Kaktus einpflanzen: So gelingt’s Schritt für Schritt
Kakteen sind pflegeleicht und faszinierend, benötigen aber spezifische Bedingungen, um zu gedeihen. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung zum Einpflanzen von Kakteen – von der Auswahl der richtigen Erde und des passenden Gefäßes bis hin zur schrittweisen Pflanzung und der anschließenden Pflege.
Die passende Erde für Kakteen
Für ein gesundes Wachstum benötigen Kakteen ein speziell abgestimmtes Substrat. Normale Blumenerde ist für Kakteen ungeeignet, da sie zu stark Wasser speichert und viele Nährstoffe enthält, was zu Wurzelfäule führen kann. Stattdessen sollten Sie eine Erde verwenden, die folgende Eigenschaften aufweist:
- Gute Drainage: Die Erde muss überschüssiges Wasser schnell abführen, um Staunässe zu vermeiden.
- Krümelige Struktur: Die Struktur sollte locker und gut belüftet sein, um den Wurzeln eine optimale Entfaltung und Nährstoffaufnahme zu ermöglichen.
- Strukturstabilität: Trotz der lockeren Konsistenz sollte die Erde der Pflanze ausreichend Halt bieten.
- Wasseraufnahmefähigkeit: Die Erde sollte Wasser speichern können, um die Pflanze bei Bedarf zu versorgen.
- Leicht saurer pH-Wert: Ein pH-Wert von etwa 5,5 ist ideal für die meisten Kakteen.
Im Fachhandel erhältliche Kakteenerden erfüllen diese Anforderungen häufig sehr gut. Alternativ können Sie Ihre Kakteenerde selbst mischen. Eine Basis aus Einheitserde oder spezieller Kakteenerde kann mit Quarzsand, Perlit, Bims, Kies und Kompost kombiniert werden. Das richtige Mischungsverhältnis hängt von der spezifischen Kaktusart ab – Kakteen aus extrem trockenen Regionen benötigen in der Regel mehr mineralische Komponenten, während feuchtigkeitsliebendere Kakteen etwas mehr organisches Material vertragen.
Geeignete Pflanzgefäße für Kakteen
Kakteen benötigen spezielle Pflanzgefäße, die ihren Anforderungen gerecht werden. Wählen Sie sowohl Material als auch Form und Größe sorgfältig aus, um die Pflanzen optimal zu unterstützen.
Material
Sie können zwischen Tontöpfen und Kunststofftöpfen wählen:
- Tontöpfe: Diese bieten eine gute Belüftung und Verdunstung, was das Risiko von Wurzelfäule minimiert. Allerdings müssen Kakteen in Tontöpfen häufiger gegossen werden.
- Kunststofftöpfe: Diese Töpfe halten die Feuchtigkeit gleichmäßiger und sind pflegeleichter. Sie sind auch in vielen Formen und Farben erhältlich.
Form und Größe
Je nach Art des Kaktus sollten geeignete Formen und Größen gewählt werden:
- Säulenkakteen: Diese benötigen stabile, schwere Töpfe, um das Gewicht zu stützen.
- Kugelförmige Kakteen: Achten Sie darauf, dass zwischen Pflanze und Topfrand mindestens eine Fingerbreite Platz bleibt.
- Flachwurzler: Diese gedeihen gut in flachen Schalen.
- Rübenwurzler: Diese Kakteen brauchen tiefe Töpfe für ihr Wurzelsystem.
Wichtige Eigenschaften
Das Pflanzgefäß sollte über Abzugslöcher verfügen, um überschüssiges Wasser abzuführen. Eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kies kann zusätzlich helfen, Staunässe zu verhindern.
Das Einpflanzen Schritt für Schritt
Gehen Sie beim Einpflanzen Ihres Kaktus folgendermaßen vor:
- Vorbereitung: Tragen Sie dornenfeste Handschuhe und nutzen Sie eine Zange oder einen Greifschutz, um die Pflanze sicher zu handhaben.
- Drainageschicht: Bedecken Sie den Boden des Gefäßes mit grobem Kies oder Blähton, um eine gute Drainage zu gewährleisten.
- Befüllen der Erde: Geben Sie eine erste Schicht Kakteenerde auf die Drainageschicht und drücken Sie leicht an.
- Kaktus einsetzen: Entfernen Sie den Kaktus vorsichtig aus dem alten Topf, schütteln Sie die alte Erde ab und überprüfen Sie die Wurzeln auf Schäden. Setzen Sie den Kaktus mittig in den neuen Topf.
- Auffüllen der Erde: Füllen Sie den restlichen Raum im Topf mit Kakteenerde auf und achten Sie darauf, die Erde nicht zu stark anzudrücken.
- Endkontrolle: Stellen Sie sicher, dass der Kaktus stabil steht und passen Sie die Erde gegebenenfalls an.
- Nachsorge: Lassen Sie den Kaktus für etwa eine Woche an einem schattigen Ort und gießen Sie ihn in dieser Zeit nicht.
Pflege nach dem Einpflanzen
Nach dem Einpflanzen benötigt der Kaktus eine Anpassungsphase. Stellen Sie ihn in den ersten drei bis vier Wochen an einen hellen, aber nicht vollsonnigen Standort. Verzichten Sie in den ersten sieben Tagen auf das Gießen, damit sich die Wurzeln erholen können. Gießen Sie anschließend immer erst, wenn die Erde vollständig ausgetrocknet ist, um Staunässe zu vermeiden. Während der Wachstumsperiode (Frühling bis Ende Sommer) sollten Sie alle zwei bis drei Monate einen speziellen Kakteendünger verwenden.
Regelmäßige Kontrollen auf Schädlinge und Krankheiten sind ebenfalls wichtig, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Durch diese sorgfältige Pflege wird Ihr Kaktus kräftig wachsen und möglicherweise auch blühen.