Agave

Sind Agaven Kakteen? Einblicke in die botanische Einordnung

Artikel zitieren

Regelmäßig werden Agaven von manchen Pflanzenliebhabern als Kakteen bezeichnet. Diese Einordnung hat zwar wohl durchaus ihre Gründe, ist streng genommen aber nicht wirklich richtig.

Kaktus vs Agave
Agaven und Kakteen haben sehr ähnliche Ansprüche
AUF EINEN BLICK
Gehört die Agave zur Familie der Kakteen?
Agaven sind keine Kakteen, sondern gehören wie diese zu den Sukkulenten. Sie teilen ähnliche Eigenschaften und Bedürfnisse wie Kakteen, einschließlich seltener Blüte, klimatischen Ansprüchen und Substratvorlieben, sodass sie oft gemeinsam kultiviert werden.

Die botanische Einordnung von Agaven und Kakteen

Agaven sind zwar keine Kakteen, sie teilen sich aber diverse Eigenschaften und Standortbedürfnisse mit so manchen Kakteenarten. Das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass sowohl die verschiedenen Agavenarten wie auch die Kakteen zu den sogenannten Sukkulenten gehören. Unter diesen Oberbegriff subsumiert man im Allgemeinen Pflanzen, die aufgrund der an ihren natürlichen Standorten herrschenden Trockenheit viel Feuchtigkeit in ihren Pflanzenteilen speichern und so auch lange Trockenphasen ohne spezielle Pflege überstehen können. Es gibt aber auch weitere Besonderheiten, die sich die Agaven mit vielen Kakteenarten teilen.

Lesen Sie auch

Die Seltenheit der Blüte bei Agaven

Viele Kakteen sind dafür bekannt, nur sehr selten zur Blüte zu gelangen. Ähnlich ist das auch bei den Agaven: Während manche als Zimmerpflanze gebräuchliche Agavenarten schon nach einigen Jahren blühen können, dauert es bei anderen Agavenarten mitunter Jahrzehnte bis zur ersten und manchmal auch einzigen Blüte. Es kann sogar sein, dass eine prächtige Agave mit einem Lebensalter von mehreren Jahrzehnten nach der Blüte nahezu unabwendbar abstirbt. Diese Seltenheit der Blüte von Agaven macht diese Pflanzengattung für manche Gärtner umso interessanter und herausfordernder.

Ähnliche klimatische Bedürfnisse: Agaven gedeihen auch im Kakteenhaus

Bei privaten Agavenliebhabern werden ältere Exemplare oft unter großen Kraftanstrengungen vom Sommerstandort in das Winterquartier und zurück gebracht. Da manche Agavenarten nur sehr eingeschränkt winterhart sind, werden diese (ähnlich wie Kakteen) oftmals in entsprechend großen Pflanzgefäßen kultiviert. In botanischen Gärten erspart man sich diese Kraftanstrengung in der Regel: Dort werden Agaven unter ganzjährig milden Klimabedingungen an Ort und Stelle im Kakteenhaus angebaut. Im Unterschied zu einem Gewächshaus mit tropischen Bedingungen herrscht hier allgemein eine sehr viel niedrigere Feuchtigkeit, was der Pflanzengesundheit der Agaven sehr förderlich ist.

Agaven benötigen als Substrat möglichst Kakteenerde oder Ähnliches

Agaven werden nicht nur unter ähnlichen Klimabedingungen wie Kakteen angebaut, sie führen ihre Besitzer oftmals auch im Gartencenter an das selbe Regal wie Kakteenzüchter. Damit Sie sich aus verschiedenen porösen und grobkörnigen Materialien nicht selbst eine geeignete Agavenerde zusammenmischen müssen, können Sie auch einfach handelsübliche Erde für Kakteen verwenden. Diese zeichnet sich aus durch:

  • Grobkörnigkeit
  • poröse Materialien für eine ausreichende Wurzelbelüftung
  • eine nicht zu vollkommene Speicherfähigkeit für Feuchtigkeit

Nur selten kommt es bei der Pflege von Agaven zur Austrocknung von Pflanzen aufgrund zu geringer Wasserrationen. Eine viel größere Gefahr stellen Fäulniserscheinungen durch Staunässe dar, diese können aber mit einem geeigneten Substrat wie Kakteenerde teilweise vermieden werden.

Tipp

Wenn Sie auf der Suche nach seltenen Agavenarten sind, so sollten Sie vielleicht zunächst bei den Händlern suchen, die auch auf Kakteen spezialisiert sind. Aufgrund der ähnlichen Wachstumsbedingungen geht die Zucht und Vermehrung oftmals Hand in Hand mit der Kakteenzucht.