Kugelahorn

Kugelahorn: Pilzbefall erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Kugelahornbäume sind robust, können aber dennoch von Pilzkrankheiten befallen werden. Dieser Artikel stellt häufige Pilzerkrankungen vor und gibt Tipps zur Vorbeugung, Erkennung und Bekämpfung.

Häufige Pilzkrankheiten beim Kugelahorn

Kugelahornbäume sind pflegeleicht und robust, jedoch nicht immun gegen verschiedene Pilzkrankheiten. Hier werden einige der häufigsten Erkrankungen vorgestellt, die für Kugelahornbäume relevant sind.

Echter Mehltau

Echter Mehltau tritt gelegentlich auf und ist durch einen weißen, mehlartigen Belag auf den Blättern zu erkennen. Dieser Belag besteht aus dem Myzel des Pilzes und breitet sich auf der Blattoberfläche aus. Obwohl Echter Mehltau oft harmlos ist und von alleine verschwindet, sollten die Blätter so trocken wie möglich gehalten werden, um vorzubeugen.

Rotpustelkrankheit

Die Rotpustelkrankheit, bedingt durch den Pilz Nectria cinnabarina, befällt meist abgestorbene oder geschwächte Holzteile des Kugelahorns. Charakteristisch sind zinnoberrote Pusteln auf der Rinde und den Trieben. Der Pilz verbreitet sich bei hoher Feuchtigkeit und kann krebsartige Wucherungen hervorrufen. Befallene Triebe sollten entfernt und vernichtet werden, wobei ein Rückschnitt bis ins gesunde Holz notwendig ist.

Verticillium-Welke

Verticillium-Welke wird durch Pilze der Gattung Verticillium, insbesondere Verticillium dahliae, verursacht. Diese Pilze dringen über die Wurzeln in den Baum ein und führen zu Verstopfungen der Leitungsbahnen. Symptome sind welke, fahl verfärbte Blätter und dunkle Verfärbungen im Holz. Betroffene Pflanzenteile sollten entfernt und keine anderen anfälligen Pflanzen an dieser Stelle angepflanzt werden.

Erkennen von Pilzbefall

Regelmäßige Kontrolle der Kugelahornbäume ist wichtig, um Pilzbefall frühzeitig erkennen und bekämpfen zu können. Die Symptome der häufigsten Pilzkrankheiten lassen sich bei genauer Betrachtung unterscheiden.

Echter Mehltau

Erkennbar durch einen weißen, mehlartigen Belag, der sich vorwiegend auf der Oberseite der Blätter zeigt. Bei starkem Befall breitet sich dieser auch auf die Unterseite der Blätter, Stängel, Knospen und Früchte aus. Mit der Zeit verfärbt sich der Belag bräunlich bis grau und die betroffenen Blätter können verkrüppeln.

Rotpustelkrankheit

Erkennen Sie an kleinen, zinnoberroten bis lachsfarbenen Pusteln auf Rinde und Trieben. Vor allem nach feuchten Phasen treten diese vermehrt auf. Frühzeitige Anzeichen sind eine grünbraune Färbung der Rinde und welke Triebspitzen im Frühjahr.

Verticillium-Welke

Symptome sind unter anderem welke, fahl verfärbte Blätter, die trotz ausreichender Bewässerung auftreten. Die Rinde der dickeren Äste kann eine „krisselige“ Struktur annehmen. Olivgrüne bis braune Verfärbungen im inneren Holz sind ein weiterer Hinweis, meist sichtbar in einem halbmondförmigen Muster. Eine Laboruntersuchung kann die Diagnose bestätigen.

Bekämpfung von Pilzbefall

Gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung müssen spezifisch auf die jeweilige Pilzkrankheit abgestimmt sein.

Echter Mehltau

  • Befallene Blätter entfernen: Betroffene Pflanzenteile konsequent abschneiden und im Hausmüll entsorgen.
  • Natürliche Mittel einsetzen: Ein Gemisch aus Milch und Wasser (im Verhältnis 1:9) kann auf die Pflanzen gesprüht werden.
  • Hausmittel verwenden: Eine Lösung aus einem Teelöffel Natron, zwei Litern Wasser und etwas Speiseöl hilft ebenfalls. Diese Mischung mehrmals pro Woche auf die betroffenen Stellen sprühen.

Rotpustelkrankheit

  • Befallene Triebe zurückschneiden: Mindestens 15-20 cm unterhalb der betroffenen Stelle schneiden.
  • Werkzeuge desinfizieren: Schneidwerkzeuge vor und nach Gebrauch gründlich reinigen und desinfizieren.
  • Pflegemaßnahmen: Den Baum regelmäßig bewässern und Staunässe vermeiden. Eine kaliumreiche, stickstoffarme Düngung im Herbst stärkt die Widerstandskraft.

Verticillium-Welke

  • Befallene Pflanzenteile entfernen: Betroffene Äste und Zweige bis ins gesunde Holz zurückschneiden und das Schnittgut entsorgen oder verbrennen.
  • Hygienemaßnahmen einhalten: Schneidwerkzeuge desinfizieren und Pflanzenrückstände sorgfältig entfernen.
  • Neupflanzung vermeiden: Keine anfälligen Pflanzen im befallenen Bereich anpflanzen.
  • Bodengesundheit verbessern: Organisches Material einbringen oder einen Bodentausch in Erwägung ziehen, um die Bodengesundheit zu fördern.

Vorbeugung von Pilzbefall

Zwar können Pilzkrankheiten nicht vollständig verhindert werden, doch durch verschiedene Maßnahmen lässt sich das Risiko eines Befalls erheblich reduzieren.

Standortwahl und Bodenpflege

  • Passende Standortwahl: Bevorzugen Sie sonnige bis halbschattige Plätze und sorgen Sie für eine gute Durchlüftung.
  • Bodendurchlässigkeit: Ein gut drainierter Boden verhindert Staunässe und reduziert das Risiko von Pilzkrankheiten.
  • Leicht kalkhaltiger Boden: Unterstützt das gesunde Wachstum des Kugelahorns.

Bewässerung und Düngung

  • Regelmäßige Bewässerung: Besonders in trockenen Perioden regelmäßig gießen und Mulch verwenden, um die Bodenfeuchtigkeit zu halten.
  • Düngung in Maßen: Überdüngung vermeiden und gegebenenfalls eine Bodenanalyse durchführen, um den Nährstoffbedarf zu ermitteln.

Schnitt und Pflege

  • Saubere Schnitte: Scharfe und saubere Werkzeuge verwenden, um Schnittwunden zu minimieren. Werkzeuge nach Gebrauch desinfizieren.
  • Trockenstress vermeiden: Ältere Kugelahornbäume sind widerstandsfähiger, wenn sie keinen Trockenstress ausgesetzt sind.

Schutzmaßnahmen im Herbst

  • Herbst-Düngung: Kaliumreiche, stickstoffarme Düngung stärkt die Pflanzen.
  • Blätter entfernen: Regelmäßig gefallene Blätter aufsammeln und entsorgen, um Pilzsporen zu entfernen.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie die Gesundheit Ihres Kugelahorns aufrechterhalten und das Risiko eines Pilzbefalls minimieren. Pflege und Prävention sind der Schlüssel zum Erfolg.

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