Sukkulente

Sukkulenten bestimmen: Merkmale & Tipps zur Bestimmung

Sukkulenten faszinieren durch ihre Anpassungsfähigkeit an trockene Lebensräume. Der Artikel beleuchtet die unterschiedlichen Wasserspeichersysteme und gibt Einblicke in die Bestimmung dieser vielfältigen Pflanzengruppe.

Wasserspeichersysteme: Unterscheidung von Sukkulenten

Sukkulenten haben sich durch verschiedene Wasserspeichersysteme an das Überleben in extrem trockenen Regionen angepasst. Diese wasserspeichernden Strukturen finden sich in verschiedenen Pflanzenorganen, wodurch drei Haupttypen von Sukkulenten unterschieden werden können: Stammsukkulenten, Blattsukkulenten und Wurzelsukkulenten.

Stammsukkulenten: Anpassung und Struktur

Stammsukkulenten speichern Wasser hauptsächlich in ihren verdickten, fleischigen Stämmen. Um Wasserverlust zu minimieren, haben diese Pflanzen oft stark reduzierte oder ganz fehlende Blätter. Die Photosynthese findet in den grünen Rindenzellen des Stamms statt. Viele stammsukkulente Pflanzen, wie Kakteen und einige Wolfsmilchgewächse, besitzen eine kugelförmige Gestalt, die den Wasserverlust weiter reduziert. Diese Pflanzen nutzen häufig den Crassulaceen-Säurestoffwechsel (CAM), um nachts Kohlendioxid aufzunehmen und so während des Tages die Stomata geschlossen zu halten.

Blattsukkulenten: Wasserspeicher und Schutzmechanismen

Blattsukkulenten zeichnen sich durch ihre dicken, fleischigen Blätter aus, in denen sie Wasser speichern. Diese Anpassung ermöglicht es ihnen, längere Trockenphasen zu überstehen. Die Form der Blätter ist oft gedrungen oder kugelig, um die Verdunstungsoberfläche zu minimieren. Eine Wachsschicht auf den Blättern bietet zusätzlichen Schutz gegen Wasserverlust. Einige Blattsukkulenten, wie Aloe und Kalanchoe, besitzen auch haarige oder dornige Oberflächen zur Isolation gegen Austrocknung.

Wurzelsukkulenten: Unsichtbare Wasserspeicher

Wurzelsukkulenten speichern Wasser in ihren verdickten Wurzeln, was sie vor allem bei der Überdauerung besonders trockener Perioden unterstützt. Diese Form der Sukkulenz ist weniger offensichtlich, da die Wasserspeicher unter der Erde verborgen sind. Wurzelsukkulenten sind seltener anzutreffen, jedoch bieten ihre unterirdischen Speicher Schutz vor Fressfeinden und erleichtern das Überleben in extremen Bedingungen.

Bestimmungshilfen: Merkmale der Sukkulenten

Um Sukkulenten erfolgreich zu bestimmen, müssen Sie auf spezifische Merkmale achten, die je nach Gattung und Art variieren. Diese Merkmale betreffen vor allem die Blätter, Blüten und die allgemeine Wuchsform der Pflanzen.

Blattformen und Anordnung

Sukkulenten verfügen häufig über dicke, fleischige Blätter, die in verschiedenen Anordnungen auftreten können.

  • Rosettenbildung: Viele Sukkulenten, wie Aeonium, Echeveria und Hauswurz, formen Rosetten aus dicken Blättern, was die Wasseraufnahme und den Schutz vor Verdunstung optimiert.
  • Gegensätzliche oder wechselständige Blätter: Bei Gattungen wie Crassula finden sich dickfleischige Blätter meist in paarweiser oder abwechselnder Anordnung entlang der Stängel.

Blattbeschaffenheit

Die Oberfläche der Blätter kann je nach Sukkulente variieren, was weitere Unterscheidungsmöglichkeiten bietet.

  • Bedornte Ränder: Arten wie Aloe und Agave besitzen oft Blattränder, die mit Dornen oder Zähnen besetzt sind, die der Pflanze Schutz bieten.
  • Wachsartige oder behaarte Oberflächen: Kalanchoe weist häufig behaarte Blätter auf, die die Verdunstung minimieren. Sedum-Arten haben oft eine wachsartige Schicht als Verdunstungsschutz.

Blüten und Blütenstände

Die Blüten von Sukkulenten sind oft auffällig und können zur Bestimmung herangezogen werden.

  • Vielfältige Farben: Blütenfarben können von weiß über gelb bis hin zu rot und lila reichen. Beispielsweise bietet Delosperma leuchtend farbige Blüten in Rosa und Gelb.
  • Blütenformen und -anordnungen: Viele Sukkulenten, wie Crassula und Agave, bilden dichte, terminale Blütenstände, oft in Form von Rispen.

Wuchsform

Die allgemeine Form und Größe können ebenfalls Hinweise geben.

  • Stammlose oder stammbildende Pflanzen: Aeonium und manche Formen von Kalanchoe bilden kleine, oft kaum sichtbare Stämme. Agaven und einige Aloe-Arten haben hingegen einen deutlichen Stamm.
  • Kompaktes Wachstum: Echeveria und Sedum weisen oft kompakte, gedrungene Wachstumsformen auf, die sich ideal für Steingärten und Schalenbepflanzungen eignen.

Spezifische Merkmale einiger Gattungen

Es gibt viele charakteristische Gattungen von Sukkulenten, die sich durch besondere Merkmale auszeichnen.

  • Aeonium: Diese Gattung bildet Rosetten mit fast rechteckigen Blättern und kleinen, goldgelben Blüten.
  • Agaven: Diese Sukkulenten zeichnen sich durch dicke, wasserhaltige Blätter mit stacheligen Rändern und Enden aus.
  • Aloen: Aloen haben längliche, dicke und gezahnte Blätter mit oft glatter Oberfläche und graugrüner Farbe.
  • Crassula: Crassula entwickelt dicke Blätter, oft mit roten Rändern, die in Rosetten oder entlang des Stängels wachsen. Die Blüten sind klein und sternförmig.

Durch die sorgfältige Beobachtung dieser Merkmale können Sie die vielfältigen Sukkulentenarten präzise bestimmen und besser verstehen.

Bilder: asharkyu / Shutterstock