Kakteen

Kakteen-Krankheiten: Erkennen, Behandeln, Vorbeugen

Kakteen sind pflegeleicht, aber dennoch anfällig für Krankheiten, die durch Pilze und Schädlinge verursacht werden. Dieser Artikel stellt häufige Krankheiten und Schädlinge vor und gibt Tipps zu ihrer Behandlung und Vorbeugung.

Häufige Krankheiten an Kakteen

Pflegefehler können die häufigsten Krankheiten bei Kakteen begünstigen und verstärken

Häufige Krankheiten an Kakteen

Auch wenn Kakteen als äußerst widerstandsfähig gelten, können sie dennoch gelegentlich von Krankheiten befallen werden, die meist durch Pflegefehler begünstigt werden. Hier sind einige der häufigsten Krankheiten sowie ihre spezifischen Merkmale und Behandlungsmöglichkeiten:

Brennfleckenkrankheit

Brennfleckenkrankheit

Die Behandlung befallener Stellen hilft, die Ausbreitung der Brennfleckenkrankheit zu verhindern

Diese Krankheit zeigt sich durch runde, eingesunkene, bräunliche Flecken, die eine harte, borkige Struktur aufweisen und an verbrannte Stellen erinnern. Die Flecken werden durch Schadpilze der Gattung Gloeosporium verursacht.

Behandlung:

  • Schneiden Sie die betroffenen Stellen mit einem desinfizierten Messer heraus.
  • Bestäuben Sie die Schnittflächen mit Holzkohlepulver, um die Wundheilung zu fördern.
  • Bei starkem Befall ist eine Behandlung mit Fungiziden (13,00€ bei Amazon*) erforderlich. Behandeln Sie auch benachbarte Pflanzen, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Epiphyllum Mosaik-Krankheit

Epiphyllum Mosaik-Krankheit

Die betroffenen Stellen sollten großzügig herausgeschnitten und die Pflanze isoliert werden

Diese Pilzkrankheit, die oft Kakteen der Gattung Epiphyllum befällt, äußert sich durch leicht eingesunkene, helle, gelbliche Flecken auf den Blättern und ist schwer zu kontrollieren.

Behandlung:

  • Schneiden Sie die betroffenen Stellen großzügig heraus.
  • Desinfizieren Sie die Schnittstellen mit Holzkohlepulver.
  • Isolieren Sie die betroffene Pflanze, um eine Ansteckung weiterer Kakteen zu verhindern.

Stammfäule

Stammfäule wird durch Pilze verursacht, die meist durch Verletzungen oder über das Substrat in den Kaktus eindringen. Die betroffenen Bereiche werden weich und glasig und breiten sich rasch aus.

Behandlung:

  • Schneiden Sie den Kaktus weit oberhalb der befallenen Stelle mit einem desinfizierten Messer ab.
  • Stellen Sie das abgeschnittene Kopfstück zum Abtrocknen und Bewurzeln an eine helle, warme Fensterbank.
  • Nach erfolgreicher Bewurzelung pflanzen Sie den Kaktus in frische Kakteenerde.

Wurzelfäule

Diese Pilzkrankheit greift die Wurzeln und oft auch den Stammansatz des Kaktus an. Die betroffenen Wurzeln zersetzen sich und führen zur Fäulnis.

Behandlung:

  • Entfernen Sie den Kaktus aus seinem Topf und schneiden Sie alle faulenden Wurzeln bis ins gesunde Gewebe zurück.
  • Setzen Sie den Kaktus in frische, gut durchlässige Kakteenerde und sorgen Sie für eine gute Drainage.
  • Bei starkem Befall, der auch den Stammansatz betrifft, ist ein radikaler Schnitt oberhalb der befallenen Stelle notwendig. Behandeln Sie den abgeschnittenen Teil weiter wie bei der Stammfäule.

Durch sorgfältige Pflege und Aufmerksamkeit lassen sich viele Krankheiten bei Kakteen vermeiden. Achten Sie besonders auf die richtige Bewässerung und vermeiden Sie Staunässe, um die Gesundheit Ihrer Pflanzen zu sichern.

Häufige Schädlinge an Kakteen

Verschiedene Schädlinge können Kakteen erheblich schwächen und ihre Gesundheit gefährden

Häufige Schädlinge an Kakteen

Kakteen sind zwar widerstandsfähig, können aber durch verschiedene Schädlinge geschwächt werden, die sich von ihrem Pflanzensaft ernähren. Hier sind einige der häufigsten Schädlinge und wie Sie diese bekämpfen können:

Wollläuse

Wollläuse sind kleine Insekten, die weiße, wachsartige Ablagerungen hinterlassen und bevorzugt in den Stachelzwischenräumen der Kakteen sitzen. Diese Schädlinge schwächen die Pflanze durch das Saugen an den Pflanzensäften.

Behandlung:

  • Betupfen Sie die Wollläuse mit Spiritus. Der Alkohol löst die schützende Wachsschicht der Insekten auf.
  • Bei starkem Befall kann der Einsatz eines Insektizids notwendig sein. Um die Effektivität zu erhöhen, sollten Sie das Insektizid mit einer Ölemulsion mischen.

Schildläuse

Schildläuse

Schildläuse können Pflanzen erheblich schädigen und erfordern gezielte Bekämpfungsmaßnahmen

Schildläuse sind linsenförmige Schädlinge, die meist an den Triebspitzen sitzen. Sie scheiden eine klebrige Substanz aus, die als zähe Schicht auf der Pflanze verweilt. Diese Schädlinge sind besonders robust und können durch ihre Saugtätigkeit erheblichen Schaden anrichten.

Behandlung:

  • Betupfen Sie die betroffenen Stellen mit Spiritus, um die harten Chitinschichten der Schildläuse aufzulösen.
  • Bei starkem Befall sollten Sie ein Insektizid verwenden, das jedoch mit einer Ölemulsion kombiniert werden sollte, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Spinnmilben

Spinnmilben

Regelmäßige Inspektionen und erhöhte Luftfeuchtigkeit helfen gegen Spinnmilbenbefall

Spinnmilben sind mikroskopisch kleine Schädlinge, die bei trockenen Bedingungen, etwa in beheizten Innenräumen oder Gewächshäusern, besonders aktiv sind. Sie hinterlassen feine Gespinste und führen zu hellen bis braunen Verfärbungen auf den befallenen Pflanzenstellen.

Behandlung:

  • Isolieren Sie die befallene Pflanze sofort, um eine Verbreitung zu verhindern.
  • Bekämpfen Sie Spinnmilben mit einem entsprechenden Insektizid. Auch das Erhöhen der Luftfeuchtigkeit kann helfen, die Vermehrung der Spinnmilben zu reduzieren.

Durch regelmäßige Inspektionen und proaktives Handeln können Sie Ihren Kakteen helfen, gesund und schädlingsfrei zu bleiben. Achten Sie darauf, neue Pflanzen zu isolieren und zu überwachen, um einen Befall frühzeitig zu erkennen.

Bilder: Stolk / iStockphoto