Ahorn

Ahorn-Schädlinge: Welche bedrohen Ihren Baum am meisten?

Ahornbäume sind anfällig für verschiedene Schädlinge, die das gesunde Wachstum beeinträchtigen können. Dieser Artikel stellt häufige Schädlinge vor und erläutert Möglichkeiten zur Erkennung, Bekämpfung und Vorbeugung eines Befalls.

Gallmilben an Ahorn

Gallmilben sind winzige Spinnentiere aus der Familie der Eriophyidae, die an Ahornbäumen markante Gallen hervorrufen. Diese Gallen entstehen durch die Saugtätigkeit der Milben, die das Blattgewebe zu knoten-, beutel- oder hörnchenförmigen Wucherungen anregen. Die roten Verfärbungen der Gallen fallen besonders auf und machen den Befall gut sichtbar.

Erkennungsmerkmale des Befalls

Sie erkennen Gallmilbenbefall an den folgenden Merkmalen:

  • Hörnchenförmige, oft in den Nervenwinkeln der Blätter auftretende Gallen, die ihre Farbe von grün zu rot verändern.
  • Kleinere, beutelförmige Gallen, die punktuell erscheinen und ebenfalls rot sind.
  • Vernarbte und leicht deformierte Blätter durch die Gallbildung.

Aufgrund der geringen Größe der Milben, die zwischen 0,08 und 0,5 mm liegt, sind sie mit dem bloßen Auge kaum zu sehen. Die auffälligen Wucherungen machen jedoch den Befall leicht erkennbar.

Biologie und Lebensweise

Gallmilben überwintern in den Knospen des Ahorns und wandern beim Austrieb auf die frischen Blätter. Ihr Saugen führt zur typischen Gallenbildung. Obwohl Gallmilben den Ahorn bevorzugen, hinterlassen sie meist nur optische Schäden und beeinträchtigen den Baum nicht stark.

Maßnahmen zur Eindämmung

Spezielle Bekämpfungen sind oft nicht notwendig. Maßnahmen zur Eindämmung können folgende sein:

  • Manuelles Entfernen: Schneiden Sie befallene Blätter und Knospen ab und entsorgen Sie diese im Hausmüll. Nutzen Sie Schutzhandschuhe.
  • Brennnesseljauche: Besprühen Sie bei stärkerem Befall die Pflanze alle drei bis vier Tage mit einer Brennnesseljauche-Lösung.

Vorbeugend sollten Sie Ihren Ahorn regelmäßig auf Befallsymptome überprüfen und betroffene Pflanzenteile konsequent entfernen, um die Ausbreitung zu minimieren.

Blattläuse an Ahorn

Blattläuse sind häufige Schädlinge an Ahornbäumen, die hauptsächlich im Frühling auftreten. Die kleinen Insekten, oft grün oder schwarz, saugen Pflanzensaft aus jungen Trieben und Blattunterseiten.

Erkennung und Schäden

Ein Blattlausbefall lässt sich leicht identifizieren:

  • Optische Merkmale: Häufige Sichtbarkeit der Läuse sowie Ansammlung von klebrigem Honigtau, einem Sekret der Läuse.
  • Blattschäden: Gelbfärbung, Verformung der Blätter und vorzeitiger Blattfall.
  • Rußtaupilze: Der Honigtau fördert die Ansiedlung von Rußtaupilzen, die die Blätter schwarz überziehen und die Photosynthese beeinträchtigen.

Biologie

Blattläuse vermehren sich bei günstigen Bedingungen rasch und sind zur Parthenogenese fähig, wodurch sie innerhalb kurzer Zeit große Kolonien bilden, speziell in den warmen Monaten Juli und August.

Naturnahe Bekämpfung

Um den Befall zu kontrollieren, können Sie umweltfreundliche Methoden anwenden:

  • Seifenlösung: Lösen Sie in einem Liter heißen Wasser 50 g Kernseife oder 50 ml Schmierseife auf und fügen Sie zwei Teelöffel Spiritus hinzu. Sprühen Sie nach dem Abkühlen die betroffenen Stellen ein.
  • Brennnesseljauche: Besprühen Sie die Pflanzen alle drei bis vier Tage mit Brennnesseljauche.
  • Manuelle Entfernung: Bei leichtem Befall reicht es, die Läuse mit den Händen oder einem Wasserstrahl zu entfernen.

Vorbeugende Maßnahmen

Fördern Sie natürliche Feinde der Blattläuse wie Marienkäfer und Florfliegen. Regelmäßige Kontrollen und das frühzeitige Entfernen betroffener Pflanzenteile helfen, den Befall zu minimieren.

Schildläuse an Ahorn

Schildläuse sind besonders wegen ihrer Saugtätigkeit problematische Schädlinge am Ahorn. Sie entziehen den Blättern und Trieben Pflanzensaft, was die Bäume schwächt.

Erkennung und Symptome

Verschiedene Arten von Schildläusen, wie die Wollige Napfschildlaus oder die Hortensienschildlaus, sind leicht erkennbar:

  • Optisches Erscheinungsbild: Schildläuse haben schützende Rückenschilde, die oft braun oder weißlich gefärbt sind. Die Wollige Napfschildlaus bildet auffällige, watteartige Wachsbedeckungen.
  • Position: Diese Schädlinge sitzen bevorzugt an Trieben und Blattunterseiten.
  • Honigtau und Rußtaupilze: Der ausgeschiedene Honigtau fördert die Ansiedlung von Rußtaupilzen, was die Photosynthese beeinträchtigt.

Schäden

Der Befall kann die Ahornbäume erheblich schwächen:

  • Nährstoffentzug: Der ständige Saftentzug führt zu gelben, vertrockneten Blättern.
  • Sekundärinfektionen: Honigtau zieht Ameisen an, die die Schildläuse vor natürlichen Feinden schützen.
  • Ästhetische Beeinträchtigung: Klebrige Ausscheidungen und Rußtau beeinträchtigen das Erscheinungsbild des Baumes erheblich.

Bekämpfung und Vorsorge

Zur Bekämpfung von Schildläusen können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Manuelle Entfernung: Bei geringem Befall entfernen Sie die Schädlinge mit einer Bürste oder einem scharfen Wasserstrahl.
  • Nützlinge: Fördern Sie natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Florfliegenlarven.
  • Biologische Spritzmittel: Bei stärkerem Befall können umweltfreundliche Pflanzenschutzmittel angewendet werden. Chemische Insektizide sollten nur im Notfall verwendet werden.

Vorbeugend sollten Sie regelmäßig die Blätter und Triebe auf Befall kontrollieren und betroffene Pflanzenteile frühzeitig entfernen.

Spinnmilben an Ahorn

Spinnmilben sind winzige Spinnentiere, die Pflanzenzellen an den Blattunterseiten aufsaugen. Besonders häufig ist die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) anzutreffen. Ihre Anwesenheit erkennen Sie an den feinen Gespinsten, die die Blattunterseiten überziehen.

Erkennung und Symptome

Die Anwesenheit von Spinnmilben zeigt sich durch:

  • Frühe Symptome: Kleine, helle Flecken und Sprenkel auf den Blättern.
  • Fortgeschrittener Befall: Gelbliche Verfärbung, Vertrocknung und Abwurf der Blätter.
  • Gespinste: Bei starkem Befall wird die gesamte Pflanze mit feinen Gespinsten überzogen.

Bekämpfung und Vorsorge

Bei der Bekämpfung von Spinnmilben stehen Ihnen folgende umweltfreundliche Optionen zur Verfügung:

  • Manuelles Entfernen: Schneiden Sie stark befallene Blätter ab und entsorgen Sie diese im Hausmüll.
  • Wassereinsatz: Besprühen Sie die Pflanzen regelmäßig mit einem scharfen Wasserstrahl, um die Milben zu entfernen.
  • Nützlinge: Fördern Sie Raubmilben, die natürliche Feinde der Spinnmilben sind.

Vorbeugend sollten Sie auf ausreichende Luftfeuchtigkeit achten und die Pflanzen regelmäßig kontrollieren, um einen beginnenden Befall frühzeitig zu erkennen und einzudämmen.

Ahornblattwespen

Ahornblattwespen sind vorwiegend am Feldahorn zu finden. Die adulten Wespen sind schwarz und etwa 4-5 mm lang. Die gelblich-grünen Larven mit einem gelbbraunen Kopf können bis zu 15 mm erreichen.

Erkennungsmerkmale des Befalls

Ein Befall durch Ahornblattwespen ist an folgenden Merkmalen zu erkennen:

  • Fraßspuren: Larven schaben das Blattgewebe ab, was zu „Fensterfraß“-Schäden führt.
  • Skelettierte Blätter: Bei starkem Befall können die Blätter vollständig skelettiert werden, was zu braunen Verfärbungen und Absterben führt.

Entwicklungszyklus

Die Weibchen legen ihre Eier im Frühjahr in die Blätter. Nach dem Schlüpfen fressen die Larven und verpuppen sich im Boden, wo sie überwintern.

Naturnahe Bekämpfung

Meist ist eine Bekämpfung der Ahornblattwespen nicht notwendig. Falls doch, können Sie umweltfreundliche Methoden anwenden:

  • Manuelles Absammeln: Bei geringem Befall können Sie die Larven absammeln und entsorgen.
  • Förderung von Nützlingen: Natürliche Feinde wie Vögel oder räuberische Käfer können gefördert werden.

Durch gezielte Maßnahmen können Sie den Befall eindämmen und gleichzeitig die Ökosysteme in Ihrem Garten unterstützen. Achten Sie darauf, die Blätter regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf frühzeitig zu reagieren.

Ahornminiermotten

Ahornminiermotten sind Schmetterlinge aus der Familie der Miniermotten (Gracillariidae) und betreffen vor allem Ahornarten wie Bergahorn, Spitzahorn und Silberahorn. Die ausgewachsenen Schmetterlinge haben eine Flügelspannweite von etwa 11–12 Millimetern und zeichnen sich durch zimtrote Vorderflügel aus.

Befall und Schadbild

Die Larven der Ahornminiermotten minieren das Blattgewebe. Sie beginnen mit kleinen, unauffälligen Gängen entlang der Blattadern, die sich später zu transparenten, dreieckigen Flecken erweitern. In fortgeschrittenen Stadien rollen sie die Blattspitzen auf und benagen diese von innen.

Schäden

Ein starker Befall kann zu folgenden Schäden führen:

  • Verfärbung: Blätter können vergilben oder braun werden.
  • Vorzeitiger Blattfall: Stark befallene Blätter können vorzeitig abfallen, was die Pflanze schwächt.
  • Optische Beeinträchtigungen: Minierte Blätter zeigen unregelmäßige, transparente Bereiche und aufgerollte Blattspitzen.

Lebenszyklus

Die Miniermotte hat einen ausgeprägten Jahreszyklus. Nach der Überwinterung schlüpfen die Erwachsenen im Frühling und legen ihre Eier auf die Blätter. Die Larven entwickeln sich im Sommer und überwintern als Puppen an der Unterseite der Blätter, bis sie im August als Falter schlüpfen.

Bekämpfung und Maßnahmen

Ein starker Befall ist selten und eine Bekämpfung meist nicht notwendig. Maßnahmen zur Verringerung des Befalls umfassen:

  • Entfernung befallener Blätter: Sammeln Sie abgefallene und befallene Blätter im Herbst und entsorgen Sie diese, um eine Überwinterung der Puppen zu verhindern.
  • Förderung von Nützlingen: Natürliche Feinde wie Vögel und räuberische Insekten können die Mottenpopulation eindämmen.
  • Meiden von Insektiziden: Der Einsatz von Insektiziden sollte nur im Notfall erwogen werden und ist meist nicht erforderlich.

Durch regelmäßige Kontrollen und naturnahe Maßnahmen können Sie den Befall der Ahornminiermotte in einem erträglichen Rahmen halten und gleichzeitig die Gesundheit Ihres Ahornbaums fördern.

Bilder: Serj Malomuzh / Shutterstock