Stecklinge fachgerecht schneiden – so geht es
Im Übergang vom Frühling zum Sommer öffnet sich das Zeitfenster für den Schnitt von Stecklingen. Da alle Ahorn-Arten anfällig sind für Pilzbefall, reinigen Sie die Schere bitte sorgfältig. So gehen Sie sachkundig vor:
- Junge, halb verholzte, nicht blühende Triebe schneiden mit einer Länge von 12-15 cm
- Blätter in der unteren Hälfte entfernen
- Triebenden etwa 2 cm lang anschneiden und in Bewurzelungspulver tunken
In der oberen Hälfte eines Stecklings sollten nicht mehr als 2 Blattpaare übrig bleiben. Sehr große Blätter werden halbiert, um den Grad der Verdunstung zu reduzieren.
Gekonnt stecken, pflegen und auspflanzen – darauf sollten Sie achten
Für jeden Steckling füllen Sie bitte einen mittelgroßen Kunststoff-Topf mit Anzuchterde. Setzen Sie einen vorbereiteten Trieb zu zwei Drittel ins Substrat, drücken die Erde fest und gießen an mit zimmerwarmem Wasser. So geht es weiter:
- Über jeden Anzuchttopf eine transparente Plastiktüte stülpen und am unteren Ende zusammenbinden
- Alternativ die Stecklingstöpfe in ein Zimmergewächshaus stellen (empfohlen)
- Am halbschattigen, warmen Fensterplatz regelmäßig gießen und nicht düngen
- Bei vollständig durchwurzeltem Topf einen Steckling umtopfen
In den seltensten Fällen hat sich bis zur Pflanzzeit im Herbst ein ausreichend kräftiges Wurzelsystem gebildet für eine erfolgreiche Auspflanzung. Pflegen Sie Ihre Zöglinge daher im Winter weiterhin mit zimmerwarmem Wasser. Regelmäßiges Lüften beugt einer Schimmelbildung vor. Exemplare mit mehr als 3 Blattpaaren erhalten alle 4 Wochen verdünnten Flüssigdünger. Im Frühjahr pflanzen Sie Ihre eigenhändig vermehrten Ahornbäumchen am sonnigen bis halbschattigen Standort aus, sofern kein Frost mehr zu befürchten ist.
Tipp
Die Aussaat von Samen rückt in den Fokus, wenn Sie eine ganze Schar junger Ahornbäume züchten möchten. Die generative Form der Vermehrung spannt den Gärtner freilich erheblich länger auf die Folter, als die vegetative Stecklingsvermehrung. Um die Keimhemmung von Ahorn-Samen zu überwinden, ist im Vorlauf ein Kältereiz von 8 bis 12 Wochen erforderlich.