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Ahorn-Flachwurzler: Tipps für Garten & Standortwahl

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Ahornbäume sind mit ihrem auffälligen Laub und ihrer beeindruckenden Herbstfärbung eine beliebte Wahl für Gärten. Doch das flache Wurzelwerk dieser Bäume stellt besondere Anforderungen an die Gartengestaltung und erfordert eine sorgfältige Planung bei der Auswahl des Standorts und der begleitenden Pflanzen.

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Der Ahorn ist ein Herzwurzler

Auswirkungen des flachen Wurzelwachstums auf die Gartengestaltung

Ahornbäume zählen zu den Flachwurzlern, was sowohl Vor- als auch Nachteile für Ihre Gartengestaltung mit sich bringt.

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Sie profitieren von folgenden Vorteilen:

  • Geringer Pflanzabstand: Aufgrund ihres oberflächennahen Wurzelwerks können Ahornbäume näher beieinander gepflanzt werden. Dies ist besonders in kleineren Gärten von Vorteil.
  • Toleranz gegenüber schwierigen Bodenverhältnissen: Solange der Boden ausreichend durchlässig ist, gedeihen Ahornbäume auch in schwierigen Bodenverhältnissen.
  • Wertvoller Schattenspender: Mit ihren dichten Laubkronen spenden Ahornbäume wohltuenden Schatten und verbessern das Mikroklima im Garten.

Dennoch sollten Sie auch die folgenden Nachteile beachten:

  • Schäden an Oberflächenstrukturen: Das flache Wurzelwerk kann mit der Zeit Gehwege, Fundamente oder andere oberflächennahe Strukturen unterwandern und beschädigen.
  • Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe: Ahornbäume konkurrieren durch ihr oberflächennahes Wurzelnetz mit anderen Gartenpflanzen um Wasser und Nährstoffe.
  • Empfindlichkeit bei der Bodenbearbeitung: Beim Mähen oder Lockern des Bodens besteht die Gefahr, die empfindlichen Wurzeln zu verletzen.

Auswahl eines geeigneten Standorts für Ahornbäume

Die Wahl des richtigen Standorts ist entscheidend für die gesunde Entwicklung Ihres Ahornbaums. Folgende Kriterien sollten Sie berücksichtigen:

  • Ausreichend Platz: Planen Sie einen ausreichend großen Bereich für Ihren Ahornbaum ein, um dem weitreichenden Wurzelwerk genügend Raum zu bieten. Berücksichtigen Sie dabei die endgültige Wuchshöhe und -breite des Baumes, um Konflikte mit umliegenden Strukturen zu vermeiden.
  • Durchlässiger Boden: Ahornbäume bevorzugen lockere, gut durchlässige und nährstoffreiche Böden. Vermeiden Sie Standorte mit Staunässe, da diese Wurzelschäden und Pilzkrankheiten begünstigt. Feldahorne gedeihen besonders gut auf kalkhaltigen Böden, während andere Ahornarten verschiedene Bodentypen tolerieren.
  • Angemessene Lichtverhältnisse: Wählen Sie einen Standort mit ausreichend Licht. Viele Ahornarten vertragen volle Sonne bis Halbschatten und entwickeln dabei eine intensivere Herbstfärbung. Fächer- und Japanische Ahorne bevorzugen hingegen geschützte, halbschattige Plätze, um ihre Blätter vor Sonnenbrand zu schützen.
  • Schutz vor Wind und Frost: Ein windgeschützter Standort bewahrt die empfindlichen Blätter vor Beschädigungen und beugt der Blattspitzendürre vor. Fächer- und Japanische Ahorne sind besonders windanfällig. Ein früh morgens besonnter Standort schützt zudem vor Spätfrost.
  • Abstand zu Bauwerken: Um Schäden durch das weitreichende Wurzelwerk zu vermeiden, sollten Sie Ihren Ahornbaum in ausreichendem Abstand zu Gebäuden, Gehwegen und anderen festen Elementen im Garten pflanzen.

Tipps für das Pflanzen und Pflegen von Ahornbäumen

  • Vorbereitung des Pflanzlochs: Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa dreimal so breit ist wie der Wurzelballen, um den Wurzeln ausreichend Platz zum Einwachsen zu bieten. Das Angraben der Seitenwände des Lochs fördert das Wurzelwachstum.
  • Pflanzung: Setzen Sie den Baum in das Pflanzloch, füllen Sie es mit Erde auf und setzen Sie ein oder zwei Stützpfähle ein, um den jungen Baum zu stabilisieren, besonders bei windigen Bedingungen.
  • Regelmäßiges Gießen: Gießen Sie Ihren Ahornbaum regelmäßig, insbesondere in den ersten beiden Jahren. Achten Sie darauf, im Wurzelbereich zu gießen und Staunässe zu vermeiden.
  • Düngung: Stärken Sie Ihren Ahornbaum zu Beginn der Wachstumszeit mit Kompost und Hornspänen. Ein Langzeitdünger im Frühjahr unterstützt das gesunde Wachstum.
  • Mulchen: Schützen Sie die Wurzelscheibe mit einer Schicht Rindenmulch, um ein Austrocknen des Bodens zu verhindern und die flachliegenden Wurzeln vor Beschädigungen zu schützen.
  • Rückschnitt: Ahornbäume benötigen in der Regel keinen regelmäßigen Rückschnitt. Falls erforderlich, sollten Sie den Schnitt im Sommer durchführen, um ein übermäßiges „Bluten“ zu vermeiden. Entfernen Sie abgestorbene oder kranke Äste, um ein gesundes Wachstum zu fördern.

Umgang mit den Wurzeln von Ahornbäumen

  • Wurzelsperre: Um die Ausbreitung der Wurzeln zu kontrollieren, können Sie eine Wurzelsperre installieren. Diese sollte etwa 50 cm tief in den Boden eingelassen werden, um ein weiteres Wachstum der Wurzeln in die Breite zu verhindern.
  • Bodenabdeckung: Anstatt Gras können Sie den Bereich um den Stamm mit schattenliebenden Bodendeckern oder Stauden bepflanzen, die mit dem flachen Wurzelsystem des Ahorns koexistieren können.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht schützt die oberflächlich liegenden Wurzeln und hält den Boden feucht. Rindenmulch trägt außerdem zur Anreicherung des Bodens mit Nährstoffen und zur Verbesserung der Bodenqualität bei.
  • Rasengitter: Um die Grasnarbe im Wurzelbereich des Baumes zu schützen, können Sie Rasengitter verlegen, die eine Beschädigung des Rasens durch das Wurzelwachstum verhindern.

Beliebte Ahornarten und ihre Eigenschaften

  • Fächerahorn (Acer palmatum): Dieser Ahorn besticht durch seine filigranen Blätter und seine beeindruckende Herbstfärbung. Er gedeiht optimal auf gut durchlässigen, feuchten Böden an halbschattigen Standorten. In Europa erreicht er meist eine Höhe von bis zu 8 Metern und bevorzugt einen leicht sauren Boden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.
  • Spitzahorn (Acer platanoides): Diese schnellwüchsige Art zeichnet sich durch eine breite Krone aus und ist widerstandsfähig gegenüber verschiedenen Bodenverhältnissen. Der Spitzahorn kann Höhen bis zu 30 Metern erreichen und zeigt im Herbst eine leuchtend gelbe bis orangefarbene Laubfärbung. Sein Holz ist gelblich bis leicht gräulich gefärbt und wird wegen seiner Qualität geschätzt.
  • Bergahorn (Acer pseudoplatanus): Dieser Ahorn ist bekannt für seine Anpassungsfähigkeit an höhere Lagen und seine Windbeständigkeit. Mit einer erreichbaren Höhe von bis zu 30 Metern bildet er eine dichte Krone und bietet ein hell gefärbtes Holz, das mit der Zeit zu vergilben neigt. Seine Blätter weisen eine leuchtend gelbe Herbstfärbung auf und er ist weit verbreitet in deutschen Wäldern.
  • Feldahorn (Acer campestre): Dieser kleine bis mittelgroße Baum bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und kommt mit einer breiten Palette von Bodenbedingungen zurecht, einschließlich Trockenheit. Er eignet sich hervorragend als Heckenpflanze und erreicht eine Höhe von ca. 10 bis 15 Metern. Seine Blätter sind kleiner und runder als die anderer Arten und das Holz zeigt eine charakteristische rötliche Färbung.
Bilder: Sara Sim / Shutterstock