Die Schwierigkeiten bei der Aussaat von Agaven
Ein gewisses Problem bei der Vermehrung von Agaven durch Aussaat ist die Gewinnung der Samen. Immerhin dauert es bei den sogenannten „Hundertjährigen Agaven“ zumindest einige Jahrzehnte, bis die Pflanze erstmals und dazu oftmals auch noch das einzige Mal überhaupt blüht. Somit kann auch die Gewinnung und der Handel mit frischen Samen nur eingeschränkt erfolgen. Zwar blühen kleinere Agavenarten durchaus auch schon nach wenigen Jahren, allerdings ist die Anzucht von Agaven aus Samen in Bezug auf den Aufwand und die zeitliche Dauer nicht besonders zweckmäßig. Schließlich beschränken sich die Pflanzen auch in der Natur nicht ausschließlich auf die Samenbildung, sondern bilden als Kindel bezeichnete Seitensprosse, die als Ableger gewonnen werden können.
Bewurzelte Ableger gewinnen und richtig pflegen
Bei den im Topf kultivierten Agaven kommt es nicht selten vor, dass es im Topf nicht nur aufgrund des Wachstums der eigentlichen Hauptpflanze eng wird: Manchmal drängen gleich mehrere Ableger zwischen Mutterpflanze und Topfrand nach oben und machen ein Umtopfen in ein größeres Gefäß notwendig. Ohnehin sollten Agaven etwa alle zwei bis drei Jahre direkt nach dem Auswintern umgetopft werden. Bei dieser Gelegenheit können Sie die Ableger mit einem scharfe Messer vorsichtig abtrennen. Achten Sie darauf, etwaige Wurzeln am Ableger möglichst vollständig mitzunehmen, da diese das Anwachsen deutlich erleichtern und beschleunigen. Die Jungpflanzen sollten dann zunächst einige Wochen lang nicht in voller Sonne stehen und eher sparsam gegossen werden, bevor sie an ihren endgültigen Standort kommen.
Unbewurzelte Kindel fachgerecht abtrennen und bewurzeln lassen
Nicht immer wachsen die Seitensprosse der Agaven unterhalb der Substratoberfläche. Trotzdem können auch direkt am Strunk sitzende Kindel für die Vermehrung genutzt werden. Nach dem Abschneiden gibt verschiedene Möglichkeiten:
- die Kindel im Wasserglas bewurzeln lassen
- die Ableger für die Bewurzelung in einen Topf mit feinsandigem Substrat setzen
- einen Platz mit indirektem Licht auf der Fensterbank für die ersten Wochen als Standort auswählen
Tipp
Manchmal kommt es vor, dass ältere Mutterpflanzen wegen zu hoher Feuchtigkeit über den Winter verfaulen oder im Frühjahr Anzeichen dafür an den Blättern zeigen. Sie können bereits sichtbare Ableger noch retten, wenn Sie diese rechtzeitig abtrennen und in einem neuen Pflanzgefäß nur sehr sparsam gießen.