Agave: Pflege, Vermehrung und Arten der Sukkulente
Agaven bestechen durch ihre skulpturale Schönheit und Anspruchslosigkeit. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte ihrer Pflege, Vermehrung und Nutzung und bietet einen Einblick in die faszinierende Welt dieser Sukkulenten.
- Wuchs
- 🗓️ Saison-Spezial: Schnittkalender
- Blätter
- Blüte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Agave pflegen
- Agave richtig pflanzen
- Agave richtig schneiden
- Agave vermehren
- Sorten & Arten
- Krankheiten & Schädlinge
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Nutzung
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Agaven, auch bekannt als „Wüstenlilien“, sind beeindruckende Rosettenpflanzen, die sich durch ihre robuste Natur und markante Erscheinung auszeichnen. Die Größe der Rosetten variiert je nach Art stark: von klein bis sehr groß. Typischerweise sind die meisten Agaven stammlos oder besitzen nur einen sehr kurzen Stamm, während einige Arten verlängerte Stämme ausbilden können, die manchmal auch verzweigt oder rhizomatös sind.
Die Wuchshöhe kann beträchtlich sein, abhängig von der Art. Beispielsweise kann die Agave americana bis zu zwei Meter hoch wachsen und erreicht oft die doppelte Breite. Diese Art bildet einen kurzen Stamm, um den sich die Blätter rosettenartig gruppieren. Ein weiteres Merkmal der Agave americana ist ihre Tendenz, viele Ausläufer und Tochterpflanzen zu entwickeln.
Einige der charakteristischen Wuchseigenschaften von Agaven umfassen:
- Rosettenbildung mit fleischigen, spitz zulaufenden Blättern
- Überwiegend stammlos oder mit sehr kurzem Stamm
- Seltener längere, dicke, verzweigte oder rhizomatöse Stämme
- Häufige Ausläuferbildung bei einigen Arten
Agaven sind bekannt für ihre Fähigkeit, lange Trockenperioden zu überstehen. Sie wachsen langsam, können jedoch im Laufe der Zeit erhebliche Größen erreichen. Die Blätter speichern Wasser und sind mehr oder weniger dick. Die Lebensdauer vieler Agavenarten ist ausdauernd; allerdings gibt es hapaxanthe Arten, die nur einmal in ihrem Leben blühen und danach absterben, wobei Tochterpflanzen durch vegetative Vermehrung nachwachsen können.
Agaven bieten damit eine markante und langlebige Ergänzung für Gärten und Landschaften, sei es als kompakte Zimmerpflanzen oder als große Landschaftsagaven, in Farben wie graugrün, blaugrün oder silbrig-grau.
Blätter
Die Blätter der Agave sind langlebig, dick und faserig, typisch für Sukkulenten. Diese Blätter dienen als Wasserspeicher und ermöglichen es der Pflanze, lange Trockenperioden zu überstehen.
Die Blätter wachsen rosettenartig aus einem kurzen Stamm und variieren in ihrer Form von linealisch über lanzettlich bis eiförmig. Die Farben reichen von grün und bläulich-grün bis hin zu mehrfarbigen Variationen. Eine bemerkenswerte Variante der Agave americana ist die Agave americana var. mediopicta „Alba“ mit einem weißen Streifen in der Mitte der Blätter.
Typische Merkmale der Blätter sind die Dornen an den Blattspitzen, die bis zu fünf Zentimeter lang sein können und variieren in ihrer Ausprägung. Gezähnte oder fadentragende Blattränder sind ebenfalls häufig und dienen als zusätzlicher Schutz. Die Blattoberfläche ist meistens mit einer wachsartigen Schicht überzogen, die die Pflanze vor dem Austrocknen schützt.
Die außergewöhnliche Dicke und Festigkeit der Blätter verleihen den Agaven eine besondere Robustheit und Anpassungsfähigkeit, wodurch sie ideal für trockene, warme Standorte geeignet sind, sowohl im Freien als auch als dekorative Kübelpflanzen.
Blüte
Agaven blühen nur einmal in ihrem Leben. In der Regel dauert es mehrere Jahrzehnte bis zur Blüte, weshalb sie auch als „Jahrhundertpflanzen“ bezeichnet werden. Während dieser Zeit steckt die Pflanze all ihre Energie in die Ausbildung eines beeindruckenden Blütenstands, der bis zu 12 Meter hoch werden kann. Nach der Blüte stirbt die Rosette ab.
Der Blütenstand variiert in seiner Erscheinung, meist schlank und aufrecht, eintriebig oder verzweigt. Es gibt verschiedene Formen von Teilblütenständen:
- Zymöse Teilblütenstände mit kurz gestielten, paarigen Blüten (Untergattung Littaea).
- Lang gestielte, mehrfach zusammengesetzte Blütenstände mit zahlreichen Blüten (Untergattung Agave).
- Fast ungestielte, paarige bis einzeln stehende Blüten (Untergattung Manfreda).
Die Blüten sind röhrig bis glockig und meist gelb oder grünlich, seltener rötlich. Die Tepalen sind an der Basis meist verwachsen und bilden eine Perigonröhre. Die Staubblätter ragen aus der Perigonröhre heraus und besitzen längliche, bewegliche Staubbeutel.
Einige markante Merkmale der Blüten:
- Verwachsene Tepalen und variabel lange Perigonröhren
- Dreifächriger Fruchtknoten mit dickwandiger Struktur
- Fadendünner Griffel und warzendrüsige Narbe
In Regionen wie Mitteleuropa entwickeln Agaven oft keine Samen, da die natürlichen Bestäuber, wie Vögel und Fledermäuse, fehlen.
Die Blüte einer Agave ist ein spektakuläres und seltenes Ereignis, bei dem die Pflanze in einen einzigen Blütenstand investiert, der nach der Blüte das Ende des Pflanzenlebens einleitet. Doch oft sorgen Tochterpflanzen für den Fortbestand.
Welcher Standort ist geeignet?
Agaven bevorzugen sonnige, warme und trockene Standorte. Idealerweise sollten die Pflanzen mindestens fünf Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag erhalten. Während der Sommermonate können Agaven ins Freie auf den Balkon, die Terrasse oder in den Garten gestellt werden. Der Standort sollte vollsonnig sein und vor starkem Regen geschützt werden.
Agaven eignen sich auch als Zimmerpflanzen und gedeihen am besten an einem hellen Platz vor einem Südfenster. Ein Wintergarten bietet ebenfalls ideale Bedingungen. Im Winter benötigen Agaven einen kühlen, hellen Standort mit Temperaturen zwischen 4 und 10 Grad Celsius. Dunkelheit sollte vermieden werden, um ein Verblassen der Blätter zu verhindern.
In sehr milden Regionen können bestimmte winterharte Agavenarten sogar im Freien überwintern. Ein optimaler Standort hierfür ist an einer Mauer oder Hauswand, die nachts Wärme abgibt und Schutz vor starkem Frost bietet. Darüber hinaus ist eine gute Drainage entscheidend, um Staunässe zu vermeiden, da Agaven empfindlich auf Winter- und Staunässe reagieren.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Für ein optimales Wachstum benötigen Agaven durchlässigen, sandigen Boden, der keine Staunässe bildet. Die ideale Bodenbeschaffenheit sollte eine sandige oder steinige Textur haben, mit einem hohen Anteil an grobem Sand oder Kies. Eine Schicht Kies oder Schotter sorgt für gute Drainage und so kann Wurzelfäule vermieden werden. Der pH-Wert des Bodens sollte zwischen 6 und 8 liegen.
Für im Kübel gehaltene Agaven empfiehlt sich eine Mischung aus zwei Teilen spezieller Kakteenerde oder Sukkulentensubstrat und einem Teil Quarzsand oder Lavagranulat. Blumenerde sollte gut durchmischt werden, um die gewünschte Durchlässigkeit zu gewährleisten. Eine Drainageschicht aus Blähton am Boden des Topfes unterstützt den Wasserabzug.
Wenn Agaven ins Freiland gepflanzt werden, ist ein sonniger und trockener Standort mit gutem Wasserabfluss erforderlich. Bei weniger durchlässigem Boden kann das Pflanzloch durch Einbringen von grobem Kies verbessert werden. Eine Überdachung im Winter kann unnötige Nässe verhindern, sollte aber licht- und luftdurchlässig sein, um Fäule zu vermeiden.
Agave pflegen
Agaven sind pflegeleichte Pflanzen mit wenigen gezielten Maßnahmen, um ihre Gesundheit und ihr Wachstum zu fördern.
Gießen
Agaven vertragen längere Trockenperioden gut. Im Sommer sollten Sie die Agave etwa ein- bis zweimal wöchentlich gießen, vorzugsweise mit Regenwasser. Kalkhaltiges Leitungswasser wird ebenfalls toleriert. Gießen Sie die Agave nur, wenn die oberste Schicht des Substrats vollständig ausgetrocknet ist, um Staunässe zu vermeiden. Im Winter muss das Gießen stark reduziert werden, sodass die Erde nur leicht feucht bleibt.
Düngen
Während der Wachstumsphase von April bis September kann die Agave alle 14 Tage gedüngt werden. Ein spezieller Sukkulentendünger (6,00€ bei Amazon*) oder Kakteendünger ist ideal. Im Frühjahr kann auch ein Langzeitdünger verwendet werden, der nach Herstellerangaben dosiert wird.
Umtopfen
Agaven sollten regelmäßig umgetopft werden. Junge Pflanzen werden jährlich im März umgetopft, ältere alle drei Jahre. Achten Sie beim Umtopfen darauf, dass die Blätter nicht einreißen oder abbrechen. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies im neuen Topf sorgt für guten Wasserabzug.
Reinigung
Im Winter sollten die Blätter der Agave von Staub befreit werden. Dies gelingt am besten mit einer Handbrause.
Mit regelmäßiger Pflege, einschließlich Gießen, Düngen und gelegentlichem Umtopfen sowie Reinigen der Blätter, gedeihen Agaven prächtig.
Agave richtig pflanzen
Agaven können im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden. Ein geeignetes Pflanzgefäß mit ausreichendem Platz für die Wurzelentwicklung und ein durchlässiges Substrat sind entscheidend, um Staunässe und mögliche Wurzelfäule zu vermeiden.
Bereiten Sie das Pflanzgefäß vor, indem Sie eine Schicht aus grobem Kies oder Lavagranulat am Boden einfüllen. Verwenden Sie eine Mischung aus zwei Teilen Kakteenerde oder Sukkulentensubstrat und einem Teil Quarzsand oder Lavagranulat.
Pflanzen Sie die Agave so, dass die Basis der Blätter über der Erde bleibt, und drücken Sie die Erde leicht an. Gießen Sie das Substrat leicht an, um die Pflanze zu unterstützen, jedoch ohne Staunässe zu verursachen.
Agaven bevorzugen sonnige Standorte mit mindestens fünf Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag. Überwinterungsfähige Agavenarten können in sehr milden Winterregionen ins Freiland gepflanzt werden. Auch hier ist eine gute Drainage und ausreichender Schutz vor zu starkem Frost notwendig.
Agave richtig schneiden
Agaven wachsen langsam und benötigen keinen regelmäßigen Schnitt. Es kann jedoch sinnvoll sein, abgestorbene Blätter zu entfernen, um das Erscheinungsbild und das gesunde Wachstum zu fördern. Verwenden Sie ein scharfes, steriles Messer, um die Blätter direkt an der Basis abzuschneiden, sobald sie vollständig vertrocknet sind.
Stacheln an den Blattspitzen sollten bei Bedarf entfernt werden, besonders wenn die Agave an stark frequentierten Orten steht. Achten Sie beim Schneiden darauf, im Frühjahr zu schneiden und den giftigen Agavensaft zu vermeiden. Handschuhe und Schutzkleidung sind hierbei ratsam.
Das Schneiden sollte nur bei Bedarf erfolgen, um abgestorbene Blätter und potenziell gefährliche Stacheln zu entfernen, ohne die Pflanze unnötig zu belasten.
Agave vermehren
Agaven können durch Samen, Kindel oder Stecklinge vermehrt werden. Jede Methode hat ihre eigenen Besonderheiten.
Vermehrung durch Kindel
Die Vermehrung durch Kindel ist die häufigste Methode, da alle Agavenarten Ableger bilden. Kindel sollten eine Größe von 5-10 cm erreichen, bevor sie von der Mutterpflanze getrennt werden. Legen Sie die Wurzeln zwischen Mutterpflanze und Kindel vorsichtig frei und trennen Sie das Wurzelwerk mit einem scharfen Messer ab. Desinfizieren Sie die Schnittflächen mit Holzkohlenasche und pflanzen Sie die Kindel in Töpfe mit Kakteenerde.
Vermehrung durch Samen
Die Vermehrung durch Samen ist langwierig und erfordert Geduld. Säen Sie die Samen im Frühjahr in ein sandiges Substrat und bedecken Sie sie leicht. Stellen Sie die Aussaatschalen an einen warmen Ort und sorgen Sie für gleichmäßige Feuchtigkeit. Die Keimung kann Wochen bis Monate dauern.
Vermehrung durch Stecklinge
Obwohl möglich, sind Stecklinge bei Agaven nicht besonders erfolgversprechend. Schneiden Sie einzelne Blätter von der Mutterpflanze ab, lassen Sie die Schnittstellen einige Tage trocknen und stecken Sie die Blätter in ein trockenes, sandiges Substrat. Der Erfolg dieser Methode variiert und ist weniger sicher als bei der Vermehrung durch Kindel oder Samen.
Die besten Ergebnisse bietet die Vermehrung durch Kindel, während Samen- und Stecklingsvermehrung aufwendiger und häufig weniger erfolgreich sind.
Sorten & Arten
Die Vielfalt der Agavenarten ist beeindruckend, mit verschiedenen Blattformen, Farben und Wachstumsformen.
Agave americana: Diese Art, auch als „Jahrhundertpflanze“ bekannt, hat grüne, pudrige Blätter und kann eine Höhe von bis zu sechs Metern erreichen. Sie bildet zahlreiche Ausläufer.
Agave americana „Marginata“: Besticht durch ihre grünen Blätter mit einem schmalen gelben Rand.
Agave americana „Variegata“: Diese Variante hat ungleichmäßige gelbe Muster an den Blatträndern.
Agave americana var. medio-picta „Alba“: Zeichnet sich durch einen auffälligen weißen Streifen in der Mitte der Blätter aus.
Agave attenuata: Bekannt als „Fuchsschwanz-Agave“, hat sie weiche, dornenlose Blätter in sanftem Graugrün.
Agave nigra: Auch als „Schwarze Agave“ bekannt, mit dunkel gefärbten Blättern, die ins Schwarze changieren.
Agave parryi: Eine kleinere, frostbeständige Art, ideal für Steingärten.
Agave sisalana: Wirtschaftlich bedeutend für die Herstellung von Sisalfasern.
Agave tequilana: Die „Blaue Agave“, Grundstoff für Tequila-Produktion, mit blau-grünen Blättern.
Diese Vielfalt ermöglicht es, für jede Gartensituation und jeden Geschmack eine passende Agavensorte zu finden.
Krankheiten & Schädlinge
Agaven sind robuste Pflanzen, können jedoch von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Ein häufiges Problem ist die Wurzelfäule, die durch übermäßige Feuchtigkeit verursacht wird.
Schädlinge wie Schildläuse und Wollläuse befallen oft die Blätter. Diese Insekten schwächen die Pflanze und hinterlassen klebrige Substanzen. Mechanisches Absammeln, öl-basierte Mittel oder Insektizide können helfen, diese Schädlinge zu bekämpfen.
Der Agavenfalter und die Agaven-Schmierlaus sind weitere relevante Schädlinge. Der Agavenfalter legt seine Eier in die Basis der Pflanze, seine Larven fressen das innere Gewebe. Die Agaven-Schmierlaus verursacht das Absterben von Blättern und hinterlässt klebrige Substanzen.
Krankheiten wie Anthraknose und Stammfäule betreffen ebenfalls Agaven:
- Anthraknose: Pilzerkrankung, die graue Flecken auf den Blättern verursacht. Betroffene Blätter sollten entfernt werden.
- Stammfäule: Tritt häufig bei Staunässe auf und führt zu weichen, verfärbten Wurzeln und Stängeln. Eine gute Drainage ist hier entscheidend.
Vorbeugende Maßnahmen umfassen die Verwendung von durchlässigem Substrat, regelmäßiges Besprühen zur Vorbeugung von Schildläusen und das Trockenhalten der Erde bei Befall.
So kommt die Pflanze über den Winter
Die meisten Agavenarten sind nicht winterhart und benötigen ein frostfreies Winterquartier. Idealerweise wird ein heller und kühler Raum mit Temperaturen um die 10 Grad Celsius gewählt. Ein Wintergarten oder ein helles Treppenhaus bieten geeignete Bedingungen.
Wichtig ist ein angepasstes Verhältnis von Temperatur und Licht. Warme Standorte mit wenig Licht können die Pflanze schwächen, daher wird zusätzliches Pflanzenlicht empfohlen. Agaven benötigen im Winter kaum Wasser, nur bei vollständiger Austrocknung des Substrats kann gelegentlich leicht gegossen werden.
Für das Ein- und Ausräumen sollten Verletzungen durch spitze Dornen vermieden werden. Schutzhandschuhe oder das Überziehen der Dornen mit Korken können hilfreich sein.
Winterharte Agaven
Einige Agavenarten wie Agave parryi, Agave utahensis und Agave inaequidens sind bedingt winterhart und können Temperaturen bis zu -20 Grad Celsius ertragen. Diese Arten eignen sich für geschützte Standorte, beispielsweise an südseitigen Mauern. Eine gute Bodenentwässerung ist hierbei unerlässlich, um die Pflanzen vor winterlicher Nässe zu bewahren.
Die sorgfältige Überwinterung in gut abgestimmten Bedingungen gewährleistet das Überleben und die Gesundheit der Agaven über die kalte Jahreszeit.
Nutzung
Agaven sind vielseitige Pflanzen mit zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten. Die Fasern und der Saft der Agave finden in verschiedenen industriellen und kulinarischen Produkten Verwendung.
Die Sisalagave, auch Sisalhanf genannt, liefert elastische und widerstandsfähige Fasern für die Herstellung von Seilen, Matten und Teppichen. Die Blaue Agave oder Tequila-Agave ist in der Tequila-Produktion von Bedeutung und wird auch für andere alkoholische Getränke wie Pulque und Mezcal genutzt.
Aus dem Agavendicksaft werden Süßungsmittel gewonnen, die in verschiedenen Lebensmitteln und Getränken verwendet werden. Agavendicksaft eignet sich hervorragend zum Verfeinern von Getränken, Süßspeisen sowie zum Abschmecken von Tomatensuppen und Salatdressings.
In der Heilmittelindustrie wird der Saft der Agave als Einreibemittel gegen Rheuma und Venenleiden verwendet. Der saftige Teil der zweijährigen Blätter dient in Südafrika auch als Futtermittel.
Auf der kroatischen Insel Hvar werden aus Agavenfasern hochglänzende Fäden für die Čipka od agave, eine traditionelle Spitze, hergestellt.
Agaven bieten damit nicht nur dekorative Schönheit, sondern auch wertvolle wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten.
Häufig gestellte Fragen
1. Wie viele Arten von Agaven gibt es weltweit und wo sind sie verbreitet?
Es gibt etwa 221 Arten von Agaven. Der Großteil dieser Arten ist in Nord- und Mittelamerika beheimatet. Ihre natürlichen Lebensräume sind überwiegend frostfreie, trockene Regionen. Besonders viele Arten finden sich in den mexikanischen Bundesstaaten Hidalgo, Puebla und Oaxaca.
2. Warum wird die Agave auch als „Jahrhundertpflanze“ bezeichnet?
Agaven werden oft als „Jahrhundertpflanzen“ bezeichnet, weil es mehrere Jahrzehnte dauern kann, bis sie einmal in ihrem Leben blühen. Nach der Blüte stirbt die Mutterrosette ab, jedoch sorgen Tochterpflanzen durch vegetative Vermehrung für den Fortbestand der Art.
3. Wofür wird der Saft der Agave verwendet?
Agavensaft, insbesondere der aus den Blütenständen gewonnene Saft, wird in der Nahrungsmittelindustrie als Süßungsmittel genutzt. Er wird zu Pulque vergoren, einem traditionellen alkoholischen Getränk in Mexiko. Auch Agavendicksaft findet Verwendung, etwa zum Süßen von Getränken und Speisen.
4. Welche Schutzmaßnahmen sollte man beim Umgang mit Agaven beachten, um Verletzungen zu vermeiden?
Agaven haben spitze und kräftige Dornen, die gefährlich sein können. Beim Ein- und Ausräumen der Pflanzen, besonders im Winterquartier, können dicke Lederhandschuhe oder das Überziehen der Dornen mit Korken Schutz bieten. Solche Maßnahmen sind besonders wichtig, wenn Kinder oder Haustiere in der Nähe sind.