Die botanische Einordnung von Agaven und Kakteen
Agaven sind zwar keine Kakteen, sie teilen sich aber diverse Eigenschaften und Standortbedürfnisse mit so manchen Kakteenarten. Das liegt wohl nicht zuletzt daran, dass sowohl die verschiedenen Agavenarten wie auch die Kakteen zu den sogenannten Sukkulenten gehören. Unter diesen Oberbegriff subsumiert man im Allgemeinen Pflanzen, die aufgrund der an ihren natürlichen Standorten herrschenden Trockenheit viel Feuchtigkeit in ihren Pflanzenteilen speichern und so auch lange Trockenphasen ohne spezielle Pflege überstehen können. Es gibt aber auch weitere Besonderheiten, die sich die Agaven mit vielen Kakteenarten teilen.
Die Seltenheit der Blüte bei Agaven
Viele Kakteen sind dafür bekannt, nur sehr selten zur Blüte zu gelangen. Ähnlich ist das auch bei den Agaven: Während manche als Zimmerpflanze gebräuchliche Agavenarten schon nach einigen Jahren blühen können, dauert es bei anderen Agavenarten mitunter Jahrzehnte bis zur ersten und manchmal auch einzigen Blüte. Es kann sogar sein, dass eine prächtige Agave mit einem Lebensalter von mehreren Jahrzehnten nach der Blüte nahezu unabwendbar abstirbt. Diese Seltenheit der Blüte von Agaven macht diese Pflanzengattung für manche Gärtner umso interessanter und herausfordernder.
Ähnliche klimatische Bedürfnisse: Agaven gedeihen auch im Kakteenhaus
Bei privaten Agavenliebhabern werden ältere Exemplare oft unter großen Kraftanstrengungen vom Sommerstandort in das Winterquartier und zurück gebracht. Da manche Agavenarten nur sehr eingeschränkt winterhart sind, werden diese (ähnlich wie Kakteen) oftmals in entsprechend großen Pflanzgefäßen kultiviert. In botanischen Gärten erspart man sich diese Kraftanstrengung in der Regel: Dort werden Agaven unter ganzjährig milden Klimabedingungen an Ort und Stelle im Kakteenhaus angebaut. Im Unterschied zu einem Gewächshaus mit tropischen Bedingungen herrscht hier allgemein eine sehr viel niedrigere Feuchtigkeit, was der Pflanzengesundheit der Agaven sehr förderlich ist.
Agaven benötigen als Substrat möglichst Kakteenerde oder Ähnliches
Agaven werden nicht nur unter ähnlichen Klimabedingungen wie Kakteen angebaut, sie führen ihre Besitzer oftmals auch im Gartencenter an das selbe Regal wie Kakteenzüchter. Damit Sie sich aus verschiedenen porösen und grobkörnigen Materialien nicht selbst eine geeignete Agavenerde zusammenmischen müssen, können Sie auch einfach handelsübliche Erde für Kakteen verwenden. Diese zeichnet sich aus durch:
- Grobkörnigkeit
- poröse Materialien für eine ausreichende Wurzelbelüftung
- eine nicht zu vollkommene Speicherfähigkeit für Feuchtigkeit
Nur selten kommt es bei der Pflege von Agaven zur Austrocknung von Pflanzen aufgrund zu geringer Wasserrationen. Eine viel größere Gefahr stellen Fäulniserscheinungen durch Staunässe dar, diese können aber mit einem geeigneten Substrat wie Kakteenerde teilweise vermieden werden.
Tipp
Wenn Sie auf der Suche nach seltenen Agavenarten sind, so sollten Sie vielleicht zunächst bei den Händlern suchen, die auch auf Kakteen spezialisiert sind. Aufgrund der ähnlichen Wachstumsbedingungen geht die Zucht und Vermehrung oftmals Hand in Hand mit der Kakteenzucht.