Säulenkaktus

Säulenkaktus: Pflege, Standort & Vermehrung des Giganten

Der Säulenkaktus fasziniert durch seinen imposanten Wuchs und die exotische Blütenpracht. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kaktuspflege, von den idealen Standortbedingungen bis hin zu Vermehrung und Schädlingsbekämpfung.

Wuchs

Der Säulenkaktus, auch bekannt als Pachycereus oder Cereus peruvianus, wächst aufrecht und säulenförmig. Während er in seiner natürlichen Umgebung Höhen von über 6 Metern erreichen kann, bleibt er als Zimmerpflanze meist auf Höhen von bis zu 3 Metern beschränkt. Die Triebe sind in der Regel unverzweigt mit tiefen Rillen, jedoch können sich bei älteren Pflanzen Verzweigungen bilden.

Optimale Bedingungen ermöglichen einer freiwachsenden Pflanze eine Höhe von bis zu 15 Metern. Der Kaktus weist seltene Verzweigungen auf, die erst im Alter entstehen, und die charakteristischen Säulenstraukturen sind dick und von tiefen Rillen durchzogen. Diese Eigenschaft macht ihn zu einer beliebten Wahl sowohl für Innen- als auch Außenbereiche, vorausgesetzt, die Standortwahl und Pflege stimmen.

Blüte

Die Blüte des Säulenkaktus ist ein beeindruckendes und seltenes Naturschauspiel. Vor allem bei Zimmerpflanzen kommt es nur selten zur Blütenbildung, während in freier Natur überwiegend ältere Exemplare blühen. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September. Die großen, trichterförmigen Blüten, meist cremeweiß bis weiß, öffnen sich nachts und verströmen einen angenehmen Duft, um nachtaktive Bestäuber wie Fledermäuse anzulocken.

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Diese nächtliche Blüte ist eine Anpassung an den natürlichen Lebensraum des Kakteen, um Bestäuber effizienter anzuziehen.

Welcher Standort ist geeignet?

Der Säulenkaktus benötigt einen hellen, warmen Standort mit mehreren Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag. Für den Sommer bietet sich ein Platz auf der Terrasse oder dem Balkon an, der vor Wind und Regen geschützt ist. Im Winter bevorzugt der Kaktus kühlere Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Ein ausreichend heller Standort auch im Winter hilft, das Wachstum unansehnlicher, dünner Triebe zu vermeiden.

Eine kühle Witterung erfordert besonders sorgfältiges Gießen, um Staunässe zu vermeiden, die zu Wurzelfäule führen kann. Durchdachtes Gieß- und Standortverhalten ist daher entscheidend.

Früchte

Die Früchte des Säulenkaktus, meist Beeren, sind noch seltener als die Blüten, besonders bei Zimmerpflanzen. Sie sind bis zu 7,5 Zentimeter lang und dicht mit Wolle und Borsten bedeckt, wobei die Samen groß, helmförmig, glatt und schwarz glänzend sind.

Das Auftreten der Früchte ist vor allem bei älteren Exemplaren in freier Natur wahrscheinlicher.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Verwenden Sie mineralische, magere und besonders durchlässige Erde, um die bestmögliche Umgebung für den Säulenkaktus zu schaffen. Eine spezielle Kakteenerde kommt diesen Anforderungen am nächsten und verhindert Staunässe. Für eine verbesserte Drainage kann die Erde mit Sand oder Kies angereichert werden.

Fügen Sie eine Schicht Kies oder Blähton am Boden des Topfes hinzu, um sicherzustellen, dass überschüssiges Wasser problemlos abfließen kann. Ein gut vorbereiteter Boden ist entscheidend für das gesunde Wachstum und die Vitalität Ihres Säulenkaktus.

Saeulenkaktus pflegen

Der Säulenkaktus ist eine pflegeleichte Pflanze, die dennoch an jedem Standort prächtig gedeihen kann, wenn grundlegende Pflegehinweise beachtet werden.

Gießen

Gießen Sie den Säulenkaktus während der Wachstumsperiode von Mai bis September regelmäßig, lassen Sie die Erde zwischen den Wassergaben jedoch vollständig austrocknen. Im Winter wird das Gießen stark reduziert, nahezu vollständig eingestellt. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden, um Wurzelfäule vorzubeugen.

Düngen

Von April bis September genügt es, den Kaktus einmal im Monat mit speziellem Kakteendünger zu versorgen. Mischen Sie den Dünger in geringer Menge ins Gießwasser, da der Kaktus nur einen niedrigen Nährstoffbedarf hat. Übermäßiges Düngen kann das Pflanzenwachstum negativ beeinflussen.

Umtopfen

Der Säulenkaktus sollte etwa alle drei bis vier Jahre im Winter oder frühen Frühjahr umgetopft werden. Wählen Sie dabei einen Topf, der etwa 20 % größer ist als der vorhergehende. Verwenden Sie spezielle Kakteenerde und schaffen Sie eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton. Bei älteren Pflanzen ist das Umtopfen seltener notwendig.

Saeulenkaktus richtig schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht notwendig. Sollte der Kaktus zu groß werden, können Sie ihn im Frühjahr oder Frühsommer kürzen. Verwenden Sie sauberes, sterilisiertes Schneidewerkzeug und tragen Sie stabile Handschuhe, um Verletzungen zu vermeiden. Tragen Sie Holzkohlepulver oder Asche auf die Schnittstelle auf, um Infektionen vorzubeugen.

Die abgeschnittenen Triebe können zur Vermehrung genutzt werden. Trocknen Sie die Schnittfläche mehrere Tage und pflanzen Sie die Triebe dann in sandiges Substrat.

Saeulenkaktus vermehren

Die Vermehrung des Säulenkaktus erfolgt am erfolgreichsten über Stecklinge oder Kindel. Trennen Sie im Frühjahr oder Sommer Triebe von der Mutterpflanze und lassen Sie die Schnittstelle einige Tage trocknen. Setzen Sie die Stecklinge anschließend in sandiges Substrat oder spezielle Kakteenerde und halten Sie das Substrat leicht feucht.

Für die Vermehrung durch Kindel trennen Sie vorsichtig die Tochterpflanzen mit ihren eigenen Wurzeln von der Mutterpflanze und pflanzen Sie diese in eigene Töpfe. Ein warmer, sonniger Standort ist für das erfolgreiche Anwachsen der neuen Pflanzen ideal.

Sorten & Arten

Der Säulenkaktus beeindruckt auch durch die Vielfalt seiner Sorten, die sich in Wuchsform und Erscheinungsbild unterscheiden. Hier sind einige beliebte Sorten:

Pachycereus pringlei:

  • Heimat: Nordwest-Mexiko
  • Besonderheit: Größter lebender Kaktus der Welt
  • Blütezeit: März bis Juni

Pachycereus marginatus:

  • Beiname: Mexikanischer Zaunkaktus
  • Merkmale: Markante, säulenförmige Gestalt mit scharfen Rippen

Cereus peruvianus:

  • Heimat: Südamerika
  • Wuchshöhe: Bis zu 6 Meter
  • Beliebte Varietäten: Cereus peruvianus var. monstrosus (unregelmäßige Säulen, schwach bedornt), Cereus peruvianus var monstrosus ‘Nana’ (kleiner, spektakulärer Wuchs), Cereus peruvianus var. tortuosus (spiralförmig wachsende Triebe)

Krankheiten & Schädlinge

Obwohl der Säulenkaktus robust ist, kann er von Schädlingen und Krankheiten betroffen werden. Ein gründlicher regelmäßiger Check und Pflege sind unerlässlich.

Schädlinge

  • Schildläuse: Zuckerige, klebrige Ausscheidungen sind typische Anzeichen. Bei leichtem Befall reicht es oft, die Läuse mit Spiritus zu betupfen.
  • Schmierläuse: Auch hier reicht bei leichtem Befall oft ein kräftiger Wasserstrahl.
  • Spinnmilben: Regelmäßiges Besprühen mit Wasser kann präventiv wirken. Bei starkem Befall hilft ein Akarizid.

Krankheiten & Schädlinge

  • Pilzinfektionen: Braune Flecken auf den Trieben sind oft ein Zeichen. Reduzieren Sie die Bewässerung und platzieren Sie die Pflanze an einem gut durchlüfteten, trockeneren Standort.
  • Wurzelfäule: Diese entsteht durch andauernde Feuchtigkeit. Umtopfen in frisches Substrat und gegebenenfalls radikales Zurückschneiden sind hier die Maßnahmen der Wahl.
  • Epiphyllum Mosaik-Krankheit: Diese zeigt sich durch helle Flecken auf den Trieben. Schneiden Sie betroffene Stellen heraus und bestäuben Sie die Wunden mit Holzkohlepulver.

Vorbeugende Maßnahmen umfassen eine ausgewogene Pflege, einen sonnigen Standort und die Verwendung von durchlässigem Substrat, um das Risiko von Befall und Erkrankungen zu minimieren. Ein gesundes Pflanzenklima stärkt die Abwehrkräfte und fördert das Wohlbefinden des Säulenkaktus.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich die Blüte meines Säulenkaktus fördern?

Die Blüte des Säulenkaktus ist ein seltenes Ereignis, besonders bei Zimmerpflanzen. Um die Wahrscheinlichkeit einer Blüte zu erhöhen, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Pflanze optimale Bedingungen erhält: Ein heller, sonniger Standort mit vielen Stunden direkter Sonneneinstrahlung und eine kühle Überwinterung bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius sind ideal. Eine reduzierte Wassergabe im Winter kann ebenfalls dazu beitragen, die Blütenbildung zu fördern.

Sind die Früchte des Säulenkaktus essbar?

Ja, die Früchte des Säulenkaktus, die als Beeren bezeichnet werden, sind essbar. Sie erreichen eine Länge von bis zu 7,5 Zentimetern und sind dicht mit Wolle und Borsten bedeckt. Der Verzehr von Kaktusfrüchten ist in manchen Kulturen sogar üblich, allerdings ist ihr Auftreten in Zimmerkulturen sehr selten, meist tragen nur ältere Exemplare in freier Natur Früchte.

Was versteht man unter der Epiphyllum Mosaik-Krankheit?

Die Epiphyllum Mosaik-Krankheit ist eine relativ seltene Pilzkrankheit, die Kakteen, einschließlich des Säulenkaktus, befallen kann. Diese Krankheit äußert sich durch helle, gelbe Flecken auf den Trieben. Eine Heilung ist leider oft nicht möglich. Es wird empfohlen, die betroffenen Stellen herauszuschneiden und die Wunden mit Holzkohlepulver zu bestäuben, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Isolieren Sie die infizierte Pflanze von anderen Pflanzen, um eine Ansteckung zu vermeiden.

Wie werden Schildläuse am Säulenkaktus bekämpft?

Schildläuse sind ein häufiger Schädling, der den Säulenkaktus befallen kann. Sie erkennen einen Befall an den zuckerigen, klebrigen Ausscheidungen auf und unter der Pflanze. Ein effektives Mittel gegen Schildläuse ist das Betupfen der Insekten mit Spiritus, da der Alkohol die Chitinschicht der Läuse auflöst und sie tötet. Bei stärkerem Befall kann auch der Einsatz eines Insektizids notwendig sein, wobei es ratsam ist, das Insektizid mit einer Ölemulsion zu kombinieren, damit es nicht am Chitinpanzer abperlt.

Bilder: devinoviastuti / Shutterstock