Ahorn

Ahornbaum: Wie Rinde Krankheiten erkennen lässt

Die Rußrindenkrankheit stellt eine ernstzunehmende Bedrohung für Ahornbäume dar, die unbehandelt zum Absterben führt. Dieser Artikel beleuchtet die Symptome, Ursachen und Bekämpfungsmöglichkeiten der Krankheit sowie wichtige Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der menschlichen Gesundheit.

Rußrindenkrankheit: Eine ernsthafte Bedrohung für Ahornbäume

Die Rußrindenkrankheit ist eine gefährliche Erkrankung, die durch den Pilz Cryptostroma corticale verursacht wird und besonders den Bergahorn befällt. Diese Krankheit tritt verstärkt in Perioden großer Hitze und Trockenheit auf, Bedingungen, die durch den Klimawandel immer häufiger werden. Der Pilz besiedelt zunächst die Rinde und dringt bei Stressfaktoren wie Wassermangel in das Innenholz des Baumes ein, wo er eine rußartige, schwarze Schicht bildet. Der Befall endet oft tödlich für den Baum, meist innerhalb einer Vegetationsperiode.

Ursprünglich in Nordamerika entdeckt, hat sich die Krankheit nach Europa verbreitet und befällt besonders häufig Ahornbäume in städtischen Parks, Alleen und Wäldern. Typische Symptome sind aufplatzende Rinde und rußartige Beläge am Stamm. Um die Verbreitung der Sporen zu verhindern, müssen betroffene Bäume gefällt werden. Dabei sind Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um gesundheitliche Risiken durch das Einatmen der Sporen zu minimieren.

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Symptome der Rußrindenkrankheit

Erste Anzeichen einer Rußrindenkrankheit sind Welkeerscheinungen und Blattchlorosen in den oberen Baumregionen, begleitet von Trieb- und Aststerben in der Krone. Häufig tritt ein dunkler Schleimfluss am Stamm auf, gefolgt von einer Bildung von Wasserreisern am Stamm, wenn der Baum versucht, den Befall zu bekämpfen. Das Holz verfärbt sich im Inneren grünlich bis bräunlich und es entstehen längliche Risse in der Rinde.

Im fortgeschrittenen Stadium blättert die Rinde großflächig ab, wobei die darunterliegenden schwarzen Sporenlager des Pilzes sichtbar werden. Diese rußartigen Bereiche sind besonders im Sommer deutlich zu erkennen. Die Krankheit schreitet schnell voran und führt oft innerhalb eines Jahres zum vollständigen Absterben des Baumes, was durch das Absterben der Krone und das Abblättern der Rinde erkennbar ist.

Risikofaktoren und Ausbreitung

Die Rußrindenkrankheit breitet sich besonders in Regionen mit langanhaltenden Trocken- und Hitzeperioden aus. Gestresste Ahornbäume, die an Wassermangel leiden, sind besonders anfällig. Gesunde Bäume können den Pilz in ihrer Rinde tragen, ohne Symptome zu zeigen, solange keine äußeren Stressfaktoren hinzukommen.

Die Krankheit wurde zuerst in Nordamerika entdeckt und hat sich auch in Europa, besonders in Deutschland, ausgebreitet. Seit 2013 sind viele Bäume in Berlin sowie in anderen Bundesländern betroffen. Hohe Temperaturen und Trockenheit begünstigen die Verbreitung, insbesondere in dichten Pflanzbeständen wie städtischen Parks und Wäldern mit hohem Ahornanteil.

Gefahr für die menschliche Gesundheit

Die große Menge an Sporen, die von Cryptostroma corticale produziert wird, stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Besonders gefährdet sind Personen wie Forst- und Waldarbeiter, die in engem Kontakt mit stark betroffenen Bäumen stehen. Das Einatmen der Sporen kann zu schweren Atemwegserkrankungen führen, wobei Symptome wie Reizhusten, Atemnot, Müdigkeit und Fieber auftreten können. In schwereren Fällen kann es zu Alveolitis kommen.

Um diese Risiken zu minimieren, sind beim Umgang mit befallenen Bäumen strenge Sicherheitsvorkehrungen notwendig. Dazu sollten Sie Vollschutzkleidung und Atemschutzmasken verwenden und das Holz vor der Bearbeitung mit Wasser benetzen. Spaziergänger und die allgemeine Bevölkerung sind nicht akut gefährdet, sofern kein intensiver Kontakt besteht. Dennoch sollte bei Verdacht auf einen befallenen Baum die zuständige Behörde informiert werden.

Bekämpfung der Rußrindenkrankheit

Befallene Ahornbäume müssen gefällt und fachgerecht entsorgt werden, um die Verbreitung der Pilzsporen zu verhindern. Dabei sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.

Vorgehensweise bei der Fällung und Entsorgung

  1. Tragen Sie Vollschutzkleidung und eine Atemschutzmaske.
  2. Benetzen Sie den Baum vor und während des Fällens mit Wasser, um die Sporenfreisetzung zu minimieren.
  3. Transportieren Sie das gefällte Holz unter Planen, um die Verbreitung der Sporen zu verhindern.
  4. Verzichten Sie auf die Häckselung des Holzes im trockenen Zustand.
  5. Sperren Sie den betroffenen Bereich ab, bis der Baum vollständig entfernt und entsorgt ist.

Entsorgung des befallenen Holzes

Das Holz sollte nicht als Brennholz verwendet werden. Ideal ist eine thermische Verwertung, bei der die Sporen sicher abgetötet werden.

Meldepflicht und Fachkräfte

Melden Sie den Verdacht auf befallene Bäume sofort der zuständigen Behörde oder einem spezialisierten Baumpflegeunternehmen, das eine fachgerechte Diagnose stellen und die nötigen Maßnahmen durchführen kann.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung gegen die Rußrindenkrankheit sind verschiedene Maßnahmen hilfreich, um die Widerstandsfähigkeit der Bäume zu erhöhen:

  1. Standortwahl und Pflanzung: Wählen Sie Standorte mit geeigneten Bodenbedingungen und ausreichender Wasserversorgung. Vermeiden Sie schattige, schlecht durchlüftete Standorte und bevorzugen Sie robuste Baumarten.
  2. Wasserversorgung: Stellen Sie besonders während längerer Trockenperioden eine ausreichende Bewässerung sicher, um Stress zu vermeiden.
  3. Baumpflege: Führen Sie regelmäßige Inspektionen durch und entfernen Sie abgestorbene Äste und Blätter umgehend. Vermeiden Sie Verletzungen der Rinde.
  4. Forstliche Maßnahmen: Achten Sie auf pflegliche Kroneneingriffe und vermeiden Sie übermäßige Schnittmaßnahmen. Fördern Sie die allgemeine Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Bestände.
  5. Vermeidung von Stressfaktoren: Reduzieren Sie unnötige Stresseinwirkungen und fördern Sie die Nährstoffversorgung und Wasserhaushalt der Bäume.

Durch diese präventiven Maßnahmen können Sie das Risiko einer Infektion und die allgemeine Gesundheit der Ahornbäume deutlich verbessern.

Bilder: Heiko Kueverling / Shutterstock