Ahorn

Ahorn vermehren: Stecklinge & Samen richtig ziehen

Ahornbäume faszinieren mit ihrer Farbenpracht und eleganten Erscheinung. Dieser Leitfaden erläutert die Vermehrung von Ahornbäumen sowohl durch Stecklinge als auch durch Samen, einschließlich der notwendigen Schritte und Pflegeanleitungen für ein erfolgreiches Wachstum.

Vermehrung mit Stecklingen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Der Steckling sollte bereits leicht verholzt sein

Vermehrung mit Stecklingen: Schritt-für-Schritt Anleitung

Ahornbäume lassen sich wunderbar über Stecklinge vermehren. Mit etwas Geduld und den richtigen Schritten können Sie Ihre eigenen Ahornbäumchen heranziehen.

  1. Zeitpunkt wählen: Der ideale Zeitpunkt für das Schneiden von Stecklingen liegt zwischen Spätfrühling und Frühsommer. In dieser Phase sind die Triebe vital und die Temperaturen begünstigen die Wurzelbildung.
  2. Triebe auswählen: Suchen Sie sich junge Triebe aus dem aktuellen oder letzten Jahr aus. Diese sollten etwa 12 bis 15 cm lang sein und bereits leicht verholzt. Vollständig verholzte oder blühende Triebe sind weniger geeignet.
  3. Blätter entfernen: Um die Verdunstung zu reduzieren, entfernen Sie alle Blätter bis auf zwei bis vier nahe der Triebspitze. Bei größeren Blättern können Sie diese zusätzlich halbieren.
  4. Schnittfläche vorbereiten: Schneiden Sie das untere Ende des Stecklings schräg an, um die Oberfläche für die Wurzelbildung zu vergrößern. Tauchen Sie die Schnittfläche anschließend in Bewurzelungspulver (9,00€ bei Amazon*).
  5. Steckling einpflanzen: Füllen Sie einen Topf mit Anzuchterde und setzen Sie den Steckling so ein, dass er etwa zur Hälfte mit Erde bedeckt ist. Drücken Sie die Erde sanft an und gießen Sie den Steckling gut an.
  6. Mikroklima schaffen: Stülpen Sie eine transparente Plastiktüte über den Topf, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erzeugen. Achten Sie darauf, dass die Plastiktüte die Stecklinge nicht berührt.
  7. Standort wählen: Platzieren Sie den Topf an einem hellen, jedoch nicht vollsonnigen Standort. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
  8. Regelmäßig lüften: Lüften Sie die Plastiktüte regelmäßig, um Schimmelbildung vorzubeugen.
  9. Wurzelbildung prüfen: Nach etwa 6 bis 8 Wochen können Sie vorsichtig prüfen, ob sich Wurzeln gebildet haben. Ein leichter Widerstand beim Ziehen am Steckling zeigt an, dass die Wurzelbildung erfolgreich war.
  10. Umpflanzen: Sobald sich ein robustes Wurzelsystem entwickelt hat, können Sie die Stecklinge in größere Töpfe oder ins Freiland umpflanzen. Dies ist in der Regel nach einigen Monaten oder im darauffolgenden Frühjahr der Fall.

Die richtige Jahreszeit wählen

Die Wahl der richtigen Jahreszeit ist entscheidend für den Erfolg der Stecklingsvermehrung.

  • Optimaler Zeitpunkt: Zwischen Spätfrühling und Mitte des Sommers herrschen ideale Bedingungen für das Wurzelwachstum und die gesunde Entwicklung der Stecklinge.
  • Klimatische Bedingungen: In dieser Periode steigen die Temperaturen und schaffen ein angenehmes Wachstumsklima, was die Wurzelentwicklung positiv beeinflusst.
  • Triebauswahl: Junge, grüne oder leicht verholzte Triebe von 12 bis 15 cm Länge eignen sich am besten. Sie sollten von einer gesunden Mutterpflanze stammen und frei von Krankheiten oder Schädlingen sein.
Stecklinge vorbereiten

Die richtige Auswahl und das fachgerechte Schneiden des Stecklings sind essentiell für die erfolgreiche Vermehrung

Stecklinge vorbereiten

Die richtige Vorbereitung der Stecklinge legt den Grundstein für eine erfolgreiche Vermehrung.

  1. Trieb auswählen: Wählen Sie einen frischen, etwa 10 bis 15 cm langen Trieb. Dieser kann noch grün und weich sein, sollte aber bereits leicht verholzen.
  2. Schnittfläche anlegen: Schneiden Sie das untere Ende des Stecklings schräg an, um eine etwa 2 cm lange Schrägfläche zu erzeugen. Diese erleichtert die Wasseraufnahme und vergrößert die Oberfläche für die Wurzelbildung.
  3. Blätter entfernen: Entfernen Sie alle Blätter von unten nach oben, sodass nur noch 2 bis 4 Blätter nahe der Spitze verbleiben. Dies minimiert die Verdunstung und konzentriert die Energie des Stecklings auf die Wurzelbildung.
  4. Blätter halbieren: Halbieren Sie die verbleibenden oberen Blätter, falls diese besonders groß sind. So reduzieren Sie die Verdunstungsfläche zusätzlich.
  5. Bewurzelungspulver verwenden: Tauchen Sie das untere Ende des Stecklings in Bewurzelungspulver. Die enthaltenen Hormone unterstützen den Prozess der Wurzelentwicklung.

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Stecklinge einpflanzen

Mittelgroße Töpfe und Anzuchterde fördern die Wurzelentwicklung von Stecklingen

Stecklinge einpflanzen

Die richtige Einpflanzmethode ist entscheidend für das Gelingen der Wurzelbildung.

  1. Topf und Substrat: Wählen Sie einen mittelgroßen Topf und füllen Sie diesen mit Anzuchterde. Anzuchterde ist locker, lässt Sauerstoff an die Wurzeln und fördert ein gesundes Wachstum.
  2. Pflanzloch vorbereiten: Stechen Sie mit einem Schaschlikstab oder einem kleinen Nagel ein Loch in die Erde. Dies verhindert, dass der Steckling beim Einpflanzen beschädigt wird.
  3. Steckling einsetzen: Setzen Sie den Steckling in das vorbereitete Loch, sodass die Schnittfläche direkten Kontakt zur Erde hat.
  4. Erde auffüllen: Füllen Sie das Loch behutsam mit Erde und drücken Sie diese leicht an, um den Steckling zu stabilisieren.
  5. Angießen: Geben Sie dem Steckling ausreichend Wasser, um die Erde anzufeuchten.

Stecklinge pflegen

Eine sorgfältige Pflege ist notwendig, um den Stecklingen ein optimales Wachstumsumfeld zu bieten.

  1. Mikroklima schaffen: Decken Sie jeden Anzuchttopf mit einer durchsichtigen Plastiktüte ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen. Alternativ können Sie auch ein Zimmergewächshaus verwenden.
  2. Standort wählen: Platzieren Sie die Stecklinge an einem warmen, halbschattigen Standort, idealerweise auf einem Fensterbrett mit indirektem Licht.
  3. Regelmäßig gießen: Gießen Sie die Anzuchterde regelmäßig, um eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu gewährleisten. Halten Sie die Erde feucht, aber nicht nass.
  4. Lüften: Lüften Sie die Plastiktüte oder das Gewächshaus täglich, um eine ausreichende Luftzirkulation sicherzustellen und Schimmelbildung vorzubeugen.
  5. Beobachten und entfernen: Behalten Sie die Erde und die Stecklinge im Auge und entfernen Sie umgehend jedes krautige Material, das Anzeichen von Fäulnis zeigt.
  6. Düngen: Sobald die Stecklinge mehr als drei Blattpaare entwickelt haben, beginnen Sie im Abstand von vier Wochen mit der Gabe von verdünntem Flüssigdünger.
  7. Auspflanzen: Die Pflanzung am endgültigen Standort im Garten erfolgt im Frühjahr, wenn kein Frost mehr zu befürchten ist und sich ein kräftiges Wurzelsystem gebildet hat.

Stecklinge umpflanzen

Sobald ein kräftiges Wurzelsystem entwickelt wurde, ist es Zeit, den Ahornsteckling umzupflanzen.

  1. Topf wählen: Wählen Sie einen größeren Topf mit einem Durchmesser, der mindestens doppelt so groß ist wie der Anzuchttopf.
  2. Topf vorbereiten: Füllen Sie den neuen Topf zur unteren Hälfte mit hochwertiger Blumenerde. Achten Sie darauf, dass der Topf am Boden Löcher hat, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
  3. Steckling entnehmen: Nehmen Sie den Steckling vorsichtig aus dem Anzuchttopf und achten Sie darauf, das Wurzelgeflecht so wenig wie möglich zu beschädigen.
  4. Steckling einsetzen: Setzen Sie den Steckling in die Mitte des neuen Topfes und füllen Sie die restliche Erde rundherum auf.
  5. Andrücken und gießen: Drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie den neu eingepflanzten Ahornsteckling gründlich.
  6. Standort wählen: Stellen Sie den Topf an einen hellen und warmen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Vermehrung durch Samen

Im frühen Herbst können die Samen geerntet werden

Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung von Ahornbäumen aus Samen ist eine faszinierende Möglichkeit, neue Pflanzen zu gewinnen.

Samenernte

Die Samenernte findet im Spätsommer bis Frühherbst statt.

Samen stratifizieren

Um die Keimruhe der Ahorn-Samen zu brechen, ist eine Kältebehandlung, die sogenannte Stratifikation, erforderlich.

Samen aussäen

Nach der Stratifikation sind die Samen bereit für die Aussaat.

Sämlinge pflegen

Sobald die Sämlinge sichtbar wachsen, beginnt die nächste Pflegephase.

Bilder: korkai / Shutterstock