Fächerahorn

Fächerahorn vermehren: Schritt für Schritt zum Erfolg

Artikel zitieren

Der Fächerahorn, bekannt für seine zarte Schönheit und beeindruckende Farbvielfalt, lässt sich auf verschiedene Arten vermehren. Dieser Artikel erörtert die gängigsten Methoden, von der einfachen Aussaat bis hin zur anspruchsvollen Stecklingsvermehrung und Veredlung.

Fächerahorn säen
Älterer Fächerahorn bildet nach der Blüte Samen aus

Vermehrung durch Samen: Geduld und Überraschung

Wenn Sie die Vermehrung des Fächerahorns durch Samen wählen, erwartet Sie ein spannendes Experiment, bei dem Geduld gefragt ist. Das Ergebnis bleibt dabei dem Zufall überlassen. Fächerahorn-Samen durchlaufen eine natürliche Ruhephase und benötigen eine Kältebehandlung, um die Keimung zu initiieren.

Samen sammeln und vorbereiten

  1. Die Reife der Samen erkennen Sie im Herbst an ihrer braunen Färbung. Dann ist der richtige Zeitpunkt für die Ernte gekommen.
  2. Lagern Sie die Samen über den Winter an einem kühlen und trockenen Ort. So sind sie vor Feuchtigkeit und Schädlingen geschützt.
  3. Um die Keimfähigkeit zu fördern, sollten Sie die Samen vor der Aussaat stratifizieren. Legen Sie sie dazu für etwa eine Woche in feuchten Sand und stellen Sie diesen in den Kühlschrank.

Aussaat und Pflege der Sämlinge

Aussaat und Pflege der Sämlinge

Die Keimung der Samen kann mehrere Wochen dauern

  1. Die Aussaat der stratifizierten Samen erfolgt im März in Saatschalen oder Töpfe. Verwenden Sie dafür eine gute Anzuchterde.
  2. Halten Sie die Erde stets feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. So beugen Sie Schimmelbildung und Fäulnis vor.
  3. Wählen Sie einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung für die Anzucht.
  4. Die Keimung kann mehrere Wochen dauern. Schützen Sie die jungen Sämlinge vor Spätfrost, indem Sie sie mit Vlies abdecken.
  5. Überwintern Sie die jungen Pflanzen im ersten Jahr frostfrei, idealerweise in einem Kalthaus. Erst im zweiten Jahr sollten Sie sie ins Freiland auspflanzen.

Sortenreinheit und Zufall

Sortenreinheit und Zufall

Die Nachkommen können deutliche Unterschiede in Blattform, Farbe und Wuchsform aufweisen

Bitte beachten Sie, dass bei der Vermehrung durch Samen die Sortenechtheit nicht garantiert ist. Das bedeutet, dass die Nachkommen der Pflanze in Blattform, Farbe und Wuchsform von der Mutterpflanze abweichen können. Insbesondere bei Zuchtformen des Fächerahorns kann es zu deutlichen Unterschieden kommen, da ihre spezifischen Eigenschaften oft nicht stabil vererbt werden.

Vermehrung durch Stecklinge: Für erfahrene Gärtner

Vermehrung durch Stecklinge: Für erfahrene Gärtner

Bei der Vermehrung durch Stecklinge werden die Eigenschaften der Mutterpflanze bewahrt

Die Vermehrung des Fächerahorns durch Stecklinge ist eine anspruchsvolle Methode, die vor allem von erfahrenen Gärtnern angewendet wird. Sie eignet sich besonders, um sortenreine Pflanzen zu erhalten und die charakteristischen Merkmale der Mutterpflanze zu bewahren.

Stecklingsgewinnung und Bewurzelung

Die Monate Mai bis Juni sind ideal für die Gewinnung von Stecklingen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Wählen Sie junge, halb verholzte Triebe, die noch keine Blüten tragen. Die Stecklinge sollten etwa 15 cm lang sein und mehrere Blattknoten besitzen.
  2. Entfernen Sie die unteren Blätter, um die Verdunstung zu reduzieren. Größere verbleibende Blätter können Sie halbieren oder dritteln, um die Verdunstungsfläche zu verkleinern.
  3. Tauchen Sie das untere Ende der Stecklinge in Bewurzelungspulver oder behandeln Sie es mit Weidenwasser.
  4. Setzen Sie die Stecklinge in Anzuchtbehälter mit feinem, gewaschenem Lavagranulat. Achten Sie darauf, das Substrat feucht zu halten.
  5. Platzieren Sie die Anzuchtbehälter in einem Zimmergewächshaus oder bedecken Sie sie mit einer Plastiktüte, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und sorgen Sie für eine gleichmäßig warme Umgebung.
  6. Lüften Sie täglich, um Schimmelbildung zu vermeiden, und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Nach etwa 3-4 Wochen sollten sich erste Wurzeln zeigen.

Sobald die Stecklinge gut bewurzelt sind, können Sie sie in größere Töpfe umpflanzen. Die jungen Pflanzen sollten jedoch erst nach einem Jahr im Freien ausgepflanzt werden, um sie optimal an die natürlichen Bedingungen zu gewöhnen.

Veredlung als professionelle Methode

Professionelle Gärtner greifen bei der Vermehrung von Zuchtsorten häufig auf die Veredelung zurück. Diese Technik ermöglicht es, Eigenschaften der gewünschten Sorte auf eine robuste Unterlage zu übertragen. Die Veredlung erfordert spezielles Wissen und Ausrüstung und ist daher für Hobbygärtner in der Regel nicht die erste Wahl.

Bilder: OGphoto / iStockphoto