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Myrthen vermehren: Schritt für Schritt zu neuen Pflanzen

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Die immergrüne Myrte gibt eine bezaubernde Kübelpflanze ab. Nicht nur dass sie die reichverzweigten Triebe mit filigranen Blättchen bedeckt, im Sommer schmückt sie sich zudem mit Blüten und danach mit essbaren Früchtchen. Viele Attribute, die den Wunsch nach Vermehrung wecken. So gelingt sie.

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Die Myrte lässt sich u.a. über Samen vermehren
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich eine Myrte vermehren?
Die Myrte lässt sich durch Aussaat von Samen, Bewurzelung von Stecklingen oder Abmoosen vermehren. Samen aussäen erfordert Geduld, während Stecklinge den Vorteil eines schnelleren Wachstums bieten. Abmoosen ist aufwendiger, aber ebenfalls möglich.

Mit diesen drei Methoden ist Vermehrung möglich!

In einem privaten Garten lässt sich die Myrte relativ einfach vermehren. Hat bereits ein Exemplar Einzug erhalten, kann aus ihm eine Reihe neuer Pflanzen vermehrt werden. Wie fast immer im Pflanzenreich führen mehrere Wege zum Ziel:

  • Aussaat von Samen
  • Bewurzelung von Stecklingen
  • Abmoosen

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Bevor Sie sich ans Vermehren wagen, sollten Sie wissen, ob Sie einer weiteren Myrte ein gutes Leben bieten können. Ist der Standort nämlich nicht ideal, verliert sie Blätter.

Samen aussäen

Diese Pflanze wird im Volksmund seit Ewigkeiten Brautmyrte genannt, weil ihre Zweige häufig als Brautschmuck dienten. Auch heutzutage wird dieser Brauch vereinzelt gepflegt. Es ist daher gut, die Myrte daheim zu haben. Samen können Sie im gutsortierten Saatguthandel (3,00€ bei Amazon*) kaufen oder von einer Wildpflanze gewinnen. Hier sind die Eckdaten, die sicheres Gelingen fördern, wobei die Keimung bis zu 8 Wochen andauern kann:

  • frisch geerntete Samen sind am keimfähigsten
  • daher mit der Aussaat nicht allzu lange warten
  • zunächst Fruchtfleisch entfernen (bei Eigenernte)
  • Samen 2-3 Tage trocknen
  • Samen 48 Stunden in warmem Wasser vorquellen
  • auf feuchtes Substrat ausstreuen und leicht andrücken
  • mir durchsichtiger Folie bedecken (alle paar Tage lüften)
  • Anzuchttopf hell und warm stellen
  • ideal sind 20 bis 25 °C

Hinweis:
Auch eine Myrte, die ohne Gesellschaft der eigenen Art daheim wächst, kann Samen liefern. Doch die Selbstbefruchtung hat zur Folge, dass aus diesen Samen gezogene Pflanzen schwächeln. Sie sind anfälliger für Krankheiten und haben eine kürzere Lebensdauer.

Jungmyrten aus Stecklingen

Diese Vermehrungsart führt schneller zum Erfolg, denn Stecklinge bringen einen Wachstumsvorsprung mit. Gerade die kultivierte Myrte kann auf diesem Weg einfacher zu neuem Nachwuchs kommen als die wildwachsende Art. Stecklinge können das ganze Jahr über geschnitten werden, müssen in kalten Monaten jedoch im Haus anwurzeln.

  • einen halb verholzten Trieb schneiden oder abreißen
  • er sollte etwa 10 bis 20 cm lang
  • Schnittfläche muss schräg angeschnitten sein
  • sofort nach dem Schneiden ins Wasser stellen
  • Blätter, die im Wasser stehen, entfernen
  • Spitze einkürzen

Tipp

Wie schnell ein Steckling anwurzelt, hängt von zwei Faktoren ab: seiner Frische und der Umgebungstemperatur. Je frischer er ist und je wärmer er für die Anwurzelung steht, umso schneller wird er Wurzeln bilden. Haben Sie im Winter Geduld, das kann bis zu drei Monaten dauern.

Abmoosen

Eine dritte Möglichkeit die Myrte zu vermehren bietet das Abmoosen. Dabei wird ein Zweig zunächst bewurzelt und erst danach von der Mutterpflanze abgeschnitten. Damit sich Wurzeln bilden, wird ein Stück der Rinde entfernt und die „nackte“ Stelle mit feuchtem Moos umwickelt. Da diese Methode vergleichsweise aufwendig und langwierig ist, spricht wenig für ihren Einsatz.

Bilder: zein07 / Shutterstock