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Ahornbaum mit Welkepilz: Was tun und wie ihn retten?

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Der Pilz Verticillium dahliae befällt Ahornbäume und verursacht die Verticillium-Welke. Dieser Artikel beschreibt Symptome, Gegenmaßnahmen und wie Sie Ihre Bäume schützen.

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Die Welke macht sich zunächst an schlaffen Blättern bemerkbar

Der Übeltäter: Verticillium-Welke

Verticillium dahliae ist ein bodenbürtiger Pilz mit einem breiten Wirtsspektrum, der über 350 Pflanzenarten, darunter Ahornbäume, befällt. Ahornbäume sind besonders anfällig, da deren Leitgefäße dem Pilz ermöglichen, sich langfristig im Holz auszubreiten.

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Die Infektion erfolgt häufig über die Wurzeln durch kleine Verletzungen des Pflanzengewebes. Der Pilz verbreitet sich auch über Sporen, die durch Wind, Wasser oder infizierte Gartengeräte transportiert werden. Im Baum schädigt Verticillium dahliae das Leitgewebe, wodurch der Wassertransport behindert wird. Dies führt zu den typischen Welkesymptomen, die insbesondere während Hitze- und Trockenperioden deutlich erkennbar sind.

Der Pilz kann als Dauerspore (Mikrosklerotien) jahrelang im Boden überleben, selbst ohne Pflanzenmaterial. Daher ist es schwierig, befallene Flächen zu sanieren. Bei Neupflanzungen sollten Sie den Boden gründlich testen und gegebenenfalls austauschen, um Infektionen zu vermeiden.

Anzeichen und Symptome der Verticillium-Welke

Die Symptome der Verticillium-Welke können leicht mit Trockenstress verwechselt werden, insbesondere da sie sich langsam entwickeln. Hier sind die wichtigsten Anzeichen, die auf eine Infektion hinweisen könnten:

  • Unregelmäßiges Welken der Blätter: Insbesondere einzelne Zweige oder Kronenteile zeigen welkende, schlaffe und farbverändernde Blätter trotz ausreichender Feuchtigkeit.
  • Verfärbung der Blätter: Blätter und gelegentlich auch Triebknospen vergilben oder werden braun.
  • Runzlige Rinde: Betroffene Äste weisen zunehmend raue und runzelige Rinde auf.
  • Dunkle Verfärbung im Holz: Dunkle, olivgrüne oder braune Ringe im Querschnitt abgeschnittener Äste.
  • Einseitige Symptome: Symptome treten oft nur auf einer Seite der Pflanze oder eines Astes auf.
  • Absterben von Trieben und Ästen: Bei fortgeschrittener Infektion sterben ganze Äste oder Triebe ab, was zu einem ungleichmäßigen Erscheinungsbild der Baumkrone führt.
  • Risse im Stamm: Besonders im unteren Bereich des Stammes können Risse auftreten.

Die allgemeine Gesundheit des Baumes und Umweltbedingungen beeinflussen die Intensität und das Fortschreiten der Krankheit.

Betroffene Ahorn-Arten

Nicht alle Ahornarten sind gleich anfällig für die Verticillium-Welke. Besonders gefährdet sind:

  • Spitzahorn (Acer platanoides): Oft in städtischen Gebieten anzutreffen und besonders anfällig.
  • Japanischer Ahorn (Acer palmatum): Beliebte Zierbäume mit hoher Anfälligkeit.
  • Bergahorn (Acer pseudoplatanus): In Europa weit verbreitet und oft betroffen.
  • Zuckerahorn (Acer saccharum): In Nordamerika häufig betroffen, besonders in feuchten Gebieten.

Weniger anfällig sind der Feldahorn und der Silberahorn, die selten die typischen Welkesymptome zeigen. Die allgemeinen Bedingungen beeinflussen die Krankheitssymptome, besonders in heißen Sommern und bei Trockenstress.

Maßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten

Obwohl es keine Heilung für die Verticillium-Welke gibt, können gezielte Maßnahmen das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und die Lebensdauer der betroffenen Bäume verlängern:

  • Großzügiger Rückschnitt: Schneiden Sie befallene Pflanzenteile tief ins gesunde Holz zurück und desinfizieren Sie Ihre Werkzeuge nach jedem Gebrauch.
  • Entsorgung infizierter Materialien: Entsorgen Sie befallene Pflanzenteile im Hausmüll oder verbrennen Sie sie, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.
  • Bodenaustausch: Bei starkem Befall kann ein Austausch der obersten Erdschichten sinnvoll sein, um neue Pflanzen vor Infektionen zu schützen.
  • Standortwahl: Pflanzen Sie keine anfälligen Arten in bereits betroffenen Flächen. Nutzen Sie resistente Pflanzenarten.
  • Bodenbedingungen optimieren: Verbessern Sie die Bodendrainage und senken Sie den pH-Wert, um die Lebensbedingungen für den Pilz zu verschlechtern.
  • Regelmäßige Inspektionen: Frühzeitiges Erkennen und Entfernen befallener Pflanzenteile kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.

Durch diese Maßnahmen können Sie den Gesundheitszustand Ihrer Ahornbäume verbessern und die Ausbreitung der Verticillium-Welke minimieren.

Vorbeugung der Verticillium-Welke

Vorbeugung ist die effektivste Methode zur Bekämpfung der Verticillium-Welke:

  • Geeignete Standortwahl: Pflanzen Sie keinen Ahorn an Standorten, an denen zuvor Verticillium-Welke auftrat.
  • Optimale Bodenbedingungen: Sorgen Sie für gut durchlässigen Boden und vermeiden Sie staunasse oder stark verdichtete Böden.
  • Boden-pH-Wert anpassen: Senken Sie den pH-Wert, um den Lebensraum des Pilzes unattraktiver zu gestalten.
  • Vitale Pflanzen fördern: Stärken Sie die Gesundheit Ihrer Bäume durch ausgewogene Düngung und Vermeidung von übermäßigem Stickstoffdünger.
  • Regelmäßige Pflege: Rückschnitt und Entfernung abgestorbener Äste helfen, die Bäume gesund zu halten.
  • Vermeidung von Verletzungen: Schützen Sie die Wurzeln und den Stamm vor Verletzungen.
  • Pflanzenauswahl: Wählen Sie resistente oder weniger anfällige Ahornarten, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren.

Indem Sie diese Maßnahmen berücksichtigen, können Sie die Gesundheit Ihrer Ahornbäume fördern und das Risiko einer Verticillium-Welke minimieren.

Bilder: Alyona_Shu / Shutterstock