Myrte

Myrte schneiden: Wann, wie und warum es wichtig ist

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Diese aus dem Mittelmeerraum stammende Pflanze verströmt als Zimmer- und Zierpflanze eine mediterrane Stimmung. In den Sommermonaten wandert der Kübel auf Balkon oder Terrasse. Regelmäßige Schnitte sind notwendig, damit der Strauch seine Wuchsfreudigkeit behält und nicht aus der Form gerät.

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Myrten lassen sich schön in Form schneiden
AUF EINEN BLICK
Wann und wie sollte man eine Myrte schneiden?
Myrten sollten im späten Winter bis zum Frühjahr oder nach der Blütezeit geschnitten werden. Neuaustrieb auf ein bis zwei Laubblätter einkürzen, Triebspitzen ausbrechen für buschige Gestalt und verholzte Triebe mit Gartenschere oder Bonsaischere kürzen.

Zeitpunkt

Myrten wachsen unterschiedlich schnell, sodass der Termin für den ersten Schnitt je nach Exemplar stark variiert. Hier spielen Sorte und Vitalität gleichermaßen eine Rolle wie äußere Faktoren. Einige Pflanzen entwickeln bei guter Pflege und optimalen Standortbedingungen in wenigen Monaten einen Zuwachs von einem halben Meter, während andere Exemplare in der gleichen Zeit wenige Zentimeter wachsen. Daher sollten Sie den Schnitttermin danach ausrichten, wann Ihre Pflanze die notwendige Trieblänge erreicht hat.

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Frühjahrs- und Herbstschnitt

Grundsätzlich können Sie das Gewächs im späten Winter bis zum Frühjahr schneiden. Bei besonders stark wachsenden Sorten empfiehlt sich ein weiterer Eingriff im Herbst. Wenn Sie Wert auf die Entwicklung einer reichen Blüte legen, sollten Sie nach Ende April auf die Schere verzichten. Schnittmaßnahmen dürfen wieder nach der Blütezeit erfolgen.

Techniken

Myrten erweisen sich als einfach zu formende Sträucher. Aus ihnen lassen sich Kugelbäumchen oder auch komplexe geometrische Formen sowie Polster oder Bonsais kreieren. Unabhängig von der Gestalt, die Sie bevorzugen, gelten diese Grundregeln:

  • ersten Rückschnitt durchführen, wenn Zweige im unteren Bereich verholzt sind
  • diese sollten mindestens fünf bis sieben Blattpaare besitzen
  • jährlichen Neuaustrieb auf ein bis zwei paarige Laubblätter einkürzen

Auslichten

Wenn die Zierpflanzen zu dicht gewachsen sind, sodass im Inneren keine ausreichend Lichtdurchflutung besteht, neigen Myrten zum Verkahlen. Um einen Blattverlust vorzubeugen, lichten Sie die Astpolster etwas stärker aus. Entnehmen Sie Exemplare mit zu intensivem Wachstum und kürzen Sie die übrigen Zweige ein. Setzen Sie die Schere etwa ein bis zwei Millimeter über der Blattachsel an. Nach dem Schneiden sollte an jedem Trieb mindestens ein Blattpaar zurückbleiben.

Formschnitt

Regelmäßige Rückschnitte sorgen dafür, dass die Myrte ihre Form behält. Gehen Sie mit intensiveren Schnittmaßnahmen behutsam vor, denn zu intensive Vorgehensweisen stören die Blütenbildung. Radikalschnitte stellen eine Ausnahme in der Bonsaigestaltung dar, wenn der Kronenbereich aufgrund einer Verkahlung neu aufgebaut werden muss.

Idealerweise reduzieren Sie die formende Pflegemaßnahme auf das regelmäßige Ausbrechen der Triebspitzen. Im Anschluss treibt der Strauch an den darunter liegenden Knospen aus und entwickelt eine dichte und buschige Gestalt.

Tipp

Rückschnitte mit der Schere sind erforderlich und empfehlenswert, wenn vereinzelte Zweige zu kräftig wachsen und die Symmetrie stören. Dabei sollten Sie nur einjährige Triebe entfernen und mehrjährige Exemplare einkürzen.

Werkzeuge

Unverholzte Myrtentriebe kürzen Sie mit einem scharfen Messer oder einer Bonsaischere ein. Sobald das Gewebe verholzt ist, greifen Sie zur Gartenschere oder einer elektrischen Schere für Bonsais. Besonders dicke Äste erfordern den Einsatz von Astschere oder Säge.

Bilder: Lerner Vadim / Shutterstock