Rußrindenkrankheit – Gefahr für Mensch und Ahorn
Parallel zum Klimaerwärmung breitet sich in Deutschland an Ahornbäumen eine Pilzkrankheit aus, deren typisches Symptom abplatzende Rinde ist. Häufig betroffen sind die Arten Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Spitzahorn (Acer platanoides) und Feldahorn (Acer campestre). Fatalerweise sind die Sporen des Erregers Cryptostroma corticale auch für Menschen gesundheitsbedrohend, vor allem wenn bereits eine Anfälligkeit für Allergien besteht. An diesen Anzeichen erkennen Sie die Rußrindenkrankheit:
- Frühstadium: Rindenverformungen, Schleimflussflecken am Stamm, welke Blätter, Laubfall
- Nachfolgend: großflächiger Rindenverlust macht schwarzen, rußartigen Belag sichtbar
- Hohe Sporenproduktion färbt die Umgebung schwarz
Atmen Menschen die umherfliegenden Sporen ein, kann es zu Entzündungen der Lungenbläschen kommen. Befallene Ahornbäume sollten daher unverzüglich von Fachleuten mit Schutzausrüstung gerodet werden.
Kahlfrost lässt die Rinde zerbersten – Tipps für die Problemlösung
Eine Winterhärte von bis zu – 40 Grad Celsius bewahrt Ahornbäume nicht davor, bei Kahlfrost die Rinde zu verlieren. Die Kombination aus trockener Kälte und intensiver Sonneneinstrahlung zerrt so lange am Rindengewebe, bis es zerreißt. Mit folgenden Optionen unterstützen Sie den Baum bei der Heilung abgeplatzter Rinde:
- Schadstelle mit einem scharfen Messer glätten und mit Wundverschluss bestreichen
- Alternativ das freiliegende Kambium mit einer dicken Schicht aus feuchtem Lehm bedecken
- Mit schwarzer Folie die Wunde schützen, bis sie mit frischer Rinde überwallt ist
Vorbeugend stellen Sie im Winter Holzbretter vor den Ahornstamm oder umhüllen die Rinde mit Schilfmatten. Die empfohlene Vorgehensweise hat sich überdies gut bewährt, wenn die Rinde infolge von Wildverbiss verloren gegangen ist.
Tipp
Die lebensbedrohlichen Folgen von Rindenverlust nutzen Hausgärtner und Forstwirtschaftler, um einen Ahorn mit Gefahrenpotenzial zu vernichten. Beim Ringeln wird im unteren Stammbereich ein 5 bis 10 cm breiter Rinden-Streifen abgezogen und das darunter befindliche Kambium abgebürstet. Innerhalb von 12 bis 36 Monaten fällt der Baum in sich zusammen und geht ein.