Fächerahorn

Fächerahorn schneiden: Zeitpunkt & Anleitung

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Der Fächerahorn besticht durch seine anmutige Erscheinung und benötigt nur selten einen Schnitt. In bestimmten Fällen kann ein gezielter Eingriff jedoch notwendig sein, um die Gesundheit, Form und Schönheit des Baumes zu erhalten.

Fächerahorn Rückschnitt
Fächerahorn sollte möglichst selten geschnitten werden

Gründe für einen Schnitt beim Fächerahorn

Obwohl der Fächerahorn grundsätzlich schnittverträglich ist und sich sogar hervorragend als Bonsai eignet, benötigt er in der Regel keinen regelmäßigen Schnitt. In einigen Situationen kann ein gezielter Rückschnitt jedoch sinnvoll sein, um die Gesundheit und das Erscheinungsbild des Baumes zu verbessern.

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Hier sind einige Gründe, die einen Schnitt erforderlich machen können:

  • Formgebung junger Bäume: In den ersten Jahren nach der Pflanzung können Sie durch einen formgebenden Schnitt eine harmonische Wuchsform und eine ansprechende Baumstruktur fördern.
  • Entfernung kranker Äste: Beschädigte, abgestorbene oder von Krankheiten befallene Äste sollten Sie entfernen, um die Gesundheit des Baumes zu erhalten und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
  • Beseitigung störender Wuchselemente: Äste, die beispielsweise Wege blockieren oder die Sicht behindern, können Sie ebenfalls zurückschneiden.
  • Verbesserung der Licht- und Luftzufuhr: Insbesondere bei älteren Exemplaren mit dichter Krone kann ein Auslichten sinnvoll sein, um die Licht- und Luftzirkulation zu verbessern und somit die Pflanzengesundheit zu fördern.
  • Gestaltung als Bonsai oder Formschnitt: Für die Gestaltung als Bonsai oder die Umsetzung spezieller Formwünsche sind regelmäßige, an die gewünschte Form angepasste Schnitte erforderlich.

Durchführung des Schnitts

Beim Schneiden von Fächerahornen sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Scharfes und sauberes Werkzeug: Verwenden Sie ausschließlich scharfes und sauberes Werkzeug, um saubere Schnitte zu gewährleisten und das Verletzungsrisiko für den Baum zu minimieren. Desinfizieren Sie die Werkzeuge vor dem Schnitt, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden.
  • Richtige Schnitttechnik: Schneiden Sie Äste direkt am Astring oder an einem größeren Seitenzweig ab. Vermeiden Sie Aststummel, da diese nicht wieder austreiben und eine Angriffsfläche für Schädlinge bieten.
  • Behandlung von Schnittwunden: Glätten Sie größere Schnittwunden mit einem scharfen Messer, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Bei größeren Ästen kann die Anwendung von Wundverschlussmitteln sinnvoll sein, um das Eindringen von Krankheitserregern zu minimieren.
  • Mäßigung beim Schneiden: Entfernen Sie maximal ein Fünftel der Zweigmasse, damit genügend Blattmasse für die Photosynthese und somit für die Versorgung der Pflanze erhalten bleibt.

Schnitt im Frühling

Ein Schnitt im Frühjahr kann beim Fächerahorn zu einem verstärkten „Bluten“ führen, da die Pflanze in dieser Zeit voll im Saft steht. Dieses Phänomen, bei dem Saft aus den Schnittstellen austritt, ist zwar nicht schädlich für den Baum, erhöht aber das Risiko für Pilzinfektionen. Besonders in feuchten und kalten Frühlingsperioden können sich Pilzsporen leichter festsetzen. Dennoch kann ein Frühjahrsschnitt in bestimmten Situationen notwendig sein. Beachten Sie in solchen Fällen folgende Empfehlungen:

  • Wählen Sie für den Schnitt einen trockenen und möglichst warmen Tag, um das Risiko für Pilzinfektionen zu minimieren.
  • Vermeiden Sie Schnitte an Tagen mit angesagtem Regen oder unmittelbar bevorstehenden Frostperioden, um die Regenerationsfähigkeit der Pflanze nicht zu beeinträchtigen.
  • Verwenden Sie stets scharfes und desinfiziertes Schnittwerkzeug, um saubere Schnitte zu gewährleisten und die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern.
  • Wenn ein Rückschnitt im Frühjahr erforderlich ist, versuchen Sie, diesen so gering wie möglich zu halten. Entfernen Sie vorrangig nur beschädigte oder kranke Äste.

Durch die Beachtung dieser Richtlinien können Sie das Risiko für die Pflanzengesundheit minimieren und Ihrem Fächerahorn einen guten Start in die neue Wachstumsperiode ermöglichen.

Schnitt im Sommer

Der Sommer, insbesondere der Juni, ist die ideale Zeit für den Schnitt des Fächerahorns. In diesem Zeitraum ausgeführte Schnitte haben genügend Zeit, um bis zum Herbst vollständig zu verheilen. Das Zusammenspiel aus klimatischen Bedingungen und pflanzlichen Heilungsprozessen macht diese Jahreszeit besonders geeignet. Achten Sie jedoch darauf, dass die Pflanze ausreichend mit Wasser versorgt ist, da Wassermangel die Heilung der Schnittstellen beeinträchtigen kann.

Hier sind einige Schnittmaßnahmen, die Sie im Sommer durchführen können:

  • Triebe einkürzen: Kürzen Sie zu lange gewachsene Triebe auf eine angemessene Länge. Achten Sie dabei darauf, die Schnitte dicht an einem schlafenden Auge oder einer Knospe zu setzen.
  • Entfernung von abgestorbenem Holz: Entfernen Sie abgestorbene Zweige stets an der Basis oder am Astring, um die Gesundheit und das ästhetische Erscheinungsbild der Pflanze zu erhalten.
  • Vermeidung von Schnitten ins alte Holz: Vermeiden Sie Schnitte ins alte Holz, da der Fächerahorn an diesen Stellen kaum wieder austreibt.

Ein weiterer wichtiger Pflegetipp für den Sommer betrifft das Entfernen von Wildtrieben an veredelten Fächerahorn-Sorten. Diese sogenannten Wasserschosser wachsen deutlich schneller als die übrigen Triebe und sollten Sie zeitnah entfernen, um die gewünschte Form der Pflanze zu erhalten.

Der Schnitt im Sommer bietet den Vorteil, dass die Pflanze die Schnittstellen schnell verschließen kann, wodurch das Risiko für Krankheiten und Schädlingsbefall minimiert wird.

Schnitt im Herbst

Im Herbst sollten Sie von Schnittmaßnahmen am Fächerahorn absehen. Die Neigung des Baumes, unter diesen Bedingungen verstärkt Harz zu verlieren, in Kombination mit der erhöhten Feuchtigkeit der Jahreszeit, schafft optimale Bedingungen für Pilzbefall.

Schnitt im Winter

Der Winter ist für den Fächerahorn eine Ruheperiode, in der Schnittmaßnahmen mit besonderer Vorsicht betrachtet werden sollten. Durch die Kälte sind die Pflanzen nicht in der Lage, Schnittwunden effektiv zu verschließen, was das Risiko von Frostschäden und Krankheiten erhöht. Daher ist es ratsam, von generellen Schnittaktivitäten in dieser Jahreszeit abzusehen. Erfrorene oder beschädigte Triebe sollten Sie erst nach dem Winter, wenn die genaue Ausprägung des Schadens erkennbar ist, zurückschneiden. Verwenden Sie dabei ausschließlich Werkzeuge in einwandfreiem Zustand, um saubere Schnitte zu gewährleisten und die Einführung von Krankheitserregern zu minimieren.

Bilder: Ben-Schonewille / iStockphoto