Ahorn

Ahorn: Schwarze Flecken und wie man sie bekämpft

Schwarze Flecken auf Ahornblättern werden durch den Pilz Rhytisma acerinum verursacht, der die sogenannte Teerfleckenkrankheit auslöst. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und den Lebenszyklus des Pilzes sowie die Auswirkungen des Klimas auf seine Verbreitung.

Ursachen der schwarzen Flecken

Schwarze Flecken auf Ahornblättern entstehen durch die Teerfleckenkrankheit, die von dem Pilz Rhytisma acerinum verursacht wird. Bei Feuchtwetterbedingungen, insbesondere nach Frühjahrniederschlägen, breitet sich der Pilz aus. Die Infektion beginnt oft auf abgefallenem Laub aus dem Vorjahr, das vom Pilz befallen war. Im Frühjahr setzt der Pilz Sporen aus diesen Blättern frei, die mit Wind und Regen auf junge Ahornblätter übergehen. Durch das Eindringen der Sporen über die Unterseite der Blätter entstehen schließlich die charakteristischen, teerartigen Flecken auf der Oberseite.

Geschwächte Bäume sind besonders anfällig, etwa nach Hitzeperioden oder lang anhaltendem Regen. Schattige und feuchte Standorte begünstigen zusätzlich die Ausbreitung des Pilzes. Obwohl die schwarzen Flecken nicht direkt die Gesundheit des Baumes beeinträchtigen, fallen betroffene Blätter oft vorzeitig ab, was das optische Erscheinungsbild der Bäume beeinträchtigen kann.

Um eine erneute Infektion zu vermeiden, empfiehlt es sich, im Herbst das abgefallene Laub gründlich zu entfernen. Dies durchbricht den Lebenszyklus des Pilzes und reduziert die Sporenmenge für das nächste Frühjahr.

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Symptome der Teerfleckenkrankheit

Die ersten Anzeichen der Teerfleckenkrankheit sind kleine, gelbgrüne Flecken auf den Blättern. Diese Flecken werden mit der Zeit glänzend schwarz und etwa 1 bis 2 cm groß. Der Rand der Flecken leuchtet oft gelblich.

Die Flecken treten sowohl zwischen den Blattadern als auch über diese hinweg auf und können die gesamte Blattfläche bedecken. Typischerweise ist das Erscheinungsbild durch eine unregelmäßige Oberflächenstruktur geprägt, wodurch die Flecken leicht erhaben wirken. Stark betroffene Blätter fallen oft vorzeitig ab, insbesondere wenn der Befall intensiv ist.

Ein weiteres typisches Merkmal sind die Fruchtkörper, die auf den schwarzen Flecken im darauf folgenden Frühjahr auftreten. Diese dienen der Sporenproduktion und sind als kleine, unregelmäßige Erhebungen sichtbar.

Bitte überprüfen Sie Ihre Ahornbäume regelmäßig auf diese Symptome und ergreifen frühzeitig Maßnahmen zur Verhinderung einer weiteren Verbreitung des Pilzes.

Lebenszyklus des Pilzes

Der Lebenszyklus des Pilzes beginnt im Frühjahr, wenn er auf den am Boden liegenden, vom Vorjahr befallenen Blättern Sporen bildet. Die Sporen entstehen in den schwarzen Flecken, die als Überwinterungsform des Pilzes dienen. An regnerischen Tagen werden diese Sporen freigesetzt und durch den Wind auf junge Ahornblätter getragen.

Auf der Unterseite der jungen Blätter keimen die Sporen und dringen durch die Spaltöffnungen in das Blattgewebe ein. Der Pilz breitet sich im Blattinneren aus und verursacht die typischen schwarzen Flecken, die im Sommer sichtbar werden. Diese Flecken bestehen aus dichten Pilzgeflechten und lassen die Blattoberseite runzelig erscheinen.

Im Spätsommer reifen erneut Pilzfruchtkörper in den schwarzen Flecken und produzieren Sporen, die im Herbst das Falllaub infizieren. Dieses infizierte Laub dient als Überwinterungsplatz für den Pilz und bildet die Grundlage für den Beginn des Zyklus im nächsten Frühjahr.

Einfluss des Klimas auf die Ausbreitung

Das Klima spielt eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung der Teerfleckenkrankheit. Feuchte Witterung, vor allem im Frühjahr, fördert die Verbreitung des Pilzes. Regen und lang anhaltende Feuchtigkeit auf den Blättern bieten optimale Bedingungen für die Sporenkeimung und Infektion des Blattgewebes.

In niederschlagsreichen Jahren ist die Infektionsrate höher, da feuchte Bedingungen die Sporenbildung und -verbreitung unterstützen. Pilzsporen vom Vorjahr überwintern auf abgefallenem Laub und werden bei hoher Luftfeuchtigkeit und Regen erneut aktiv.

Zusätzlich fördern warme, aber nicht zu heiße Frühjahrs- und Frühsommertemperaturen die Entwicklung des Pilzes. Heiße und trockene Perioden hingegen können den Stress für die Bäume erhöhen, wodurch geschwächte Bäume anfälliger für Infektionen werden.

In geografischen Regionen, die sowohl feucht als auch warm sind, oder in urbanen Gebieten mit dichten Bebauungen, sind die Bedingungen besonders kritisch. Um die Gesundheit Ihrer Ahornbäume zu schützen, sollten Sie regelmäßig die Blätter auf frühe Anzeichen von Infektionen kontrollieren, das abgefallene Laub im Herbst entfernen und eine gute Luftzirkulation um die Bäume sicherstellen.

Schadwirkung auf den Baum

Die Teerfleckenkrankheit zeigt vor allem optische Schäden an Ahornbäumen. Betroffene Blattstellen verfärben sich zunächst gelblich, bevor die typischen schwarzen Flecken entstehen. Bei starkem Befall kann es zu einem vorzeitigen Blattfall kommen, der besonders im Sommer auffällt. Dies beeinträchtigt das Erscheinungsbild des Baumes, ist jedoch in der Regel nicht lebensbedrohlich.

Geschwächte Bäume neigen zu einem intensiveren Befall, besonders an feuchten und schattigen Standorten. Während der vorzeitige Blattfall die Photosyntheserate vorübergehend verringern kann, erholen sich gesunde Bäume normalerweise problemlos, wenn sie nachhaltig gepflegt werden.

Zur Vorbeugung von Langzeitschäden und zur Stärkung der Widerstandskraft sollten geschwächte Bäume regelmäßig durch Schnittmaßnahmen gepflegt und befallenes Laub konsequent im Herbst entfernt werden. Standortanpassungen, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten, tragen ebenfalls zur Vitalität und zum gesunden Wachstum Ihrer Ahornbäume bei.

Bekämpfung der Teerfleckenkrankheit

Die effektive Bekämpfung der Teerfleckenkrankheit beginnt mit der gründlichen Entfernung des abgefallenen Laubs im Herbst. Der Pilz überwintert auf diesem Laub, und durch dessen Entfernung wird die Menge der Sporen, die im nächsten Frühjahr verteilt werden, erheblich reduziert. Entsorgen Sie das Laub, statt es auf dem Komposthaufen zu belassen.

Bei Neupflanzungen sollten Sie Standorte wählen, die gut belüftet sind und nicht zu viel Feuchtigkeit speichern. Vermeiden Sie schattige und feuchte Lagen, da sie die Ausbreitung des Pilzes fördern.

Fördern Sie eine gute Luftzirkulation um Ihre Ahornbäume, indem Sie gezielte Schnittmaßnahmen durchführen. Dadurch trocknen die Blätter nach Regen schneller.

Fungizide sind in der Regel nicht erforderlich und sollten aufgrund der geringen Schadwirkung und der Umweltbelastung vermieden werden. Die Teerfleckenkrankheit stellt hauptsächlich ein ästhetisches Problem dar und beeinträchtigt die Vitalität des Baumes nur unwesentlich.

Missverständnis „Reinluftindikator“

Es wurde lange Zeit angenommen, dass die Teerfleckenkrankheit ein Anzeichen für saubere Luft sei, da die auffälligen schwarzen Flecken in städtischen Gebieten seltener waren als in ländlichen Regionen. Diese Annahme ist jedoch nicht korrekt.

Der eigentliche Grund für die geringere Verbreitung in städtischen Gebieten liegt in der regelmäßigen Entfernung des Laubs in Parks und Gärten, wodurch der Entwicklungszyklus des Pilzes unterbrochen wird. Da der Pilz auf abgefallenem Laub überwintert und dort seine Sporen bildet, reduziert die Laubentfernung die Verfügbarkeit von infiziertem Material erheblich.

Regelmäßige Gärtnerpflegemaßnahmen sind somit der entscheidende Faktor für die geringere Präsenz der Teerfleckenkrankheit in städtischen Umgebungen, nicht die Luftreinheit.

Bilder: Jurjanephoto / Shutterstock