Ahorn entfernen: Fällen oder ringeln?
Ahornbäume sind aufgrund ihres imposanten Wuchses und ihrer auffälligen Herbstfärbung beliebte Gartenbäume. Es gibt jedoch Situationen, in denen eine Entfernung notwendig ist. Dieser Artikel stellt die beiden gängigsten Methoden – Fällen und Ringeln – vor und erläutert deren Vor- und Nachteile.
Ahorn fällen: Effektiv und schnell
Das Fällen eines Ahorns bietet eine direkte und zügige Lösung, um den Baum zu entfernen. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich insbesondere bei großen Ahornbäumen, für die alternative Methoden wie das Ringeln nicht in Frage kommen. Hierbei wird der Baum mithilfe einer Säge oder Axt bis zum Boden entfernt, anschließend werden die Wurzeln ausgegraben.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Fällen
- Genehmigung einholen: Informieren Sie sich zunächst bei der zuständigen Behörde, ob für das Fällen des Ahorns eine Genehmigung erforderlich ist. Abhängig von der Größe und dem Standort des Baumes können spezifische Regelungen gelten.
- Brutzeit beachten: Überprüfen Sie vor dem Fällen, ob sich im Baum brütende Vögel befinden. Das Fällen während der Brutzeit ist in der Regel verboten, um den Schutz der Vogelpopulation zu gewährleisten.
- Sicherheitsvorkehrungen: Sicherheit hat höchste Priorität. Tragen Sie beim Fällen Schutzkleidung, einschließlich Helm und Handschuhen. Sichern Sie zudem den Bereich um den Baum ab, um Unfälle zu vermeiden.
- Fällen des Baumes: Nutzen Sie eine Säge oder Axt, um den Baum gezielt in die vorher bestimmte Fallrichtung zu bringen. Achten Sie auf einen präzisen Fällschnitt und einen sicheren Stand.
- Wurzelentfernung: Nach dem Fällen des Baumes ist es notwendig, die Wurzel zu beseitigen. Je nach Größe und Verwurzelung des Baumes kann dies einen erheblichen Arbeitsaufwand bedeuten.
- Holzverwertung: Das anfallende Holz kann vielseitig verwendet werden. Es eignet sich unter anderem als Brennholz oder kann kreativ für die Herstellung von Möbelstücken oder Dekoration eingesetzt werden.
Achten Sie beim Fällen von Ahornbäumen stets auf die örtlichen Bestimmungen und gehen Sie mit der notwendigen Sorgfalt vor, um Schäden an Umgebung und Eigentum zu vermeiden.
Ahorn ringeln: Schonende und langsame Entfernung
Das Ringeln eines Ahornbaums stellt eine effektive Methode dar, ihn ohne den Einsatz schwerer Maschinen und ohne das Risiko von Stockausschlag langsam zum Absterben zu bringen. Diese Methode unterbricht den Saftstrom des Baumes, wodurch die im Blattgrün gebildeten Nährstoffe nicht mehr zu den Wurzeln transportiert werden können. Der Baum stirbt somit über einen Zeitraum von ein bis drei Jahren langsam ab, da er keine neuen Nährstoffe mehr aus dem Boden aufnehmen kann.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Ringeln
- Baumschutzsatzung beachten: Vor Beginn der Maßnahme ist es wichtig, die lokale Baumschutzsatzung zu konsultieren. Abhängig vom Durchmesser des Baumes kann eine Genehmigung erforderlich sein.
- Zeitpunkt wählen: Der ideale Zeitpunkt für das Ringeln ist der Sommer, da der Baum zu dieser Zeit voll im Saft steht und die Wirkung der Maßnahme so maximiert wird.
- Ringelschnitt durchführen: Mit einem scharfen Werkzeug wird ein rund 5 cm breiter Streifen Rinde am unteren Stammbereich vollständig entfernt. Achten Sie darauf, dass nur die Rinde und das darunterliegende Kambium entfernt werden, ohne das Holz zu beschädigen.
- Kambium entfernen: Unter der entfernten Rinde wird das Kambium sichtbar. Dieses muss gründlich mit einem Werkzeug, wie z.B. einer Drahtbürste (8,00€ bei Amazon*), entfernt werden, um das Nachwachsen zu verhindern.
- Absterbeprozess beobachten: Nach Abschluss der Maßnahme beginnt der Baum langsam zu sterben. Dies zeigt sich zunächst in kleiner werdenden Blättern und später im Abfallen der Äste. Der gesamte Prozess kann zwischen einem und drei Jahren dauern.
Durch das gründliche Entfernen des Kambiums und die Unterbrechung des Saftstroms wird der Ahornbaum effektiv geschwächt, sodass er über die Zeit langsam abstirbt. Diese Methode ist besonders dann sinnvoll, wenn eine schnelle Entfernung durch Fällen nicht möglich oder gewünscht ist.
Ringeln vs. Fällen: Vor- und Nachteile im Vergleich
Ringeln:
Vorteile:
- Schonende Methode für den umliegenden Bereich.
- Durchführung ohne lärmintensive oder schwere Maschinen.
- Kein Risiko von Stockausschlag.
- Attraktiv für naturnahe Gärten, da der Baum langsam abgebaut wird und so Tieren Unterschlupf bietet.
Nachteile:
- Der Prozess nimmt 1-3 Jahre in Anspruch.
- Unwirksam bei bestimmten großen Bäumen, die die Ringelstelle überwallen können.
- Erfordert jährliche Kontrolle und ggf. das Entfernen von Überwallungen.
Fällen:
Vorteile:
- Schnelle Entfernung des Baums.
- Das Holz des Baumes kann wiederverwendet werden.
Nachteile:
- Erheblicher Aufwand und Notwendigkeit von Werkzeugen oder Maschinen.
- Lärmbelästigung für die Umgebung.
- Genehmigungen können notwendig sein.
- Risiko von Stockausschlag.