Opuntien

Opuntien vermehren: Stecklinge & Samen richtig ziehen

Opuntien lassen sich leicht durch Stecklinge oder Samen vermehren. Dieser Artikel beschreibt beide Methoden detailliert und gibt wertvolle Tipps für die erfolgreiche Vermehrung dieser faszinierenden Pflanzen.

Vermehrung durch Stecklinge

Opuntien-Stecklinge bieten eine einfache Methode zur Vermehrung im Haus und Garten

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung von Opuntien durch Stecklinge ist eine unkomplizierte und effiziente Methode, um genetisch identische Klone der Mutterpflanze zu erstellen. Diese Methode eignet sich besonders gut für die Vermehrung im Haus und im Freien von Frühjahr bis Spätsommer. Hier erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie erfolgreich Opuntien-Stecklinge gewinnen und einpflanzen.

Stecklinge gewinnen

Stecklinge gewinnen

Ein sauberer Schnitt fördert die Gesundheit von Stecklingen und Mutterpflanze gleichermaßen

  • Auswahl des Stecklings: Wählen Sie ein gesundes, kräftiges Glied (auch Pad genannt) der Opuntie aus. Ein Steckling von etwa 10 cm Länge ist ideal.
  • Abtrennen des Stecklings: Verwenden Sie ein sauberes, scharfes Messer oder eine Gartenschere. Trennen Sie das ausgewählte Glied vorsichtig an der Basis ab, indem Sie die Kaktusfeige schneiden, und achten Sie darauf, keine Beschädigungen an der Mutterpflanze zu verursachen.
  • Trocknen: Legen Sie den Steckling an einem hellen, gut belüfteten Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung für zwei bis drei Tage zum Trocknen. Dies lässt die Schnittstelle vernarben und minimiert die Gefahr von Infektionen.

Einpflanzen des Stecklings

Füllen Sie einen Anzuchttopf mit durchlässigem Substrat, wie handelsüblicher Kakteenerde (9,00€ bei Amazon*) oder einer Mischung aus Blumenerde, Sand und Tongranulat. Stecken Sie den getrockneten Steckling vorsichtig in das vorbereitete Substrat. Achten Sie darauf, dass er stabil steht und die Schnittstelle gut im Substrat verankert ist. Gießen Sie den Steckling sparsam, um das Substrat leicht feucht zu halten, ohne Staunässe zu verursachen. Lassen Sie das Substrat zwischen den Wassergaben antrocknen.

Platzierten Sie den Topf an einem hellen bis halbschattigen Standort, der winterhart ist, der vor direkter Sommersonne schützt. Sobald der Steckling Wurzeln gebildet hat und neue Triebe zeigt, können Sie ihn an einen vollsonnigen Standort umstellen. In der Anfangsphase ist Düngen nicht notwendig. Erst wenn der Steckling beginnt, kräftig zu wachsen, können Sie mit einem speziellen Kakteendünger düngen.

Diese Methode der Stecklingsvermehrung sichert Ihnen starke und gesunde Nachkommen Ihrer Opuntie und ermöglicht es Ihnen, Ihre Sammlung oder Ihren Garten auf einfache Weise zu erweitern.

Vermehrung durch Samen

Die Vermehrung durch Samen ist eine interessante Möglichkeit, die jedoch mehr Zeit und Geduld erfordert als die Vermehrung durch Stecklinge. Die Aussaat sorgt für genetische Vielfalt, was besonders bei Wildarten oder besonderen Sorten vorteilhaft sein kann.

Samen gewinnen

Sie können Samen aus reifen Früchten Ihrer Opuntienpflanzen gewinnen oder im Fachhandel erwerben. Lassen Sie die Früchte vollständig ausreifen, bevor Sie sie ernten. Schneiden Sie die Früchte auf und entnehmen Sie die Samen samt Fruchtfleisch. Entfernen Sie das Fruchtfleisch vollständig von den Samen, um Schimmelbildung zu verhindern und die Keimung zu erleichtern.

Aussaat der Samen

Legen Sie die Samen für einige Stunden, idealerweise 4-6 Stunden, in kalkfreies Wasser oder Kamillentee ein, um die Keimung zu fördern. Verwenden Sie ein durchlässiges, nährstoffarmes Anzuchtsubstrat wie eine Mischung aus Torf und Sand oder Kakteenerde. Verteilen Sie die Samen auf dem Substrat und bedecken Sie sie nur leicht, da Opuntien Lichtkeimer sind. Befeuchten Sie das Substrat gleichmäßig, ohne es zu durchnässen. Stellen Sie das Aussaatgefäß in einen wassergefüllten Untersetzer, sodass sich die Erde von unten her vollsaugen kann. Ein heller, leicht schattiger Platz ist ideal; die Temperatur sollte zwischen 20-25°C liegen.

Pflege der Sämlinge

Pflege der Sämlinge

Eine gleichmäßige Feuchtigkeit fördert das Wachstum der zarten Kakteensämlinge

Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, die zu Fäulnis führen kann. Decken Sie das Aussaatgefäß mit einer Klarsichtfolie ab und lüften Sie es täglich, um Schimmelbildung vorzubeugen. Sobald die Sämlinge etwa 2 cm groß sind, können sie pikiert und in Einzeltöpfe gesetzt werden. Nach einigen Wochen und sobald die Sämlinge gut angewachsen sind, können Sie einen speziellen Kakteendünger in geringer Dosierung verwenden.

Die Vermehrung durch Samen bietet die Möglichkeit, einzigartige und kräftige Pflanzen zu kultivieren und eine bunte Vielfalt in Ihre Kakteen-Sammlung zu bringen. Bleiben Sie geduldig, der Erfolg wird sich lohnen!

Bilder: GreenThumbShots / stock.adobe.com