Aeonium

Aeonium pflegen: Alles über Standort, Erde & Vermehrung

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Aeonium-Arten überzeugen mit ihrer besonderen Wuchsform. Ihre Blätter entstehen an der Triebspitze und drängen sich tellerförmig zusammen, sodass die Pflanzen bizarr wirken. In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet haben sich die Sukkulenten an bestimmte Bedingungen angepasst.

aeonium
Aeonium ist eine Gattung verschiedener Sukkulenten
AUF EINEN BLICK
Was ist Aeonium und wie pflegt man es?
Aeonium ist eine Gattung von Sukkulenten, die vor allem auf den Kanarischen Inseln heimisch ist. Die Pflanzen zeichnen sich durch tellerförmig angeordnete Blätter an der Triebspitze aus und benötigen einen hellen, halbschattigen Standort. Aeonium-Arten können als Zierpflanzen im Topf oder Wintergarten kultiviert werden und sind nicht giftig.

Herkunft

Aeonium beschreibt eine Gattung innerhalb der Dickblattgewächse. Die 40 Arten kommen hauptsächlich auf den Kanarischen Inseln vor. Zwei Vertreter innerhalb der Gattung wachsen auf Madeira, während die Art Aeonium gorgoneum auf den Kapverden heimisch ist. Weitere Areale befinden sich im Südwesten Marokkos und im ostafrikanischen Semien-Gebirge.

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Von diesen Spezies wird Aeonium arboreum, das den deutschen Namen Rosetten-Dickblatt trägt, bevorzugt als Zierpflanze kultiviert. Diese Art ist auf den Kanaren heimisch, wo sie in Höhenlagen zwischen 200 und 1.500 Meter vorkommt.

Wachstum

Aeonium arboreum wächst als Halbstrauch, der mit zunehmendem Alter Verzweigungen entwickelt. Sein Wuchs erinnert an die Gestalt eines Baumes. Während die Sukkulenten in der Natur bis zwei Meter hoch wachsen, erreichen sie in Kultur Wuchshöhen bis 100 Zentimeter. Die Sprossachsen richten sich nach dem Stand der Sonne. Dadurch entstehen aufsteigende und gewundene Wuchsformen. Sie werden im Durchmesser ein bis drei Zentimeter dick und haben eine glatt Oberfläche, die nicht netzartig gemustert ist.

Blätter

Typisch für Dickblattgewächse sind fleischig verdickte Laubblätter, die bei Aeonium arboreum am Ende der Sprossache in Rosetten erscheinen. Die Blattrosetten erreichen einen Durchmesser zwischen zehn und 25 Zentimeter. Im Zentrum der Rosette entstehen frische Blätter, die anfangs eng aneinandergepresst sind.

Die spatelförmigen Blätter, die am Rand mit hellen Härchen besetzt sind, wachsen zwischen fünf und 15 Zentimeter lang. Sie sind grün gefärbt und besitzen eine glänzende Blattoberfläche. Einige Sorten entwickeln violettes oder panaschiertes Laub. Rotlaubige Sorten verlieren ihre Blattfärbung an schattigen Standorten. Unter Lichtmangel im Winter können sie komplett vergrünen.

Blüte

Zwischen Frühjahr und Sommer entwickeln Rosetten-Dichblätter kegelförmige Blütenständen, die in der Mitte der Blattrosette entspringen und zwischen 20 und 30 Zentimeter hoch werden. In den Blütenständen stehen zahlreiche kleine Blüten zusammen, deren Kronblätter goldgelb gefärbt sind. Die Einzelblüten folgen einem neun- bis elfzähligen Aufbau. Während der Blütezeit ziehen die Pflanzen die in den Blättern vorhandene Energie und investieren diese in das Wachstum des Blütenstandes. Die Blattrosette verwelkt mit der Zeit.

Verwendung

Aeonium-Arten werden vorrangig als Blattschmuckpflanzen gezogen. Mit ihrem malerischen Wuchs und den auffallenden Blütenrispen eignen sie sich ideal zur Gestaltung von Topfgärten. Sie schmücken Innenräume oder Wintergärten, wo sie ganzjährig kultiviert werden können. Während der Sommermonate ab Anfang Mai bis spätestens Oktober dekorieren die Gewächse Topfarrangements auf Balkonen oder Terrassen.

Ist Aeonium giftig?

Es gibt keine Hinweise auf giftige Inhaltsstoffe. Sie können die Pflanzen bedenkenlos zum Dekorieren von Kinderzimmern nutzen und auch für Haustiere besteht keine Vergiftungsgefahr. In einigen Ländern werden die Blätter medizinisch verwendet oder in geringen Mengen für Salate genutzt.

Welcher Standort ist geeignet?

Das Rosetten-Dickblatt bevorzugt ganzjährig einen Platz mit hellen Bedingungen, an dem keine direkte Sonneneinstrahlung herrscht. Der ideale Standort befindet sich im halbschattigen Gewächshaus oder auf einer Fensterbank mit westlicher oder östlicher Ausrichtung. Hier sind die Pflanzen vor der direkten Mittagssonne geschützt. Bei Lichtmangel verformen sich die Blätter. Sie wachsen unnatürlich lang. Der Wintergarten eignet ich ebenfalls als Wuchsort. Die Pflanzen benötigen Zimmertemperatur. Zwischen Mai und Oktober erfreut sich Aeonium arboreum über einen Platz im Freien.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Die Dickblattgewächse bevorzugen einen sandiges Substrat mit geringen Anteilen an Ton oder Lehm. Sie wachsen bei mäßig trockenen bis leicht feuchten Bedingungen. Ein gut durchlässiger Boden begünstigt das Wachstum. Aeonium arboreum gedeiht in neutralen Substraten, die humusarm sind und dadurch mäßig Nährstoffe zur Verfügung stellen. Ideal ist ein pH-Wert von 6,5.

Die perfekte Mischung:

  • 60 Prozent Kakteenerde
  • zehn Prozent Lehm
  • 30 Prozent mineralische Bestandteile

Stecklinge

Wenn Ihr Rosetten-Dickblatt Verzweigungen gebildet hat, können Sie diese abschneiden und als Kopfstecklinge vermehren. Die Mutterpflanze sollte mindestens eine Blattrosette behalten, damit sie weiter wachsen kann. Schneiden Sie einen drei bis vier Zentimeter langen Trieb zu Beginn der Wachstumsperiode ab. Lassen Sie die Schnittstelle etwa drei Tage antrocknen, bevor Sie den Kopfsteckling in Anzuchtsubstrat setzen.

Stellen Sie das Pflanzgefäß an einen hellen Standort außerhalb der direkten Sonne. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Es dauert zwischen drei und vier Wochen, bis die Stecklinge Wurzeln entwickelt haben. Nach sechs Wochen können Sie die Jungpflanzen umtopfen.

Aussaat

Pflanzen ohne Verzweigungen können nur durch Samen vermehrt werden. Die Samen werden auf ein gut durchlässiges und nährstoffarmes Substrat gestreut, das aus Kakteenerde und Sand besteht. Das Saatgut benötigt viel Licht und sollte daher nicht mit Erde bedeckt werden. Decken Sie die Saatschale mit einem durchsichtigen Gefäß ab, sodass die Erde nicht austrocknet. Gleichzeitig bleibt die Luftfeuchtigkeit konstant. Bei Temperaturen zwischen 23 und 28 Grad Celsius beginnen die Samen nach zwei bis drei Wochen zu keimen.

Aeonium im Topf

Aeonium arboreum wird im Kübel kultiviert, da die Pflanze nicht für das Freiland geeignet ist. Verwenden Sie einen Tontopf, da dieser standfest ist und den kopflastigen Pflanzen genügend Stabilität verleihen. Leichtere Töpfe können mit Steinen beschwert werden, die Sie auf dem Substrat verteilen. Im Gegensatz zu Kunststoff reguliert Ton den Feuchtigkeitsgehalt im Substrat, denn das Wasser kann durch die Poren nach außen gelangen. Ein Abzugsloch am Boden ist wichtig. Während der Sommermonate können Sie den Kübel an einem geeigneten Standort im Garten versenken.

Balkon

Das Rosetten-Dickblatt verträgt einen Standort auf dem Balkon, sofern dieser wind- und sonnengeschützte Verhältnisse bietet. Grünlaubige Sorten reagieren empfindlich auf plötzliche Standortwechsel. Sie müssen langsam an hellere Lichtbedingungen gewöhnt werden, da ihre Blätter schnell verbrennen. Dicklaubige Sorten mit roten Blättern vertragen direkte Sonneneinstrahlung besser. Vorsichtshalber sollten Sie auch diese Pflanzen nicht direkt von der halbschattigen Fensterbank in die direkte Mittagssonne stellen.

Gewächshaus

Hier herrschen optimale Bedingungen bezüglich Temperatur und Feuchtigkeit. Achten Sie darauf, dass das Gewächshaus nicht der direkten Sonne ausgesetzt ist. Milchglas kann Abhilfe verschaffen, da es für diffuses Licht sorgt. Während der Sommermonate sollte das Gewächshaus ausreichend belüftet werden. Im Herbst findet ein Standortwechsel statt, wenn die Temperatur im Gewächshaus während der Wintermonate unter zehn Grad Celsius sinkt.

Aeonium gießen

Die sukkulenten Pflanzen haben einen mäßigen Wasserbedarf. Der Wurzelballen bevorzugt ein leicht feuchtes Substrat. Gießen Sie die Pflanze, wenn die Erde bis in zwei Zentimeter Tiefe getrocknet ist. Nutzen Sie Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser. Wenn Sie die Bewässerung einmal vergessen, verzeiht Ihnen das Dickblatt. Staunässe führt zum Verfaulen der Wurzeln. Während der Ruhephase im Winter wird die Gießmenge auf ein Minimum reduziert, sodass das Substrat nicht vollständig austrocknet.

Luftfeuchtigkeit:

  • in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit weniger gießen
  • Pflanzen vertragen niedrige Luftfeuchtigkeit
  • bei trockener Luft muss häufiger gegossen werden

Aeonium richtig düngen

Der Nährstoffbedarf der Pflanzen ist gering. Im ersten Jahr muss Aeonium arboreum nicht gedüngt werden. Wenn die Wachstumsphase im Frühjahr des zweiten Jahres beginnt, erfreuen sich die Sukkulenten über eine geringe Nährstoffzufuhr. Geben Sie der Pflanze alle vier Wochen einen Kakteendünger (6,00€ bei Amazon*) in schwacher Konzentration. Die Düngung wird im September eingestellt. Frisch umgetopfte Pflanzen müssen im selben Jahr nicht gedüngt werden.

Aeonium richtig schneiden

Mit zunehmendem Alter verzweigen sich die Sukkulenten immer mehr. Sie wachsen sowohl in die Höhe als auch in die Breite, sodass sie für die Fensterbank zu groß werden. Schnittmaßnahmen vertragen gesunde Pflanzen ohne Probleme. Entfernen Sie störende Nebentriebe. Sie können für die Verjüngung verwendet werden. Wenn die Pflanze Blütenrispen entwickelt, müssen diese nicht sofort nach dem Verblühen entfernt werden. Die Pflanze entwickelt an den Trieben Adventivknospen, die erneut austreiben.

Wie pflanze ich richtig um?

Es dauert drei bis vier Jahre, bis die Pflanze das Substrat vollständig durchwurzelt hat. Sie können sich an der Breite der Pflanze orientieren. Wenn die Nebentriebe den Topfrand überragen, empfiehlt sich ein Umtopfen. Wenn Sie die Pflanze regelmäßig mit Leitungswasser gießen, kann sich Kalk im Substrat anlagern. Gönnen Sie der Pflanze alle ein bis zwei Jahre frisches Substrat, damit es nicht zu kalkhaltig wird.

Überwintern

Ab Mitte Oktober benötigt das Rosetten-Dickblatt eine Ruhephase. Stellen Sie die Pflanze in ein helles Überwinterungsquartier, in dem die Temperatur nicht unter zehn Grad Celsius fällt. Die Pflege wird während dieser Zeit eingeschränkt. Da die Pflanzen ihre Blätter nicht abwerfen, benötigen sie auch im Winter Feuchtigkeit.
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Läuse

Wenn die Luft sehr trocken ist, werden Aeonium-Arten gelegentlich von Läusen befallen. Die Schädlinge ziehen Pflanzensäfte aus den Blattadern und verursachen unschöne Verfärbungen auf den Blättern. Im Winter sind die Pflanzen anfälliger für einen Schädlingsbefall.

Schmier- oder Wollläuse

Die Schädlinge sondern ein weißes Sekret ab, was sich wie ein Flaum schützend um den Körper legt. Da ein Befall zu Wachstumsstörungen führen kann, sollten die Läuse aktiv oder indirekt bekämpft werden. Präparate mit Niem-Öl haben sich als wirksame Mittel zum Besprühen der Blätter erwiesen. Insektizidstäbchen werden in die Erde gesteckt.

Blattläuse

Die sich schnell vermehrenden Schädlinge sollten mit einem Wasserstrahl abgespritzt werden. Zur Bekämpfung der Eier können Sude aus Brennnessel oder Knoblauch auf die Blätter gesprüht werden.

Tipp

Das Rosetten-Dickblatt wirkt zwischen Felsen-Nabelkraut und Weißer Fetthenne besonders attraktiv. Dieses Pflanzarrangement erinnert an trockene Felswüsten der Kanaren.

Sorten

  • Atropurpureum: Kastanienbraune Blätter. Blüht im August. Bis 100 cm hoch.
  • Zwartkop: Dunkle violette bis schwarze Blätter. Blüht im Mai. Wuchshöhe bis 100 cm.
  • Luteovariegatum: Blätter grün mit gelben Streifen. Blüten im Sommer. Bis 50 cm hoch.

Bilder: Tono Balaguer / Shutterstock