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Ahorn-Pilzbefall: Erkennen, bekämpfen und vorbeugen

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Ahornbäume sind anfällig für verschiedene Pilzkrankheiten, die von verfärbten Blättern bis zum Absterben führen können. Dieser Artikel beschreibt häufige Pilzinfektionen, ihre Symptome und wie Sie Ihre Bäume schützen können.

ahorn-pilzbefall
Die Teerfleckenkrankheit ist beim Ahorn weit verbreitet

Rußrindenkrankheit

Die Rußrindenkrankheit, verursacht durch den Pilz Cryptostroma corticale, stellt eine ernsthafte Bedrohung für Ahornbäume dar. Insbesondere bei hoher Hitze und Trockenstress kann diese Erkrankung auftreten. Cryptostroma corticale stammt ursprünglich aus Nordamerika und hat sich seit Mitte des letzten Jahrhunderts in Mitteleuropa verbreitet.

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Frühe Anzeichen und Sporenbildung

Nach einer Infektion kann der Pilz in einen Ruhezustand übergehen und sich erst aktivieren, wenn der Baum durch Hitze und Trockenheit geschwächt ist. Erste Anzeichen umfassen Welkeerscheinungen und Blattverfärbungen. Im späteren Krankheitsstadium kann es zu Kronentotholz und zur Bildung von Wasserreisern am Stamm kommen. Der Pilz dringt ins Holz ein und hinterlässt grün-bräunliche Verfärbungen.

Gesundheitsgefahr und Symptome

Im fortgeschrittenen Stadium der Rußrindenkrankheit bildet der Pilz rußschwarze Sporenlager unter abplatzender Rinde. Diese Sporen sind nicht nur für den Baum schädlich, sondern stellen auch eine Gesundheitsgefahr für Menschen dar. Beim Einatmen der Sporen können schwere Atemwegserkrankungen, wie Lungenentzündungen, auftreten. Es ist ratsam, befallene Bäume von Fachleuten entfernen zu lassen.

Betroffene Ahornarten

Hauptsächlich betroffen sind Bergahorn (Acer pseudoplatanus), doch auch andere Arten wie Spitzahorn (Acer platanoides), Feldahorn (Acer campestre) und Silberahorn (Acer saccharinum) können befallen werden. In den letzten Jahren haben besonders heiße und trockene Sommer diese Krankheit weiter verbreitet.

Verticillium-Welke

Die Verticillium-Welke, hervorgerufen durch den Pilz Verticillium dahliae, ist ebenfalls eine ernsthafte Bedrohung für Ahornbäume. Der Pilz infiziert Bäume über die Wurzeln und verbreitet sich durch die Wasserleitungsbahnen, was zu Verfärbungen und Verstopfungen führt.

Symptome der Verticillium-Welke

Zeichen dieser Krankheit sind:

  • Blattveränderungen: Verfärbung und Welken grüner Blätter.
  • Aststerben: Plötzlicher Tod von Zweigen und Trieben.
  • Rindenschäden: Rissige Rinde und Stammrisse.
  • Verfärbungen im Holz: Moosgrüne Verfärbungen in den Jahrringen.

Die Krankheit verschlimmert sich bei Trockenstress. Eine Prävention kann durch den Verzicht auf Neupflanzungen empfindlicher Arten an befallenen Standorten und durch Sicherstellung optimaler Bedingungen erfolgen.

Ahorn-Stammkrebs

Ahorn-Stammkrebs, verursacht durch den eingeschleppten Pilz Eutypella parasitica, befällt insbesondere Bergahorn, aber auch Spitz- und Feldahorn. Der Pilz dringt durch Wunden oder Astabbrüche in den Baum ein und führt zu Krebswucherungen, die sich langsam entwickeln.

Erkennungsmerkmale und Schadbild

Symptome des Ahorn-Stammkrebses umfassen:

  • Krebswucherungen: Längliche, abgeflachte Wucherungen im Stammbereich.
  • Fruchtkörperbildung: Bildung von Fruchtkörpern nach fünf bis acht Jahren.
  • Stammdeformation: Deutliche Stammdeformation durch Kallusbildung.

Die Krankheit führt zu einer Schwächung der Baumstatik, besonders in urbanen Gebieten ist dies problematisch. Maßnahmen beinhalten das Entfernen infizierter Teile und regelmäßige Kontrollen.

Faktoren, die Pilzbefall begünstigen

Verschiedene Umwelt- und Standortfaktoren können die Anfälligkeit von Ahornbäumen für Pilzbefall erhöhen, darunter:

  • Trockenstress: Langanhaltende Trockenperioden schwächen die Bäume und erhöhen die Anfälligkeit für Infektionen.
  • Extreme Temperaturen: Hohe Temperaturen schwächen die Abwehrmechanismen der Bäume, während die Pilze schneller wachsen.
  • Feuchte Bedingungen: Feuchtwarme Witterung fördert das Pilzwachstum.
  • Geschwächte Pflanzen: Verletzte oder schlecht versorgte Bäume bieten Pilzen ideale Bedingungen.
  • Dichte Pflanzungen: Enge Pflanzabstände erhöhen die Verbreitung von Pilzsporen.
  • Inkonsistente Pflege: Unzureichende Wasserversorgung und suboptimale Standortbedingungen schwächen die Bäume.

Durch die Optimierung dieser Faktoren können Sie das Risiko eines Pilzbefalls deutlich vermindern.

Diagnose von Pilzbefall

Eine genaue Diagnose ist ausschlaggebend für die Bekämpfung eines Pilzbefalls. Achten Sie auf folgende Hinweise:

  1. Sichtbare Symptome: Verfärbte und welkende Blätter, Stammverformungen und Rindenabplatzungen.
  2. Spezifische Indikatoren: Schwarzbraune Sporenlager bei der Rußrindenkrankheit, moosgrüne Verfärbungen im Holz bei der Verticillium-Welke.
  3. Laboranalysen: Mikroskopische Untersuchungen und DNA-Tests zur Bestätigung.
  4. Externe Anzeichen: Nekrosen und Risse sowie Wasserschösslinge als Stresssignale.
  5. Praktische Hinweise: Untersuchen Sie frisch geschnittene Äste auf Verfärbungen und ziehen Sie bei Bedarf ein Labor hinzu.

Durch eine systematische Untersuchung und gegebenenfalls Laboranalysen können Sie eine fundierte Diagnose stellen und gezielt Maßnahmen ergreifen.

Behandlung und Management

Zur Bekämpfung von Pilzbefall an Ahornbäumen sind folgende Maßnahmen entscheidend:

Standortoptimierung und Vorbeugung

Optimieren Sie den Standort durch:

  • Regelmäßige Bewässerung: Besonders wichtig während Trockenperioden.
  • Gute Nährstoffversorgung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung der Bäume.

Physische Maßnahmen

Betroffene Teile sollten umgehend entfernt werden:

  1. Beschneiden: Entfernen Sie befallene Äste, um die Ausbreitung zu verhindern. Verwenden Sie desinfiziertes Werkzeug.
  2. Rodung: Bei starkem Befall müssen Bäume gefällt und das Holz fachgerecht entsorgt werden. Achten Sie auf Schutzmaßnahmen bei gefährlichen Pilzen.

Spezifische Maßnahmen je nach Pilzart

Einige spezifische Behandlungen umfassen:

  1. Milchbehandlung: Besprühen Sie die Pflanzen mit einer Mischung aus Frischmilch und Wasser, um Pilzinfektionen vorzubeugen.
  2. Keine Kompostierung befallener Teile: Entsorgen Sie betroffene Pflanzenteile im Hausmüll.

Fachgerechte Entsorgung

Entsorgen Sie befallenes Holz sorgfältig:

  1. Vermeidung der Häckselung: Häckseln Sie stark befallenes Holz nicht, um die Sporenverbreitung zu minimieren.
  2. Abtransport unter Planen: Decken Sie das Holz beim Transport ab, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Durch konsequente Maßnahmen und regelmäßige Pflege können Sie die Gesundheit Ihrer Ahornbäume bewahren und das Risiko eines Pilzbefalls minimieren.

Bilder: Lapis2380 / Shutterstock