Feldahorn: Eigenschaften, Pflanzung und Pflege des Baumes
Der Feldahorn (Acer campestre) ist ein robuster und anpassungsfähiger Baum, der in vielen Gärten und Parks heimisch ist. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Eigenschaften, Ansprüche und Verwendungsmöglichkeiten des Feldahorns.
- Wuchs
- 🗓️ Saison-Spezial: Schnittkalender
- Rinde
- Winterknospen
- Blätter
- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Feldahorn richtig pflanzen
- Feldahorn richtig schneiden
- Feldahorn pflegen
- Feldahorn vermehren
- Sorten & Arten
- Krankheiten & Schädlinge
- Verwendung
- Ökologische Bedeutung
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Der Feldahorn, auch bekannt als Maßholder oder Maßeller, ist ein kleiner bis mittelgroßer Baum, der Höhen von 5 bis 15 Metern erreicht. Der Baum kann sowohl ein- als auch mehrstämmig wachsen. In jungen Jahren ist die Krone eiförmig, im Alter wird sie runder und ausladender. Die Breite beträgt in der Regel 5 bis 10 Meter, wobei besonders alte und freistehende Exemplare bis zu 15 Meter breit werden können. Pro Jahr wächst er etwa 40 bis 45 Zentimeter in die Höhe und 25 bis 35 Zentimeter in die Breite.
Die hellgrauen bis ockerbraunen Triebe des Feldahorns zeichnen sich durch auffällige Korkleisten aus. Bereits bei relativ jungen Bäumen zeigt die Borke tiefe Längsrisse und Furchen. Diese Struktur verleiht dem Baum ein charakteristisches Aussehen und trägt zu seiner Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber verschiedenen Umweltbedingungen wie Trockenheit, Hitze, Frost und starkem Wind bei.
Rinde
Die Rinde des Feldahorns verändert sich mit dem Alter des Baumes. Junge Bäume besitzen eine glatte, dunkelgraue bis braune Rinde. Mit der Zeit entwickeln sich erste Risse, die sich vertiefen und zu einer ausgeprägten, längsgefurchten Struktur führen. Diese Erscheinung verleiht älteren Exemplaren ein markantes Aussehen und trägt zur Widerstandsfähigkeit des Baumes bei.
Winterknospen
Die Winterknospen des Feldahorns sind 2 bis 4 Millimeter groß und damit kleiner als die Knospen anderer Ahornarten. Die Endknospen sind eiförmig und an der Spitze gerundet oder leicht zugespitzt, während die Seitenknospen ebenfalls eiförmig sind und entweder anliegen oder abstehen. Die Knospenschuppen sind rot-braun gefärbt und häufig mit einem schwarzen Streifen versehen. Die Knospen sind leicht bis fein behaart und oft am Rand weiß bewimpert.
Blätter
Die Blätter des Feldahorns sind sommergrün und gegenständig an den Zweigen angeordnet. Sie treiben im Frühjahr auffällig hellgrün aus und verändern im Laufe des Sommers ihre Farbe zu einem mittleren bis dunklen Grün. Die Blätter sind fünf bis acht Zentimeter lang und fünf bis zehn Zentimeter breit, drei- bis fünflappig und häufig klein gekerbt und wellig gerundet. Besonders im Herbst zeigt der Feldahorn eine beeindruckende Laubfärbung von leuchtend gelb bis orange, gelegentlich auch mit karminroten Tönen. Die Blattstiele, die Milchsaft führen, können bis zu sechs Zentimeter lang sein.
Blüte
Die Blütezeit des Feldahorns erstreckt sich von April bis Mai und fällt mit dem Laubaustrieb zusammen. Die gelblich-grünen Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtlich und in 10-25-blütigen Rispen angeordnet. Sie sind reich an Nektar und daher besonders attraktiv für Bienen und andere Bestäuber. Jede Blüte hat einen Durchmesser von etwa 6-8 mm und verströmt bei warmem und sonnigem Wetter einen süßen Duft.
Früchte
Die Früchte des Feldahorns sind braune Spaltfrüchte, die jeweils zwei Nüsschen enthalten. Ein auffälliges Merkmal sind die waagrecht zueinander stehenden Fruchtflügel. Im Sommer sind die Früchte zunächst leuchtend rot, reifen später aber zu einer grün-bräunlichen bis braunen Farbe heran. Die Früchte sind typischerweise ab August oder September reif und fallen dann vom Baum, wobei sie eine propellerartige Flugbewegung ausführen.
Welcher Standort ist geeignet?
Der Feldahorn bevorzugt einen Standort in voller Sonne bis lichten Schatten. Er verträgt Hitze und Trockenheit ebenso gut wie Frost und windige Lagen, was ihn auch für exponierte Standorte geeignet macht. Vier wesentliche Standortfaktoren sind:
- Licht: Volle Sonne bis lichter Schatten
- Wind: Verträgt windige Standorte, auch in Küstennähe
- Temperaturen: Sehr frosthart und hitzeresistent
- Boden: Bevorzugt nährstoffreiche, feuchte bis wechseltrockene Böden ohne Staunässe
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der Feldahorn stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden und ist sehr anpassungsfähig. Er gedeiht auf trockenen bis frischen, tiefgründigen Böden und verträgt keine Staunässe. Optimal sind nährstoffreiche, kalkhaltige Böden. Seine tiefen und weit verzweigten Wurzeln ermöglichen es ihm, auch in weniger idealen Bodenverhältnissen zu überleben.
Feldahorn richtig pflanzen
Für die Pflanzung des Feldahorns bietet sich das Frühjahr oder der Herbst an. Vor dem Einpflanzen sollte der Wurzelballen gründlich gewässert werden. Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen sein. Nach dem Einsetzen wird das Pflanzloch mit Erde aufgefüllt und leicht festgetreten. Anschließend wird der Baum ausgiebig angegossen. Für eine Heckenpflanzung sollten Sie einen Abstand von etwa 50 cm zwischen den einzelnen Pflanzen einhalten.
Feldahorn richtig schneiden
Der Feldahorn ist sehr schnittverträglich und kann fast das ganze Jahr über geschnitten werden. Ein regelmäßiger Schnitt fördert die gewünschte Wuchsform und verhindert zu starkes Wachstum. Ideal sind zwei Schnitte pro Jahr: der erste im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb, der zweite im Spätsommer oder Herbst, nachdem das Laub abgefallen ist. Größere Schnittwunden sollten mit Baumwachs oder einem Wundverschlussmittel behandelt werden.
Feldahorn pflegen
Der Feldahorn ist pflegeleicht und an das mitteleuropäische Klima gut angepasst. Junge Bäume und frisch gepflanzte Exemplare profitieren von regelmäßiger Bewässerung, insbesondere in den ersten Wachstumsjahren und bei längeren Trockenperioden. Eine Düngegabe mit reifem Kompost im Frühjahr fördert das Wachstum. Ältere Bäume benötigen in der Regel keine zusätzliche Bewässerung oder Düngung.
Feldahorn vermehren
Der Feldahorn kann durch Samen, Stecklinge oder Veredelung vermehrt werden.
Vermehrung durch Samen
Sammeln Sie die reifen Samen im Herbst und entfernen Sie die Flügel. Säen Sie die Samen direkt nach der Ernte entweder in Kisten oder in ein Anzuchtbeet im Freiland aus. Die winterliche Nässe und Temperaturschwankungen helfen, die Keimhemmung zu brechen.
Vermehrung durch Stecklinge
Schneiden Sie im Sommer gesunde, kräftige Triebe als Stecklinge und setzen Sie diese in Anzuchterde (4,00€ bei Amazon*). Bewässern Sie regelmäßig und schützen Sie die Stecklinge vor direkter Sonneneinstrahlung, bis sie bewurzelt sind.
Veredelung
Die Veredelung ist eine anspruchsvollere Methode und eignet sich besonders für Zuchtsorten. Edelreiser werden entweder im Winter durch Pfropfen oder im Spätsommer durch Okulieren auf eine Unterlage gesetzt.
Sorten & Arten
Der Feldahorn bietet eine Vielzahl von Sorten, die sich in Wuchsform, Laubfarbe und Anwendungsmöglichkeiten unterscheiden:
- ‚Carnival‘: Weiß panaschierte Blätter, im Austrieb rosa gefärbt.
- ‚Elsrijk‘: Kompakte, kegelförmige Krone, geeignet als Straßen- und Stadtbaum.
- ‚Nanum‘: Schwachwüchsig und kugelförmig, ideal für kleine Gärten.
- ‚Postelense‘: Junge Blätter sind zunächst goldgelb, später vergrünen sie.
- ‚Royal Ruby‘: Austrieb purpurrot, später dunkelgrün.
- ‚Silver Celebration‘: Kegelförmige Krone, cremeweißer Blattrand.
- ‚Huibers Elegant‘: Regelmäßiger, aufrechter Wuchs, ideal für Straßenräume.
- Roter Feldahorn (Acer x neglectum ‚Annae‘): Kreuzung mit dunkelroten Blättern im Austrieb und goldgelber Herbstfärbung.
Krankheiten & Schädlinge
Einige häufige Krankheiten und Schädlinge des Feldahorns sind:
- Gallmilben: Verursachen Pflanzengallen auf den Blättern.
- Ahorn-Runzelschorf: Zeigt sich durch schwarze Teerflecken auf den Blättern.
- Echter Mehltau: Weißer, mehlartiger Belag auf den Blättern.
- Blattläuse: Befallen junge Triebe und hinterlassen Honigtau.
- Schildläuse und Spinnmilben: Ernähren sich vom Pflanzensaft und können die Pflanze schwächen.
Präventive Maßnahmen und Bekämpfung
Stärken Sie die Pflanzen durch bedarfsorientierte Düngung und den richtigen Standort. Eine gute Wasserversorgung, besonders in Trockenperioden, ist wichtig. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile rechtzeitig, um die Ausbreitung von Schädlingen zu verringern. In den meisten Fällen bleibt der Feldahorn jedoch robust und erfordert keine Behandlung.
Verwendung
Der Feldahorn ist vielseitig einsetzbar:
- Hecken und Windschutzstreifen: Dank seiner Schnittverträglichkeit ideal für Heckenpflanzungen.
- Straßen- und Parkbaum: Widerstandsfähig gegen Stadtklima, Industriebelastung und Streusalz.
- Hangsicherung: Durch sein dichtes Wurzelsystem ideal zur Hangsicherung.
- Holzverwendung: Hart, zäh und elastisch, geeignet für Drechslerarbeiten, Möbel und Musikinstrumente.
- Naturheilkunde: Rinde wirkt adstringierend und kann als Tee bei Durchfall verwendet werden.
- Nahrung für Tiere: Blüten liefern Nektar und Pollen für Insekten, Früchte werden von Vögeln gefressen.
- Zier- und Nutzpflanze: Schöne Herbstfärbung, geeignet als Solitärbaum, für Sichtschutz und Hecken.
Ökologische Bedeutung
Der Feldahorn bietet Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Insekten und Vögel. Seine Blüten sind besonders attraktiv für Bienen, und seine dichte Krone bietet Schutz und Nistplätze für Vögel. Durch seine vielfältige Nutzung trägt der Feldahorn wesentlich zu einer lebenswerten und ökologisch wertvollen Umwelt bei.
Häufig gestellte Fragen
Warum ist der Feldahorn besonders gut für Stadtkreise geeignet?
Der Feldahorn ist besonders anpassungsfähig und kommt gut mit städtischen Bedingungen zurecht. Er ist hitzeverträglich, frosthart und widerstandsfähig gegen Umweltverschmutzung und salzhaltige Böden, was ihn ideal für Stadtgebiete macht. Zudem verträgt er Trockenheit und ist relativ unempfindlich gegenüber verdichteten Böden.
Welche historische Nutzung hatten die Blätter des Feldahorns?
Früher wurden die Blätter des Feldahorns wie Sauerkraut milchsauer vergoren und im Winter gegessen. Außerdem wurden die Blätter als Viehfutter für Tiere wie Schafe, Ziegen und Pferde genutzt.
Wie wird der Feldahorn in der Heilkunde verwendet?
In der traditionellen Heilkunde wurde die Rinde des Feldahorns genutzt. Sie wirkt adstringierend und kann in Form eines Tees bei Magen-Darm-Beschwerden oder äußerlich zur Behandlung von Hautrötungen verwendet werden. Früher wurden auch die Blätter gegen Entzündungen verwendet, indem sie getrocknet und als Umschlag aufgelegt wurden.
Welche Rolle spielt der Feldahorn im Ökosystem?
Der Feldahorn bietet eine wertvolle Nahrungsquelle für viele Insekten und Tiere. Seine Blüten sind besonders attraktiv für Bienen und Schmetterlinge, während die dichte Krone und das Laub Schutz und Nistplätze für Vögel bieten. Seine Früchte werden von Vögeln gefressen und seine Pollen dienen als Nahrung für Bienen. Durch seine robuste Natur unterstützt er die biologische Vielfalt in städtischen und ländlichen Gebieten.