Kugelahorn

Kugelahorn Krankheiten: Stammprobleme erkennen und behandeln

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Hitzeperioden und Phasen der Trockenheit fördern Krankheiten des Stammes, die vielen Bäumen zusetzen. Auch beim Kugelahorn zeigen sich immer häufiger Schäden, die schlimmstenfalls zum Eingehen des Gehölzes führen. Wir erläutern, wie Sie diese identifizieren und behandeln können.

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Schäden am Stamm am Kugelahorn können verschiedene Ursachen haben
AUF EINEN BLICK
Welche Krankheiten betreffen den Stamm des Kugelahorns?
Kugelahorn-Stammkrankheiten können Frostrisse, Verticillium-Welke, Baumkrebs oder die Rußrindenkrankheit sein. Vorbeugung und Behandlung variieren je nach Krankheit, wobei einige Fälle keine erfolgreiche Behandlung ermöglichen und den Baum entfernen lassen müssen.

Wie sehen Frostrisse am Stamm des Kugelahorns aus?

Bei senkrechten Furchen auf einer Seite des Stammes kann es sich um Frostrisse handeln, die durch intensive Sonneneinstrahlung bei Kälte entstehen. Dadurch ist die Temperatur auf der Südseite des Baumstammes deutlich höher, es treten Spannungen auf und die Rinde reißt.

Vorbeugung

  • Umwickeln Sie den Stamm mit Jute oder Vlies.
  • Ein weißer Kalkanstrich verhindert, dass sich die Borke nach einer sehr kalten Nacht zu rasch erwärmt.

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Behandlung

Damit sich keine Pilze oder Schädlinge ansiedeln können, sollten Sie Frostrisse zeitnah mit einem Wundverschluss-Präparat (8,00€ bei Amazon*) versiegeln.

Warum ist die Rinde des Stammes des Kugelahorns so zerfurcht?

Bei Schäden durch eine zerfurchte Rinde beim Kugelahorn handelt es sich fast immer um die Verticillium-Welke. Verursacher sind Pilze. Da diese die Wasserleitungsbahnen des Baumes verstopfen, bekommt der befallene Kugelahorn eine runzelige Rinde.

Schreitet die Baumkrankheit fort, zeigen sich deutliche Stammrisse. Bei zusätzlichem Trockenstress können insbesondere junge Gehölze rasch absterben.

Wie kann man den Verticillium-Pilz beim Kugelahorn bekämpfen?

Leider gibt es weder Fungizide noch ökologische Maßnahmen zur Bekämpfung des Verticillium-Pilzes beim Kugelahorn. Einer weiteren Ausbreitung des Pilzbefalls können Sie nur vorbeugen, indem Sie befallene Pflanzen entfernen und über den Hausmüll entsorgen. Kompostieren Sie diese keinesfalls, da der Pilz im Rotteprozess nicht abgetötet wird.

Mein Kugelahorn hat ein Krebsgeschwür am Stamm. Was tun?

Eine Bekämpfung des den Baumkrebs auslösenden Pilzes ist leider nicht möglich.

Vor über zehn Jahren wurde der Auslöser für den Stammkrebs des Kugelahorns, der Erreger Eutypella parasitica, in Mitteleuropa erstmalig nachgewiesen. Er dringt über Wunden oder Astabbrüche in das Holz ein und breitet sich langsam im Gewebe aus. Die länglich abgeflachten Krebswucherungen, die im Laufe der Zeit zu einer deutlichen Deformation des Stammes führen, finden sich überwiegend im mittleren und unteren Stammbereich.

Schleimfluss und längliche Stammrisse beim Ahorn – was ist das?

Es handelt sich um die Rußrindenkrankheit. Insbesondere in städtischen Bereichen nimmt ein Befall des Kugelahorns mit dem auslösenden Erreger Cryptostroma corticale zu. Sie erkennen die Erkrankung an folgenden Symptomen:

  • Rindenverformungen mit länglichen Rissen.
  • Schleimfluss des Stammes.
  • Die Rinde löst sich vom Baum.
  • Es zeigt sich ein schwarzer, rußartiger Belag.

Da es bisher keine Behandlungsmöglichkeit gibt, stirbt der Kugelahorn häufig innerhalb einer Vegetationsperiode ab.

Ist die Rußrindenkrankeit des Kugelahorns gefährlich für Menschen?

Die umherfliegenden Sporen des Erregers der Rußrindenkrankheit kann zu Entzündungen der Lungenbläschen führen. Deshalb sollten erkrankte Bäume nur von Fachleuten mit spezieller Schutzausrüstung gefällt werden.

Tipp

Kranken Kugelahorn ringeln

Einen von einer Stammkrankheit, mit Ausnahme der Rußrindenkrankheit, befallenen Kugelahorn können Sie durch Ringeln innerhalb von 12 bis 36 Monaten zum Absterben bringen. Dabei wird im unteren Stammbereich ein fünf Zentimeter breiter Rindenstreifen abgezogen und das darunter liegende Kambium mit einer Drahtbürste abgekratzt.

Bilder: Roca Mharas / Shutterstock