beeindruckendes Wachstum. Dieser Baum kann jährlich bis zu 60 Zentimeter zulegen und entwickelt kräftige Wurzelsysteme, die zur Stabilität und Gesundheit beitragen.

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Blätter

Die Blätter der Ahorne sind ein markantes Merkmal dieser Gattung. Sie sind meist handförmig gelappt und gegenständig an den Zweigen angeordnet. Bei einigen Arten, wie dem Eschen-Ahorn (Acer negundo), ist die Blattspreite unpaarig gefiedert. Die Blätter variierten stark in Größe und Form je nach Art.

Beim Fächerahorn gibt es zahlreiche Blattvariationen, die zwischen sechs und elf Zentimetern groß sein können. Der Spitzahorn hat größere Blätter, die bis zu 18 Zentimeter lang werden und einen milchigen Saft führen. Der Feldahorn besitzt kleinere, drei- bis fünflappige Blätter mit abgerundeten Buchten zwischen den Lappen.

Besonders auffällig ist die Herbstfärbung der Ahornblätter. Sie reicht von leuchtendem Gelb über Orange bis hin zu intensivem Rot. Der Fächerahorn zeigt im Herbst eine breite Farbpalette von Goldgelb bis Karminrot. Bei einigen Arten sind die Hauptnerven auf der Blattunterseite behaart, und die Blattränder können glatt, gesägt oder gezähnt sein.

Früchte

Die Früchte der Ahorne sind charakteristische Spaltfrüchte, die aus zwei geflügelten Nüsschen bestehen. Diese speziellen Früchte, auch Samara genannt, ermöglichen durch ihre aerodynamische Form eine weite Verbreitung der Samen. Beim Herunterfallen vollziehen die Teilfrüchte eine Autorotation, fallen langsamer zu Boden und können weitflächig verweht werden.

Die Anordnung der Fruchtflügel variiert je nach Art. Beim Feldahorn sind sie waagerecht angeordnet, beim Bergahorn spitzwinklig. Die Früchte des Spitzahorns nehmen meist einen stumpfwinkligen bis fast waagerechten Winkel ein, während die des Fächerahorns in einem relativ stumpfen Winkel zueinander stehen. Farblich verändern sich die Früchte während der Reifung von grün oder rötlich zu braun.

Einige Ahornarten zeigen Parthenokarpie, das heißt, sie können auch ohne vorherige Befruchtung Früchte ausbilden, die jedoch keine Samen enthalten und nicht zur Vermehrung geeignet sind.

Welcher Standort ist geeignet?

Der ideale Standort für Ahorne hängt stark von der jeweiligen Art ab. Allgemein bevorzugen Ahorne sonnige bis halbschattige Lagen. Der Fächerahorn und der Japanische Ahorn (Acer japonicum) gedeihen am besten in halbschattigen bis schattigen Lagen, wo sie vor zu viel direkter Sonneneinstrahlung und Wind geschützt sind. Ein leicht saurer Boden fördert ihr Wachstum und die Herbstfärbung.

Der Spitzahorn und der Feldahorn bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte und sind tolerant gegenüber Trockenheit und städtischen Bedingungen. Der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) toleriert auch schattige Lagen und kommt gut mit verschiedenen Bodenarten zurecht, solange diese gut durchlässig und nährstoffreich sind. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, da Ahornwurzeln darauf empfindlich reagieren.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ahorne gedeihen am besten in nährstoffreichen, durchlässigen Böden mit einem neutralen bis leicht sauren pH-Wert. Ein lockerer, sandig-humos Lehmboden ist ideal. Schwerere Böden sollten mit Sand und Kies aufgelockert werden, um die Durchlässigkeit zu verbessern.

Vor der Pflanzung können Sie den Boden mit Kompost oder Humus anreichern, um das Wurzeln zu fördern. Eine Mulchschicht aus Rindenmulch hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren und die Wurzeln zu schützen. Besonders bei jungen Pflanzen sollten Sie auf eine ausreichende Nährstoffversorgung achten, indem Sie im Frühjahr reifen Kompost oder Hornspäne hinzufügen.

Für Containerpflanzen eignet sich eine nährstoffreiche, gut durchlässige Kübelpflanzenerde. Staunässe und stark verdichtete Böden sollten vermieden werden, um Wurzelprobleme zu verhindern.

Ahorn pflegen

Ahorne sind generell pflegeleicht und benötigen nur wenige spezifische Pflegemaßnahmen.

Bewässerung

Eine regelmäßige Wasserversorgung ist besonders wichtig für junge Bäume und während trockener Perioden. Gießen Sie den Fächerahorn bei sandigen Böden und in sonniger Lage regelmäßig, um Trockenschäden zu vermeiden. Der Spitzahorn benötigt während der Anwachsphase ausreichend Wasser. Eine Mulchschicht hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren.

Düngung

Die meisten Ahornarten profitieren im Frühjahr von einer Kompostgabe oder einer Düngung mit Hornspänen. Der Fächerahorn hat einen geringen Nährstoffbedarf, sodass eine einmalige Düngegabe im Frühling in der Regel ausreicht.

Mulchen und Schädlingskontrolle

Mulchen hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und reduziert den Wasserbedarf. Regelmäßige Schädlingskontrollen sind sinnvoll, um Blattläuse und Spinnmilben frühzeitig zu erkennen. Diese Schädlinge stellen meist nur ein optisches Problem dar.

Frostschutz

Besondere Vorsicht ist bei jungen Ahornen im Winter geboten. Schützen Sie den Stamm junger Spitzahorne mit einer Rohrmatte oder einer Stammmanschette aus Kunststoff vor Frostrissen und Wildverbiss.

Vorsoge und Wartung

Stellen Sie sicher, dass der Standort nicht zu extremen Wetterbedingungen ausgesetzt ist. Flachwurzelnde Ahorne benötigen bei Trockenheit und starker Sonneneinstrahlung mehr Wasser, um Rindenrisse zu verhindern.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für Ahorne ist im Frühjahr oder Herbst. Wässern Sie den Wurzelballen vor der Pflanzung gründlich. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß ist wie der Wurzelballen, und lockern Sie den Boden tiefgründig, um die Wurzeln zu schützen.

Setzen Sie den Ahornbaum ins Pflanzloch, füllen Sie es mit Erde auf und drücken Sie die Erde gut fest. Gießen Sie den Baum anschließend gründlich. Bei Hochstämmen empfiehlt sich die Stabilisierung mit einem Baumpfahl.

Achten Sie darauf, dass der Standort keine Pflasterflächen umfasst, da flachwurzelnde Arten wie der Spitzahorn Wegebeläge beschädigen können.

Ahorn richtig schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht zwingend erforderlich, kann aber zur Gesundheit und Form der Bäume beitragen. Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt liegt im Spätsommer oder Herbst. Kranke, abgestorbene oder sich reibende Äste sollten entfernt werden.

Verwenden Sie eine scharfe, desinfizierte Ast- oder Gartenschere. Schneiden Sie Äste bis zum Ansatz am nächst größeren Seitenast zurück und vermeiden Sie Rückschnitte ins alte Holz. Schnittwunden können bei Bedarf mit Wundverschlussmittel versorgt werden.

Spezifische Hinweise

  • Fächerahorn: Entfernen Sie nur totes und krankes Holz. Ein leichter Formschnitt kann im Mai oder Juni erfolgen.
  • Spitzahorn: Entfernen Sie regelmäßig totes Geäst. Herausstehende Zweige können im Spätsommer gekappt werden.
  • Feldahorn: Ist schnittverträglich und kann besonders bei Verwendung als Hecke zweimal jährlich geschnitten werden.

Ahorn vermehren

Ahorne können auf verschiedene Weisen vermehrt werden, wobei die Methode der Aussaat, Stecklinge, Veredelung und Absenker am gebräuchlichsten sind.

Aussaat

Sammeln Sie die Samen im Herbst und stratifizieren Sie diese vor der Aussaat. Pflanzen Sie die Samen dann im Frühjahr in feuchte Erde.

Stecklinge

Diese Methode ist besonders bei Spitzahorn effektiv. Schneiden Sie im frühen Frühjahr oder späten Herbst 10 bis 15 cm lange Triebe und pflanzen Sie diese in ein Anzuchtgefäß mit Bewurzelungspulver.

Veredelung

Für Zuchtformen wie den Fächerahorn eignet sich das seitliche Anplatten im Sommer unter Glas. Kugelahorne werden oft im Frühjahr durch Geißfußpfropfen veredelt.

Absenker

Drücken Sie einen Ast auf den Boden und fixieren Sie ihn, bis er Wurzeln bildet. Trennen Sie dann den neuen Baum vom Mutterbaum und pflanzen Sie ihn um.

Krankheiten & Schädlinge

Ahorne können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Regelmäßige Kontrollen und artgerechte Pflege helfen, gesundheitliche Probleme zu minimieren.

Häufige Schädlinge

Blattläuse, Spinnmilben, Gallmilben, Zikaden und Schildläuse können Ahorne befallen, meist stellen sie jedoch nur ein optisches Problem dar.

Häufige Krankheiten

Pilzkrankheiten wie Echter Mehltau, Teerfleckenkrankheit und Verticillium-Welke sind häufig. Die Rußrindenkrankheit ist besonders gefährlich und meldepflichtig. Haknapsel Maßnahmen sofort umsetzen und den befallenen Baum fällen.

Vorsorgemaßnahmen

Achten Sie auf einen gut durchlässigen, nährstoffreichen Boden und eine ausreichende Bewässerung. Vermeiden Sie Überdüngung und Staunässe. Schützen Sie junge Pflanzen vor starkem Wind und Wintersonne.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die häufigsten Schädlinge bei Ahornen und wie kann man diese bekämpfen?

Häufige Schädlinge bei Ahornen sind Blattläuse, Spinnmilben, Gallmilben und Zikaden. Meist stellen diese Schädlinge nur ein optisches Problem dar. Zur Bekämpfung können Sie die Pflanzen mit Wasser abspritzen oder eine Bio-Pflanzenkur nutzen, um die Widerstandskraft der Ahorne zu stärken. Eine regelmäßige Schädlingskontrolle ist jedoch empfehlenswert.

Welche Ahornart ist besonders anfällig für die Verticillium-Welke und wie erkennt man diese Krankheit?

Der Fächerahorn (Acer palmatum) ist besonders anfällig für die Verticillium-Welke. Die Krankheit zeigt sich durch fahle, schnell welkende Blätter, rissige Rinde oder scheinbar grundlos eintrocknende Äste und Zweige. Das Abschneiden befallener Zweige und der Wechsel des Standorts können helfen, den Baum zu retten.

Was ist die Rußrindenkrankheit und wie sollte man bei einem Befall vorgehen?

Die Rußrindenkrankheit ist eine gefährliche Pilzkrankheit, die vor allem den Bergahorn befällt, aber auch Spitz- und Feldahorn betreffen kann. Sie zeigt sich durch Rußbelag auf der Rinde und kann auch für Menschen gesundheitsschädlich sein. Bei einem Befall muss der kommunale Pflanzenschutzdienst informiert und der Baum sofort gefällt werden.

Welche Ahornarten sind immergrün und wo kommen sie vor?

Die beiden immergrünen Ahornarten sind der Syrische Ahorn (Acer obtusifolium) und der Kreta-Ahorn (Acer sempervirens). Der Syrische Ahorn kommt im Taurus-Gebirge der Türkei, in Syrien, im Libanon und Israel vor, während der Kreta-Ahorn hauptsächlich in Griechenland im Bereich der Ägäis sowie in der Türkei vorkommt.

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