Feldahorn gedeiht als Herzwurzler
Herzwurzler breiten ihre Wurzeln in alle Richtungen aus. Im Querschnitt ergibt das Wurzelsystem eine Herzform, worauf der Name zurückzuführen ist. Typisch für alle Ahorn-Arten ist eine unregelmäßige Ausprägung des Wurzelsystems mit einer auffälligen Betonung auf die horizontale Ausbreitung, verbunden mit einem hohen Anteil an Feinwurzeln.
Enger Zusammenhang zwischen Bodenqualität und Wurzelwachstum
Seit 1928 haben Wissenschaftler das Wurzelwachstum von Feldahorn und dessen Artgenossen dokumentiert. Dabei trat ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Bodenbeschaffenheit und Grad der Durchwurzelung zutage. Die wichtigsten Erkenntnisse in Kurzfassung:
- Durchwurzelung nach 5 Jahren in normaler Gartenerde: vertikal 1,40 m, horizontal 2,10 m
- Wurzeltiefe von älteren Ahorn auf Lößlehm: 0,70 bis 0,80 cm
- Wurzeltiefe nach 70 Jahren in sandig-kiesigem Lehm: 1,10 bis 1,40 m
- Wurzeltiefe nach 70 Jahren in Gleyboden: intensiv lediglich in den oberen 0,40 m
- Wurzeltiefe nach 60 Jahren in leichtem Schotterboden: 0,60 m bis 0,70 m
Hausgärtner können diesen Daten entnehmen, dass sich Feldahorn als flächendeckende Strauchbepflanzung nicht in jedem Fall für die Hangbefestigung eignet. Je sandiger die Erde, desto geringer das erforderliche Tiefenwachstum der Wurzeln. Angepflanzt als solitärer Hausbaum, ist ein Maßholder Wind und Wetter ungeschützt ausgesetzt, sodass in Gleyböden mit hochstehendem Grundwasser, in flachen Schotterböden sowie in Lößlehm-Erde mit Windwurf zu rechnen ist.
Vorteilhaft zu bewerten ist, dass Sie bei der Pflanzung von Feldahorn als regelmäßig geschnittene Hecke keine Schäden an Abwasserrohren befürchten müssen, sofern sich die Rohre in einer Tiefe von mindestens 100 cm befinden.
Tipp
Bonsai-Gärtner wissen die Herzwurzeln von Feldahorn für die spektakuläre Stilform „Felsen über Stein“ (Seki-joju) zu nutzen. In der Aufbauphase wird ein markanter Stein unter die Wurzeln geklemmt und für einige Zeit mit Bindedraht fixiert. Die Wurzeln eines Feldahorn-Bonsais wachsen über den Stein in die Erde, sodass sich der Pflegeaufwand nicht wesentlich von anderen Stilformen unterscheidet.