Rußrindenkrankheit – Eine Gefahr für Mensch und Baum
Die Rußrindenkrankheit stellt eine ernsthafte Bedrohung für Ahornbäume dar und kann auch die menschliche Gesundheit beeinträchtigen. Ausgelöst durch den Pilz Cryptostroma corticale, betrifft sie vor allem den Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), kann aber auch auf Spitz-Ahorn (Acer platanoides) und Feld-Ahorn (Acer campestre) übergreifen. Begünstigt wird die Krankheit durch lang anhaltende Trockenheit und hohe Temperaturen.
Symptome und Ursachen der Rußrindenkrankheit
Ein frühes Anzeichen für die Rußrindenkrankheit sind Schleimflussflecken am Stamm sowie Rindenverformungen. In fortgeschrittenen Stadien zeigt sich die Krankheit durch:
- Starkes Welken der Blätter und vorzeitigen Laubfall
- Bildung von Wasserreisern am Stamm
- Aufplatzen der Rinde, wodurch große, schwarze Flächen sichtbar werden
- Ein rußartiger Belag aus Pilzsporen, der die Umgebung schwarz färben kann
Die Trockenheit schwächt die Bäume, wodurch der Schwächeparasit Cryptostroma corticale leichteres Spiel hat.
Gesundheitliche Gefahren und Behandlung
Die Pilzsporen der Rußrindenkrankheit können die menschliche Gesundheit beeinträchtigen, insbesondere bei Menschen mit Lungenerkrankungen oder Allergien. Symptome wie Husten, Atemnot und Fieber können auftreten. Bei Befall sollte der Baum von Fachkräften gefällt und direkt verbrannt werden, um die Sporenverbreitung zu minimieren. Fachkräfte sollten Schutzausrüstung tragen, um den Kontakt mit den Sporen zu vermeiden.
Vorbeugung
Um einen Befall zu verhindern, sollten Sie:
- Regelmäßig bewässern, vor allem während Trockenperioden
- Eine gute Wasserversorgung und passende Düngung sicherstellen
So können Sie die Gesundheit Ihrer Ahornbäume stärken und das Risiko eines Befalls verringern.
Kahlfrost – Eine weitere Ursache für Rindenverlust
Kahlfrost führt ebenfalls dazu, dass Ahornbäume ihre Rinde verlieren. Diese Frostschädigung tritt auf, wenn trockene Kälte und intensive Sonneneinstrahlung aufeinandertreffen. Die Rinde erwärmt sich durch Sonneneinstrahlung, während die darunterliegenden Schichten gefroren bleiben, was Risse im Rindengewebe verursacht.
Symptome und Behandlung von Frostschäden
Frostschäden zeigen sich durch senkrecht verlaufende Risse und abplatzende Stellen, meist an der Südseite des Stammes. Um die Heilung zu unterstützen, können Sie die Rissstellen mit einem scharfen Messer glätten und mit Wundverschlussmittel oder feuchtem Lehm behandeln. Schützen Sie das freiliegende Kambium zusätzlich mit schwarzer Folie.
Vorbeugung von Frostschäden
Um Frostschäden zu verhindern, können Sie:
- Holzbretter vor den Stamm stellen, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden
- Die Rinde mit Schilfmatten ummanteln, um vor extremen Temperaturschwankungen zu schützen
Wildverbiss – Eine weitere Gefahr für die Rinde
Wildtiere wie Rehe, Hasen und Kaninchen können erhebliche Schäden an der Rinde von Ahornbäumen verursachen, besonders im Winter. Dies kann zu schweren Schäden oder sogar zum Absterben des Baumes führen, insbesondere wenn die Rinde rund um den Stamm vollständig abgenagt wird.
Symptome und Behandlung von Wildverbiss
Wildverbiss zeigt sich durch deutlich sichtbare Bissspuren und abgenagte Stellen, meist im unteren Stammbereich. Glätten Sie die betroffenen Stellen mit einem scharfen Messer und bestreichen Sie die Wunden mit Wundverschlussmittel oder feuchtem Lehm, um die Heilung zu fördern und das Kambium zu schützen.
Vorbeugung von Wildverbiss
Um zukünftige Schäden durch Wildverbiss zu vermeiden, können Sie:
- Den Stamm junger Bäume mit Drahtgeflecht oder Verbiss-Schutzmanschetten schützen
- Holzbretter oder Schilfmatten um den Stamm stellen
- Verbissschutzmittel aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Tierkörperfett oder ätherischen Ölen verwenden
- Einen Anstrich aus Kalk und Hornmehl auftragen, um die Rinde unattraktiv zu machen und vor Frostschäden zu schützen
Stress als Ursache für Rindenverlust
Auch Stress kann dazu führen, dass Ahornbäume ihre Rinde verlieren. Besonders junge Bäume, die gerade erst verpflanzt wurden, sind besonders anfällig. Häufige Stressfaktoren sind Wassermangel, Überdüngung und falsches Beschneiden.
Symptome und Behandlung von stressbedingtem Rindenverlust
Stressbedingter Rindenverlust zeigt sich meist durch Risse oder abplatzende Stellen am Stamm sowie Veränderungen der Rindenstruktur. Um den Rindenverlust einzudämmen sollten Sie:
- Den Baum während trockener Phasen regelmäßig gießen
- Den Einsatz von Düngemitteln reduzieren und langsam wirkende, organische Dünger verwenden
- Beschneiden während der Frostperiode vermeiden und Schnittmaßnahmen während der Vegetationsperiode durchführen
Ringeln – Eine Methode zur Entfernung von Ahornbäumen
Das Ringeln ist eine umweltschonende Methode zur Beseitigung von Ahornbäumen. Hierbei wird ein mehrere Zentimeter breiter Streifen der Rinde am unteren Stammbereich entfernt, wodurch der Saftfluss unterbrochen und die Nährstoffversorgung des Baumes gestoppt wird. So gehen Sie vor:
- Prüfen Sie die lokale Baumschutzsatzung, um sicherzustellen, dass keine Genehmigungen erforderlich sind.
- Der Sommer ist ideal für das Ringeln, da die Bäume dann voll im Saft stehen.
- Führen Sie den Ringelschnitt mit einer scharfen Klinge durch, um einen breiten Ring von der Rinde im unteren Stammbereich abzutrennen.
- Entfernen Sie das Kambium gründlich mithilfe einer Drahtbürste.
Beobachten Sie den Baum während des Absterbeprozesses, der zwischen 12 und 36 Monaten dauern kann. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie keine schweren Maschinen erfordert und besonders schonend für den umgebenden Bereich und andere Pflanzen ist.
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Indem Sie die beschriebenen Maßnahmen umsetzen, können Sie Ahornbäume effektiv schützen, pflegen und nach Bedarf entfernen.