Feldahorn

Herbstliche Feldahorn-Pflege: Was ist jetzt zu tun?

Artikel zitieren

Der Feldahorn, bekannt für seine leuchtende Herbstfärbung, ist ein wertvolles Element im Garten. Dieser Artikel beleuchtet die vielseitigen Aspekte dieses Baumes, von der Herbstpflege über die Vermehrung bis hin zu seiner Bedeutung im Ökosystem.

feldahorn-herbst
Feldahorn färbt sich im Herbst golden gelb

Die Herbstfärbung des Feldahorns

Im Herbst verwandelt der Feldahorn (Acer campestre) Ihren Garten in ein farbenprächtiges Schauspiel. Seine Blätter, die im Frühjahr hellgrün austreiben und im Sommer in ein Mittel- bis Dunkelgrün wechseln, nehmen ab Oktober leuchtende Herbstfarben an. Sie färben sich vorwiegend gelb, oft auch orange und gelegentlich karminrot.

Lesen Sie auch

Diese Verwandlung entsteht durch den Abbau von Chlorophyll, dem grünen Farbstoff der Blätter. Wenn das Chlorophyll verschwindet, kommen Carotinoide und Anthocyane zum Vorschein. Carotinoide sorgen für gelbe und orangene Töne, während Anthocyane für rote bis purpurfarbene Nuancen verantwortlich sind.

Kurz vor dem Blattabwurf setzt der Feldahorn durch seine Herbstfärbung noch einmal eindrucksvolle Akzente, weshalb er als Heckenpflanze oder Solitärbaum besonders attraktiv ist. Auch im öffentlichen Raum, entlang von Straßen oder in Parks trägt er zur lebendigen und einladenden Atmosphäre bei.

Der Feldahorn als Lebensraum im Herbst

Der Feldahorn bietet im Herbst zahlreichen Tieren einen wertvollen Lebensraum. In seinen dichten Ästen und Zweigen finden viele Vogelarten, besonders Sperlinge und Meisen, sichere Brutplätze.

Neben Vögeln lockt der Feldahorn auch zahlreiche Insekten an. Honigbienen und Hummeln besuchen die verbliebenen Blüten auf der Suche nach Nektar. Zudem dienen die Samen, die bis in den Spätherbst an den Bäumen hängen, zahlreichen Vogelarten und kleinen Säugetieren wie Feldmäusen als Nahrungsquelle.

Die herabfallenden Blätter des Feldahorns spielen eine essenzielle Rolle im Gartenökosystem. Während sie verrotten, bieten sie Schutz und Nahrung für Kleinstlebewesen wie Käfern, Regenwürmern und Asseln, welche die Humusbildung fördern und die Bodenstruktur verbessern. Die Blätter wirken außerdem als natürliche Mulchschicht, die Bodentemperatur reguliert und Feuchtigkeit erhält.

Vermehrung des Feldahorns im Herbst

Der Herbst ist die ideale Zeit, um Feldahorn zu vermehren. Sammeln Sie im Oktober die reifen Samen aus den Propeller-förmigen Spaltfrüchten und entfernen Sie die trockenen Flügel. Säen Sie die Samen direkt im Freiland in ein Anzuchtbeet oder in Kisten. Normale Gartenerde ist ausreichend.

Die natürlichen Temperaturschwankungen und die erhöhte Feuchtigkeit im Herbst und Winter helfen dabei, die Keimhemmung der Samen zu brechen. Dieser Prozess ist notwendig, damit die Samen im Frühjahr keimen können.

Alternativ können Sie im Herbst vorhandene junge Sämlinge ausgraben und an die gewünschte Stelle im Garten umpflanzen. Für die Vermehrung von Zuchtsorten, die spezielle Eigenschaften beibehalten sollen, empfiehlt sich die Veredelung durch Okulation im Sommer.

Standort und Bodenbeschaffenheit im Herbst

Der Feldahorn ist äußerst anpassungsfähig und gedeiht an verschiedenen Standorten. Er bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze, wobei windgeschützte Bereiche insbesondere für junge Pflanzen ideal sind.

Hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit ist der Feldahorn anspruchslos. Er wächst optimal auf trockenen bis frischen, tiefgründigen Böden und bevorzugt kalkhaltige Erde. Vermeiden Sie jedoch Staunässe, da diese dem Feldahorn schaden kann.

Pflege des Feldahorns im Herbst

Im Herbst benötigt der Feldahorn nur wenige Pflegemaßnahmen. Gut etablierte Bäume kommen ohne zusätzliche Wassergaben aus, während junge Bäume bei anhaltender Trockenheit regelmäßig gegossen werden sollten, um ihr Wurzelwachstum zu unterstützen.

Eine sinnvolle Maßnahme ist das Mulchen des Bodens um den Baum mit Rindenkompost. Dies hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und Unkrautwuchs zu unterdrücken. Bei Hecken und formgebenden Gehölzen wie dem Feldahorn ist ein Formschnitt im Spätsommer oder Spätwinter sinnvoll.

Der Feldahorn als Heckenpflanze im Herbst

Der Feldahorn bildet dichte, blickdichte Hecken und fungiert als Wind- und Sichtschutz. Er ist robust und anpassungsfähig, verträgt unterschiedliche Bodenarten und erfordert wenig Pflege. Zudem ist der Feldahorn schnittverträglich, was regelmäßige Formschnitte ermöglicht.

Pflanzen Sie wurzelnackte Feldahorn-Heckenpflanzen im Herbst oder Frühjahr mit einem Abstand von 50 bis 70 cm, um eine gleichmäßige Hecke zu fördern. Mulchen Sie den Boden um die Pflanzen im Herbst mit Rindenkompost und wässern Sie junge Pflanzen in Trockenperioden regelmäßig.

Sorten des Feldahorns mit besonderer Herbstfärbung

Einige Feldahorn-Sorten zeichnen sich durch besonders auffällige Herbstfärbungen aus:

  • ‚Elsrijk‘: Diese Sorte zeigt leuchtend gelbe Herbstfärbung und hat eine kegel- bis eiförmige Krone.
  • ‚Royal Ruby‘: Ein kleiner Baum oder Großstrauch mit purpurrotem Austrieb, der im Sommer dunkelgrün wird.
  • ‚Silver Celebration‘: Diese Sorte hat cremeweiße Blattränder und eine kegelförmige Krone.

Bedeutung des Feldahorns im Ökosystem

Der Feldahorn ist bedeutend für das Ökosystem und bietet vielen Tierarten Lebensraum und Nahrung. Seine Blüten sind im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln. Die Blätter dienen als Futter für Raupen und fördern durch ihre Zersetzung die Humusbildung.

Für Vögel bietet der Feldahorn Nistplätze und im Herbst Nahrung in Form der Samen. Seine Wurzelsysteme tragen zur Bodenerosion vor und sind widerstandsfähig gegenüber urbanen Bedingungen. Der Feldahorn verbessert dadurch das Mikroklima und ist ideal für städtische Grünflächen geeignet.

Bilder: Alex Puddephatt / Shutterstock