Ahornblätter angefressen? Ursachen & Bekämpfung erkennen
Angefressene Ahornblätter deuten auf einen Schädlingsbefall hin. Dieser Artikel stellt häufige Schadinsekten vor, erklärt ihre Erkennung und zeigt Maßnahmen zur Bekämpfung und Vorbeugung auf.

Maikäfer und Dickmaulrüssler sind häufige Schädlinge an Ahornblättern.
Häufige Übeltäter: Maikäfer und Dickmaulrüssler
Zwei häufige Schädlinge, die für angefressene Ahornblätter verantwortlich sind, sind der Maikäfer und der Dickmaulrüssler. Diese Insekten verursachen spezifische Fraßschäden, die helfen, sie zu identifizieren.
Maikäfer: Blätter von innen skelettiert
Maikäfer verursachen erhebliche Schäden an Ahornblättern, indem sie das Blattgewebe von innen anfressen. Die äußere Blatthaut bleibt dabei zunächst intakt, während das Innere des Blattes zerfällt. Dieses Schadbild tritt besonders in Jahren mit massenhaftem Auftreten der Maikäfer auf, das alle drei bis vier Jahre zu erwarten ist.
Dickmaulrüssler: Halbkreisförmige Buchten
Der gefurchte Dickmaulrüssler frisst sich vom Rand her in die Ahornblätter, wodurch halbkreisförmige Buchten entstehen. Als nachtaktive Käfer verstecken sie sich tagsüber im Boden oder in Ritzen. Wesentlich schädlicher als die Käfer selbst sind ihre Larven, die an den Wurzeln nagen und erhebliche Schäden verursachen können, was zu Kümmerwuchs und im Extremfall zum Absterben der Pflanzen führen kann.
Weitere Schädlinge und Schadbilder
Neben Maikäfern und Dickmaulrüsslern können weitere Schädlinge Ahornblätter beschädigen. Hier eine Auswahl:
- Grashüpfer: Diese Insekten hinterlassen unregelmäßige Fraßstellen. Sie bevorzugen jüngere, zartere Blätter und fressen in willkürlichen Mustern.
- Gallmilben: Verursachen knoten- oder hornförmige Wucherungen auf den Blättern, die Pflanzengallen genannt werden. Diese treten vor allem im Frühjahr und Sommer auf und können auffällig rot gefärbt sein.
- Blattläuse: Befallen besonders im Juli und August die Blätter, saugen den Pflanzensaft aus und verursachen gelbe Verfärbungen oder braune Flecken. Starker Befall kann zur Ansammlung von Rußtaupilzen auf den Honigtauausscheidungen führen.
- Schildläuse: Erkennbar an braunen, gewölbten Schilden. Ihre Honigtauausscheidungen verschmutzen die Blätter und begünstigen Pilzinfektionen.
- Spinnmilben: Verursachen punktuelle Verfärbungen und feine Gespinste auf der Blattunterseite. Ein stärkerer Befall führt zum vorzeitigen Blattabwurf.
- Zikaden: Saugen ebenfalls Pflanzensaft und hinterlassen kleine Einstichstellen, die zum Verwelken führen.
- Schnecken: Hinterlassen bei feuchtem Wetter große Löcher in den Blättern sowie eine schleimige Spur.
Eine genaue Beobachtung der Schadbilder hilft, die verursachenden Schädlinge zu identifizieren und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Eine gründliche Analyse ist entscheidend für die Schädlingsbekämpfung im Garten
Diagnose des Schädlingsbefalls
Eine gute Diagnose des Schädlingsbefalls ist entscheidend für die richtige Bekämpfung. Hier sind einige Hinweise, die Ihnen dabei helfen:
1. Untersuchen Sie die Blätterschäden:
- Halbkreisförmige Einbuchtungen an den Blatträndern deuten auf den Dickmaulrüssler hin.
- Skelettierte Blätter, bei denen das äußere Gewebe erhalten bleibt, weisen auf Maikäfer hin.
- Unregelmäßige Fraßstellen können auf Grashüpfer, Schnecken oder andere Schädlinge hinweisen.
2. Beobachten Sie die Insektenaktivität:
- Viele Schädlinge sind nachtaktiv und können leichter bei nächtlichen Inspektionen entdeckt werden.
- Prüfen Sie Unterseiten der Blätter und die Baumrinde auf kleine, wandernde Insekten wie Blattläuse oder Schildläuse.
3. Beachten Sie die Jahreszeiten:
- Die meisten Schädlinge sind zu bestimmten Jahreszeiten besonders aktiv. Maikäfer beispielsweise treten hauptsächlich von Mai bis Juni auf, Blattläuse hingegen vermehrt in den Sommermonaten Juli und August.
Gezielte Untersuchungen ermöglichen eine effektive Diagnose des Schädlingsbefalls und erleichtern die Wahl passender Bekämpfungsmaßnahmen.
Bekämpfungsmethoden
Schädlingsbekämpfung am Ahornbaum erfordert sorgfältige Methodenwahl, abhängig von der Schädlingsart und dem Befallsgrad.
Biologische Bekämpfung
- Nematoden: Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer sind besonders nützlich zur Bekämpfung von Bodenlarven wie denen des Dickmaulrüsslers. Bringen Sie die Nematoden (9,00€ bei Amazon*) gemäß den Anwendungshinweisen im Boden aus.
- Nützlinge fördern: Fördern Sie natürliche Feinde der Schädlinge, wie Marienkäfer und Schlupfwespen, durch das Anpflanzen von Blumen und Kräutern.
Mechanische Bekämpfung

Das händische Absammeln hilft, den Schädlingsbefall effektiv zu reduzieren
- Händisches Absammeln: Sammeln Sie Schädlinge wie Maikäfer oder größere Raupen ab, besonders bei Dämmerung oder in den frühen Morgenstunden.
- Abschneiden befallener Triebe: Entfernen Sie befallene Pflanzenteile durch Rückschnitt, um den Befall einzudämmen und die Gesundheit des Baumes zu fördern.
Chemische Bekämpfung
Chemische Mittel sollten als letzte Option in Betracht gezogen werden. Verwenden Sie nur genehmigte Präparate:
- Gezielter und sparsamer Einsatz: Setzen Sie chemische Mittel nur bei erheblichem Befall ein und achten Sie auf abdriftarme Behandlung, besonders bei Hochstämmen.
- Zulässige Präparate: Verwenden Sie im Verzeichnis des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zugelassene Mittel.
Chemische Mittel sollten vorzugsweise in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden angewendet werden, um die Verdunstung zu minimieren und die Effizienz der Wirkstoffe zu gewährleisten.
Natürliche Vorbeugung

Regelmäßiges Entfernen von Falllaub schützt Ahornbäume vor Schädlingsbefall
Vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend für eine nachhaltige Bekämpfungsstrategie:
- Laub entfernen: Entfernen Sie regelmäßig das Falllaub unter dem Baum, um Überwinterungsverstecke für Schädlinge zu beseitigen.
- Gute Pflege: Ein gesunder Ahornbaum ist widerstandsfähiger gegen Schädlingsbefall und Krankheiten. Achten Sie auf regelmäßige Bewässerung und Nährstoffversorgung.
Durch die Kombination dieser Methoden können Sie den Schädlingsbefall an Ahornbäumen wirksam bekämpfen und langfristig eindämmen.

Eine gesunde Gartenumgebung stärkt die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen
Vorbeugung
Eine präventive Vorgehensweise kann Schädlinge fernhalten:
1. Standortwahl:
- Vermeiden Sie schattige Standorte, da sie das Risiko eines Schädlingsbefalls erhöhen. Ein sonniger Platz schafft gesündere Bedingungen.
2. Gesunde Umgebung schaffen:
- Fördern Sie das ökologische Gleichgewicht in Ihrem Garten. Pflanzen Sie eine Vielfalt an Blumen und Kräutern, um nützliche Insekten anzulocken.
- Sorgen Sie auch im Winter für genügend Licht und vermeiden Sie trockene Heizungsluft.
3. Bodenpflege:
- Achten Sie auf die Bodenqualität. Ein gut belebter Boden stärkt die Widerstandsfähigkeit Ihrer Pflanzen.
4. Regelmäßige Kontrollen:
- Untersuchen Sie Ihre Ahornbäume regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen, um frühzeitig reagieren zu können. Verzichten Sie auf chemische Stickstoffdüngemittel.
Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass Ihr Ahornbaum gesund bleibt und Schädlinge weniger Angriffsfläche finden. Eine gesunde und vielfältige Gartenumgebung stärkt die Abwehrkräfte Ihrer Pflanzen auf natürliche Weise.