Bergahorn

Bergahorn Krankheiten: Erkennen, behandeln und verhindern

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Der Bergahorn ist anfällig für verschiedene Krankheiten, die seine Gesundheit und Langlebigkeit beeinträchtigen können. Dieser Artikel beleuchtet drei häufige Krankheiten: Verticillium-Welke, Ahorn-Stammkrebs und Rußrindenkrankheit.

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Bei der Teerfleckenkrankheit handelt es sich um eine Pilzinfektion

Verticillium-Welke

Die Verticillium-Welke wird durch den bodenbürtigen Pilz Verticillium dahliae verursacht. Der Pilz kann auf vielen Pflanzenarten überdauern und bildet langlebige Mikrosklerotien, die im Boden über ein Jahrzehnt bestehen bleiben können. Unter günstigen Bedingungen dringt der Pilz über die Feinwurzeln in den Baum ein.

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Symptome der Verticillium-Welke

Erste Anzeichen sind Chlorosen, bei denen Blätter ihre grüne Farbe verlieren und gelblich werden. Es folgen das Welken und Absterben einzelner Äste oder Triebe sowie rissige Rinde und Stammnekrosen. Ein markantes Indiz für die Verticillium-Welke ist die olivgrüne Verfärbung der Jahrringe im Holzquerschnitt, was durch die Verstopfung der Wasserleitbahnen im Baum verursacht wird.

Auswirkungen von Trockenstress

Trockenstress, besonders bei heißen Sommern, verstärkt die Symptome deutlich. Er erhöht die Häufigkeit und Intensität der Krankheitssymptome und vermindert die Photosyntheserate betroffener Bäume signifikant. Jüngere Bäume können unter diesen Bedingungen schnell absterben. Ältere Ahorne entwickeln oftmals Stammrisse, die zwar überwallen, aber die Holzwertigkeit mindern und die Standfestigkeit gefährden. Mit zunehmender Sommertrockenheit durch den Klimawandel wird die Verticillium-Welke zu einer immer größeren Bedrohung.

Achten Sie auf die ersten Krankheitszeichen und reduzieren Sie den Trockenstress, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und das Überleben Ihrer Bäume zu unterstützen.

Ahorn-Stammkrebs

Der Ahorn-Stammkrebs wird durch den Pilz Eutypella parasitica ausgelöst, der seit seiner Erstentdeckung 2013 in Deutschland zunehmend eine Gefahr darstellt. Diese Krankheit befällt vor allem den unteren Stammbereich des Bergahorns sowie andere Ahornarten.

Infektion und Verbreitung

Der Pilz verbreitet sich über Sporen, die durch Luft transportiert werden und durch Wunden oder Astabbrüche in den Baum gelangen. Nach der Infektion breitet sich der Pilz langsam im Holz aus, was jährlich etwa ein bis zwei Zentimeter entspricht.

Symptome und Erkennung

Typisch sind länglich-elliptische, abgeflachte Wucherungen am Stamm, die durch die Kallusbildung des Baumes als Reaktion auf die Infektion entstehen. Es dauert mehrere Jahre, bis die Fruchtkörper des Pilzes auf der Rinde sichtbar werden. Diese Fruchtkörper setzen bei feuchter Witterung Sporen frei, die neue Bäume infizieren können.

Maßnahmen bei Befall

Entfernen Sie infizierte Äste sofort und schneiden Sie das befallene Holz bis ins gesunde Gewebe zurück. Desinfizieren Sie Ihre Werkzeuge nach jedem Schnitt und lassen Sie den Baum regelmäßig auf seine Standfestigkeit prüfen.

Durch frühzeitiges Erkennen und gezielte Maßnahmen können Sie die Ausbreitung des Ahorn-Stammkrebses einschränken und den Gesundheitszustand Ihrer Bäume verbessern.

Rußrindenkrankheit

Die Rußrindenkrankheit, ausgelöst durch den Pilz Cryptostroma corticale, betrifft hauptsächlich den Bergahorn und tritt vermehrt bei warmen, trockenen Bedingungen auf. Trockenstress und Hitzeperioden begünstigen die Ausbreitung des Pilzes.

Infektion und Symptome

Der Pilz dringt durch Verletzungen in den Baum ein, wobei die Sporenbildung unter der Rinde absterbender Bäume massenhaft erfolgt. Kennzeichen eines Befalls sind Blattwelke, Chlorosen, Absterben von Ästen und vermehrtes Austreiben von Wasserreisern. Im fortgeschrittenen Stadium sind grün-bräunliche Verfärbungen des Holzes sichtbar. Sobald das Kambium betroffen ist, entstehen rußartig schwarze Sporenlager, die unter der Rinde freigelegt werden.

Gesundheitsrisiko für den Menschen

Die Sporen des Pilzes können bei Forstarbeitern und Personen, die regelmäßig mit befallenen Bäumen in Kontakt kommen, erhebliche gesundheitliche Beschwerden wie Reizhusten, Fieber, Schüttelfrost und Atemnot verursachen. Tragen Sie daher bei der Arbeit mit befallenen Bäumen immer Schutzausrüstung.

Maßnahmen bei Befall

Lassen Sie befallene Bäume fachgerecht fällen und vermeiden Sie die Nutzung des Holzes als Brennholz. Informieren Sie das zuständige Forstamt oder die Stadtverwaltung für die korrekte Entsorgung.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Risiken für Mensch und Baum minimieren und einen weiteren Befall verhindern.

Bilder: Cynthia longhair Douglas / Shutterstock