Kakteen

Kakteen vermehren: So gelingt es Ihnen einfach und schnell

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Während die Aussaat von Samen einen langen Geduldsfaden erfordert, verwandeln sich Stecklinge im Handumdrehen in prächtige Kakteen. Dieser Leitfaden erklärt Schritt für Schritt, wie Sie es richtig machen. Praktische Tipps zum geeigneten Substrat und besten Zeitpunkt gibt es obendrein.

Kakteen Stecklinge
Einige Kakteen bilden Blattstecklinge aus
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich Kakteen durch Stecklinge vermehren?
Um Kakteen erfolgreich zu vermehren, schneiden Sie Stecklinge im April bis Juli, lassen diese 1-3 Wochen trocknen und setzen sie in Kakteenerde und Sand bzw. mineralischem Anzuchtsubstrat ein. Nach 6-8 Tagen erstmals gießen und an einem halbschattigen, warmen Standort platzieren.

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Vermehrung?

Ihre Stecklinge finden ideale Startbedingungen vor, wenn Sie für die Vermehrung einen Termin zwischen April und Juli wählen. Bis zum Beginn der winterlichen Vegetationsruhe haben Ihre Stachelzwerge genügend Zeit für die Bildung eines stabilen Wurzelsystems.

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Stecklinge schneiden – Wie Sie es richtig machen

Um an kleinen Kakteenarten Blatt- oder Kopfstecklinge zu schneiden, eignet sich ein Skalpell oder kleines, scharfes Messer. Die kräftige Epidermis eines majestätischen Säulenkaktus möglichst glatt zu durchtrennen, gelingt mit einer Hand- oder Laubsäge. Die Klingen desinfizieren Sie bitte penibel mit Spiritus. Mit dieser Schnittführung gewinnen Sie die perfekten Stecklinge:

  • Das Schneidwerkzeug leicht schräg mit einer ziehenden, durchgängigen Bewegung führen
  • Blattstecklinge und Kindel in Originalgröße von ihrer Mutterpflanze abtrennen
  • Kopfstecklinge mit einer Länge von 10 bis 15 cm abschneiden
  • Kugelförmige Stecklinge sind höher als breit

Schneiden Sie einen Steckling an der Basis anschließend konisch in Form. Diese Maßnahme ist wichtig, da die derbe Außenhaut im Verlauf der Trocknungsphase unverändert bleibt, wohingegen sich das weiche, feuchte Speichergewebe zurückzieht. Aus dem zugeschnittenen Zylinder können die Wurzeln später ungehindert austreiben. Die Schnittwunde an der Mutterpflanze bestäuben Sie bitte mit Holzkohlepulver.

Stecklinge pflanzen und pflegen – So geht es

Abhängig von der Größe, trocknen die Stecklinge zwischen 1 bis 3 Wochen, bevor sie eingepflanzt werden. Idealerweise stecken Sie die Ableger während dieser Zeit in einen Topf mit trockenem Blähton, Sand oder geknülltem Zeitungspapier. Als Signal für einen erfolgreichen Verlauf sprießen erste Wurzelspitzen aus dem weichen Gewebe. So gehen Sie weiter vor:

  • Kunststoff- oder Tontöpfe füllen mit einem Mix aus Kakteenerde und Sand bis 2 cm unter dem Rand
  • Alternativ ein rein mineralisches Anzuchtsubstrat aus Lavagranulat oder Bimskies verwenden
  • Jeweils einen Steckling zu mindestens einem Drittel seiner Höhe einsetzen
  • Das Substrat andrücken, jedoch nicht anfeuchten
  • Nach 6 bis 8 Tagen zum ersten Mal gießen mit weichem Wasser

Die Anzuchttöpfe stellen Sie auf am halbschattigen, warmen Standort. Zwischen Ende Mai und Ende August darf dieser Platz auch gerne draußen im Garten oder auf dem Balkon sein. Die Wasserversorgung erfordert während der Bewurzelung ein wenig Fingerspitzengefühl. Das Substrat darf weder vollkommen austrocknen noch dauerhaft nass sein. Gedüngt werden Stecklinge erst nach einer trockenen, kühlen Überwinterung mit Beginn der neuen Vegetationsphase.

Tipp

Kakteen mit Blüten können Sie einzig vegetativ mit Stecklingen vermehren, wenn die Nachkommen ebenso schön blühen sollen. Entnehmen Sie den reifen Früchten Samen für die generative Aussaat, sind selbst Experten nicht in der Lage, das genaue Ergebnis vorherzusagen. Welche Attribute der Eltern- und Großelternpflanzen sich in einem Sämling durchsetzen, ist stets ein florales Überraschungspaket.