Japanischer Ahorn

Japanischer Ahorn: Worauf achten beim Schneiden? Expertenrat

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Der Japanische Ahorn benötigt nur selten einen Rückschnitt. Dieser Artikel erläutert die optimalen Schnittzeitpunkte und -methoden für verschiedene Sorten, um die Gesundheit und Ästhetik des Baumes zu fördern.

Japanischer Fächerahorn Rückschnitt
Der Japanische Ahorn neigt zum starken Bluten und sollte daher möglichst wenig geschnitten werden

Wann sollte man einen Japanischen Ahorn schneiden?

Japanische Ahorne müssen in der Regel nicht regelmäßig geschnitten werden, da sie von Natur aus eine ästhetische Form haben und langsam wachsen. Ein Schnitt ist jedoch manchmal notwendig, um erkrankte oder abgestorbene Triebe zu entfernen, die Form zu korrigieren oder frostgeschädigte Zweige zu beseitigen.

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Optimaler Zeitpunkt für den Rückschnitt

Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt des Japanischen Ahorns ist der Spätsommer, insbesondere zwischen August und Anfang September. Zu dieser Zeit nimmt der Saftdruck in den Trieben ab, was das „Bluten“ verhindert. Die Schnittwunden können gut verheilen, bevor der Herbst einsetzt. Schneiden Sie den Ahorn nicht im Frühjahr oder Sommer, da der Baum dann stark im Saft steht und es zu vermehrtem „Bluten“ kommen kann.

Sonderfälle

Es gibt jedoch spezielle Fälle, in denen auch zu anderen Zeiten ein Rückschnitt erforderlich sein kann:

  • Erfrorene Triebspitzen: Nach strengen Wintermonaten können frostgeschädigte Zweige auftreten, die im Frühjahr entfernt werden sollten, sobald die Pflanze austreibt.
  • Krankheiten: Erkrankte Triebe, beispielsweise durch Pilzinfektionen wie die Spitzendürre (Monilia), sollten sofort entfernt werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Wichtige Hinweise zum Schnitt

Berücksichtigen Sie die natürlichen Wachstumsbedingungen und Bedürfnisse des Japanischen Ahorns. Ein übermäßiger Rückschnitt kann dem Baum schaden. Gehen Sie daher immer vorsichtig und gezielt vor.

Wie schneidet man einen Japanischen Ahorn richtig?

Ein korrekter Schnitt fördert nicht nur die Gesundheit des Ahorns, sondern trägt auch zur ästhetischen Entwicklung bei. Beachten Sie daher einige wesentliche Aspekte.

Schneidewerkzeug vorbereiten

Verwenden Sie stets scharfes und sauberes Schneidewerkzeug. Scharfe Klingen ermöglichen glatte Schnitte, die das Infektionsrisiko minimieren. Reinigen und desinfizieren Sie Ihre Werkzeuge vor und nach jedem Gebrauch gründlich.

Gezieltes Schneiden

Japanische Ahorne reagieren empfindlich auf starke Schnittmaßnahmen. Gehen Sie deshalb schonend und gezielt vor:

  • Kronenaufbau fördern: Kürzen Sie bei jungen Ahornen lange, unverzweigte Triebe, um eine schönere Kronenform zu erzielen. Kürzen Sie diese Triebe etwa um die Hälfte.
  • Totholz entfernen: Schneiden Sie abgestorbene oder kranke Äste bis ins gesunde Holz zurück.
  • Krankheiten bekämpfen: Entfernen Sie bei Anzeichen von Spitzendürre die betroffenen Triebe vollständig und entsorgen Sie diese im Biomüll.

Typische Schnittmaßnahmen

Ein ausgewogener Schnitt erhält die natürliche Wuchsform und fördert die Vitalität der Pflanze:

  • Auslichten: Entfernen Sie störende oder zu dicht stehende Zweige, um Licht und Luft besser an die inneren Partien des Baumes gelangen zu lassen.
  • Eingrenzen: Kürzen Sie stark wachsende Triebe leicht ein, um das harmonische Erscheinungsbild zu bewahren. Schneiden Sie dabei immer über einer nach außen gerichteten Knospe oder einem Seitentrieb.

Umgang mit großen Schnittwunden

Vermeiden Sie große Schnittwunden, da Japanischer Ahorn schlecht darauf reagiert. Müssen Sie dennoch dickere Äste entfernen, glätten Sie den Wundrand mit einem scharfen Messer und tragen eventuell ein Wundverschlussmittel auf.

Sortenspezifische Details

Bei Sorten mit panaschierten Blättern schneiden Sie grüne Triebe direkt am Ansatz ab, um die dekorative Blattfärbung zu bewahren.

Allgemeine Empfehlungen

Entfernen Sie nicht mehr als ein Fünftel der gesamten Blattmasse, um die Pflanze nicht zu schwächen. Bedenken Sie, dass Japanische Ahorne langsam wachsen und stark eingekürzte Triebe lange zur Regeneration benötigen.

Schnittregeln für verschiedene Sorten des Japanischen Ahorns

Japanische Ahorne haben unterschiedliche Wuchsformen und Größen. Hier einige sortenspezifische Hinweise:

Allgemeine Hinweise

  • Japanischer Fächerahorn (Acer palmatum): Diese Sorte hat eine elegante, fächerförmige Blattanordnung und wächst symmetrisch und kompakt. Schneiden Sie sparsam, um die Struktur zu erhalten. Entfernen Sie nur abgestorbene oder sich überkreuzende Zweige.
  • Japanischer Ahorn (Acer japonicum): Diese Sorte kann bis zu fünf Meter hoch werden und hat einen ausladenden Wuchs. Schneiden Sie vorrangig nach Frostschäden oder bei Pilzbefall.
  • Zwergsorten und Bonsai-Ahorne: Diese Varianten erfordern spezielle Schnittmaßnahmen zur Erhaltung der kompakten Form. Beachten Sie die Grundsätze des Bonsai-Schnitts.

Wuchsformen berücksichtigen

Je nach Sorte variieren die Wuchsformen erheblich, was bei den Schnittmaßnahmen zu berücksichtigen ist:

  • Aufrecht wachsende Sorten: Diese müssen selten ausgedünnt werden. Ein moderates Einkürzen hilft, die Pflanze kompakt zu halten.
  • Breit wachsende Sorten: Diese nehmen mehr Platz ein. Eine gezielte Auslichtung hält die Pflanze in Form und verbessert das Eindringen von Licht und Luft.

Besondere Pflegehinweise

Panaschierte Sorten: Entfernen Sie grüne Triebe direkt am Ansatz, um die dekorative Färbung zu bewahren.

Behalten Sie die individuellen Besonderheiten Ihrer Ahorn-Art im Blick und schneiden Sie nur, wenn es der Pflanzenvitalität oder der ästhetischen Erhaltung dient. Ein übermäßiger Rückschnitt kann die Heilung der Schnittstellen erschweren und die Pflanze schwächen.

Bilder: jreaves / iStockphoto