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Winterharte Agaven: Kultivierung und Schutzmaßnahmen

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In gewisser Regelmäßigkeit tauchen in den Medien und einschlägigen Gartenforen Berichte von imposanten Agavenblüten hierzulande auf. Das wirft die Frage auf, inwiefern die in Europa hauptsächlich im Mittelmeerraum anzutreffenden Agavenarten auch in nördlicheren Regionen ganzjährig im Freien kultivierbar sind.

Agave Frost
Es gibt durchaus winterharte Agavenarten
AUF EINEN BLICK
Welche Agavenarten sind winterhart?
Sind Agaven winterhart? Einige Agavenarten wie Agave parryi, Agave utahensis, Agave inaequidens und Agave havardiana sind frostverträglich und können bei geeigneten Standortbedingungen Temperaturen zwischen -10 und -20 Grad Celsius aushalten. Dennoch sollte man sie vor Staunässe und extremen Temperaturschwankungen schützen.

Bei der Auswahl der richtigen Agavenart auf die Frostverträglichkeit achten

Zunächst einmal sollte man sich bewusst machen, dass die unterschiedlichen Agaven aus verschiedenen Regionen des amerikanischen Kontinents stammen und dort auch vermeintlich karge Lebensräume mit Wüsten- und Gebirgscharakter besiedeln. Auch in Wüstengebieten mit Hitze-Extremen tagsüber können nachts durchaus Fröste auftreten. Die meisten Agavenarten können daher leichte Fröste über kurze Zeiträume durchaus aushalten. Das heißt deshalb aber noch lange nicht, dass die expotisch anmutende Pflanze hierzulande automatisch winterfest ist. Die folgenden Agavenarten können unter geeigneten Standortbedingungen auch Temperaturen zwischen -10 und -20 Grad Celsius aushalten:

  • Agave parryi
  • Agave utahensis
  • Agave inaequidens
  • Agave havardiana

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Große Exemplare im Topf richtig schützen

Viele Gärtner haben diesen Umstand schon in ihrem eigenen Garten erlebt: Zunächst hat man einen Ableger einer Agave von einem Nachbarn erhalten oder aus dem Urlaub mitgebracht. Dieser hat sich bei guter Pflege über die Jahre so prächtig entwickelt, dass er in immer größere Pflanzgefäße umgetopft werden musste. Schließlich ist die Agave im Garten so groß, dass sie sich nicht mehr so einfach in das Winterquartier transportieren lässt. In eher milden Wetterlagen können diese stattlichen Agaven unter Umständen den Winter auch im Freien überleben, wenn sie zum Schutz gegen Bodenfröste auf eine Palette (5,00€ bei Amazon*) gestellt sowie mit Luftpolsterfolie gut eingepackt werden. Vorher sollten Sie die Pflanze nicht mehr gießen, damit es während der Winterzeit nicht zur Fäulnisbildung an der eingepackten Pflanze kommt. Stellen Sie die Agave aufgrund der extremen Temperaturschwankungen nicht an einen sonnigen Platz vor einer Mauer, sondern besser an einen eher halbschattigen Standort mit gutem Windschutz.

Mögliche Gefahren der Überwinterung außer dem Frost

Wenn Agaven nach dem Winter eine Vielzahl an gelben Blättern aufweisen, so muss das nur bedingt etwas mit Frost zu tun haben. Oftmals sind Agaven genau dann nur unzureichend winterfest, wenn die Wurzel durch starke Staunässe unbemerkt verfault. Dagegen kann helfen, wenn die Pflanzen mit einem geeigneten Substrat eingepflanzt und leicht schräg in den Boden eingesetzt werden, damit das Regenwasser abfließen kann. Außerdem sollte jede Düngung schon im Spätsommer eingestellt werden.

Jungpflanzen sind empfindlicher als ältere Agaven

Frisch vermehrte Ableger der Agaven sind deutlich empfindlicher beim Überwintern als ältere Exemplare. Deshalb sollten Kindel möglichst schon im Frühjahr von der jeweiligen Mutterpflanze abgetrennt und in kalten Regionen zunächst im Haus überwintert werden.

Tipp

Wenn Sie sich keine Sorgen darum machen möchte, ob Ihre Agave im Garten winterfest ist, können Sie sich alternativ auch für die den Agaven optisch ähnelnde Kerzen-Palmlilie im Garten entscheiden.