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Sukkulenten fachgerecht vermehren – so gelingt der Plan

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Sukkulenten machen ihrem Gärtner das Leben leicht. Das gilt nicht nur für die Pflege. Die markant geformten Zierpflanzen lassen sich zudem kinderleicht vermehren. Diese Anleitung erklärt die besten Methoden Schritt-für-Schritt. So gelingt es mit Kindeln, Stecklingen und Samen.

Sukkulenten Stecklinge
Sukkulenten lassen sich ganz einfach vermehren
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Sukkulenten vermehren?
Sukkulenten vermehren gelingt leicht durch Kindeln, Blattstecklinge oder Aussaat. Trennen Sie ein Kindel ab und lassen es antrocknen, bevor Sie es einpflanzen. Bei der Blattsteckling-Methode werden Blätter abgebrochen und ihre Ränder freigelegt, bevor sie auf feuchtem Substrat platziert werden. Bei der Aussaat streuen Sie Samen auf angefeuchteter Anzuchterde und bedecken das Gefäß, bis die ersten Keimlinge sprießen.

Nachwuchs auf dem Silbertablett – so geht es mit Kindeln

Unverzweigt wachsende Sukkulenten bescheren ihrem Gärtner den Nachwuchs fix und fertig in Form von Ablegern. Diese Nebensprosse gedeihen zumeist an der Basis als Baby-Variante ihrer Mutterpflanze. Während Sie bei anderen Pflanzenarten mit dem trennenden Schnitt warten müssen, bis ein Kindel über eigene Wurzeln verfügt, ist diese Prämisse bei Sukkulenten nicht zwingend erforderlich. So schneiden und pflegen Sie einen Ableger richtig:

  • Ein Kindel abtrennen, wenn es klar erkennbar die Form seiner Mutterpflanze angenommen hat
  • Idealerweise den Ableger zwischen zwei Fingern erfassen und abbrechen
  • Alternativ abschneiden mit einem scharfen, desinfizierten Messer
  • Die Schnittwunde für 1 bis 2 Tage am luftigen Platz antrocknen lassen

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Den Nebenspross setzen Sie mit der angetrockneten Schnittfläche in einen Topf mit leicht feuchter Sukkulenten- oder Kakteenerde. Drücken Sie das Substrat fest, damit ein guter Bodenschluss entsteht. Nach einer Phase der Regeneration von etwa einer Woche gießen und düngen Sie ein Kindel wie seine Mutterpflanze.

Sukkulenten vermehren mit Blattstecklingen – so machen Sie es richtig

Reich beblätterte Sukkulenten-Arten, wie Geldbäume, Agaven oder Glücksfedern, offerieren für die Vermehrung die Blattsteckling-Methode. Hierbei wird das Ziel verfolgt, dass ein Blatt entlang des Wundschnitts bewurzelt und einen oder mehrere Nachkömmlinge sprießen lässt. Die beste Zeit für diese Form der Vermehrung ist das zeitige Frühjahr, um die sommerliche Vegetationsphase für das Wachstum zu nutzen. So gehen Sie dabei fachgerecht vor:

  • Eine Schale oder einen Topf füllen mit einem Mix aus Sukkulentenerde und Kokosfasern
  • Das Substrat besprühen mit weichem Wasser
  • Die gewünschte Anzahl an Blättern abbrechen oder abschneiden
  • Mit einer Rasierklinge vom Blattrand einen dünnen Streifen abschneiden, um das saftreiche Gewebe freizulegen
  • Zugeschnittene Stecklinge flach auf das feuchte Substrat legen und leicht andrücken
  • Am halbschattigen, warmen Fensterplatz aufstellen

Entlang des freigelegten Gewebes entstehen in der Folgezeit eine oder mehrere Mini-Sukkulenten. Trocknet das Substrat an, besprühen Sie es mit zimmerwarmem Wasser. Haben die bewurzelten Pflänzchen eine Wuchshöhe von 2 bis 3 cm erreicht, können sie vom Blattsteckling abgeschnitten werden. Eingepflanzt in kleine Töpfe mit Sukkulentenerde, setzen sich Wachstum und Bewurzelung zügig fort. Da die frischen Wurzeln sehr empfindlich sind, bohren Sie bitte für jede Pflanze ein kleines Pflanzloch vor.

Aussaat von Samen – Anleitung für die generative Vermehrung

Die vegetative Vermehrung mit Kindeln oder Blattstecklingen bringt lediglich eine begrenzte Anzahl junger Sukkulenten hervor. Streben Sie eine ganze Schar an Jungpflanzen an, rückt die generative Vermehrung mit Samen in den Fokus. Der Ablauf der Aussaat ist nicht nur arbeitsaufwändiger, sondern auch langwieriger und erfordert eine gute Portion Fingerspitzengefühl. So meistern Sie die Herausforderung:

  • Eine Saatschale füllen mit magerer Anzuchterde über einer 1 cm hohen Drainage aus Blähton
  • Das Substrat gut anfeuchten mit kalkfreiem Wasser
  • Anschließend die Saaterde dünn übersieben mit kalkfreiem Quarzsand
  • Darauf die Sukkulenten-Samen ausstreuen und mit einem Brettchen leicht andrücken
  • Das Saatgefäß abdecken mit einer Glasscheibe oder überziehen mit Klarsichtfolie
  • Am halbschattigen Standort bei 21 bis 25 Grad Celsius aufstellen

Die Keimzeit hängt ab von der jeweiligen Sukkulenten-Art. In der Regel setzt die Keimung innerhalb von 2 bis 3 Wochen ein. Unter dem Schutz der Abdeckung entsteht ein feucht-warmes Mikroklima, das keine zusätzlichen Wassergaben erfordert. Unter direkte Sonneneinstrahlung dürfen Keimlinge in dieser Zeit nicht geraten. Sobald die ersten Keimlinge sprießen hat die Haube ihre Aufgabe erfüllt, denn jetzt benötigen Ihre Zöglinge frische Luft. Durchschnittlich sind Sukkulenten-Keimlinge nach 12 Monaten soweit ausgereift, dass sie pikiert werden können.

Schutz vor Pilzen und Schimmel ist das A und O

Pilzsporen sind der schlimmste Feind Ihrer Sukkulenten-Jünglinge. Das gilt für die vegetative und generative Methode gleichermaßen. Reinigen Sie daher vor der Verwendung Schalen und Töpfe mit heißem Wasser. Werkzeuge sollten stets mit Spiritus desinfiziert werden.

Dem Substrat schenken Sie bitte Ihre besondere Aufmerksamkeit. Bevor Kindel, Stecklinge oder Samen damit in Berührung kommen, sollte es sterilisiert werden. Füllen Sie die Erde in eine feuerfeste Schale, besprühen sie mit ein wenig Wasser und legen einen Deckel locker auf. Im Backofen auf mittlerer Schiene werden bei 150 Grad Ober- und Unterhitze innerhalb von 20 bis 30 Minuten alle pathogenen Erreger zuverlässig abgetötet.

Tipp

Verzweigende Sukkulenten, wie verschiedene Euphorbia-Arten oder Kakteen-Arten, lassen sich sehr gut über den Weg ihrer Zweige vermehren. Schneiden Sie einen gesunden Zweig direkt am Stamm ab und lassen die Schnittwunde für einige Zeit antrocknen. Anschließend setzen Sie den Ableger aufrecht zu einem Drittel in einen Topf mit Sukkulentenerde, stützen ihn notfalls mit einem Holzstäbchen ab und pflegen ihn wie seine Mutterpflanze.

Bilder: Luoxi / Shutterstock