Frostresistente Agaven: Welche Arten überleben den Winter?
Viele Gärtner wollen auf das mediterrane Flair durch Sukkulenten wie die Agave im Garten nicht verzichten. Allerdings können in Mitteleuropa längst nicht alle Agavenarten problemlos und ohne Schutz im Freien überwintert werden.
Auf die genaue Unterart kommt es an
Insgesamt sind heutzutage mehr als 300 zur Pflanzengattung der Agaven gehörende Unterarten bekannt. Diese unterscheiden sich mitunter sehr stark in Größe und Wachstumsgeschwindigkeit sowie in der farblichen Erscheinung. Allerdings ist allen Agaven gemein, dass sie in ihren dickfleischigen Blättern wie ein Kaktus sehr viel Wasser speichern können. Dies wird ihnen hierzulande bei besonders winterlichen Temperaturen zum Verhängnis, da dann die Blätter durchfrieren und meist spätestens im Frühjahr gelb werden und absterben. Es gibt aber auch Agavenarten aus Gebirgsregionen wie die Agave parryi oder die Agave utahensis. Diese können bis zu etwa minus 15 Grad Celsius vertragen und somit in milden Lagen auch den Winter im Freien überleben.
Es gibt einen schlimmeren Feind als die Winterkälte
Die frostige Winterkälte ist nicht der einzige Feind, der Agaven im winterlichen Garten substanziell bedroht. Fast noch schlimmer als der Frost an sich ist die ausgeprägte Feuchtigkeit, die mitunter schon ab dem Herbst erste Fäulniserscheinungen an den Wurzeln und Blättern der Agaven hervorbringt. Damit die Staunässe nicht zum Problem für Ihre Agaven wird, können Sie Exemplare im Topf schon ab dem Spätsommer an einen überdachten Platz im Garten umstellen. Während des Winters können Sie auch auf die folgenden Maßnahmen setzen:
- die Pflanzen selbst mit grobem Kies und Tonscherben umgeben
- die Agaven überdachen (eine Folienabdeckung (14,00€ bei Amazon*) würde erst recht für einen Feuchtigkeitsstau sorgen)
- Agaven in leichter Hanglage stets etwas schräg einpflanzen
Eine leichte Schrägstellung der Pflanzen im Beet sorgt dafür, dass das Regenwasser ablaufen kann und sich nicht an den Blattrosetten sammelt.
So werden die nicht frostharten Agaven richtig überwintert
Nicht winterharte Agaven werden schon im Herbst etwas vor dem Regen geschützt und bei Temperaturen zwischen 7 und 10 Grad Celsius zum Überwintern in ein Kalthaus umgestellt. Als Kalthaus mit möglichst viel Tageslicht und Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius kann beispielsweise eine Garage, ein unbeheizter Wintergarten oder ein Treppenhaus dienen.
Tipp
Noch wichtiger als während des Sommers ist für die Pflege jeglicher Agaven im Winter eine relativ ausgeprägte Trockenheit an den Wurzeln der Pflanze. Große Exemplare der Agave americana können mitunter auch im Freien überwintert werden, wenn sie möglichst trocken eingepackt und mit einer Abdeckung vor den schlimmsten Frösten geschützt werden.