Kakteen

Kakteen-Krankheiten erkennen und behandeln: Expertenrat

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Ihr Stachelkleid bewahrt Kakteen nicht vor Krankheiten. Selbst bei liebevoller Pflege können die exotischen Schmuckstücke von verschiedenen Krankheiten befallen werden. Die häufigsten Probleme mit Tipps für die Behandlung haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Kaktus krank
Auch Kakteen können erkranken
AUF EINEN BLICK
Welche Krankheiten sind bei Kakteen häufig und wie behandelt man sie?
Kakteen-Krankheiten sind häufig Pilzinfektionen wie Brennfleckenkrankheit, Fusarium-Welke und Wurzel- und Stängelfäule, die durch eingesunkene braune Flecken, verfärbte Sprossspitzen, roten Sporenbelag und verfaulte Wurzeln erkennbar sind. Behandlungen umfassen das Entfernen der betroffenen Stellen, Bestäuben mit Holzkohlepulver oder Chinosol-Lösung, und Umtopfen.

Pilzinfektionen sind Kakteen-Killer Nr. 1

Im Pflanzenreich sind Pilzinfektionen weit verbreitet und verschonen auch Kakteen nicht. Im frühen Befallsstadium bestehen immerhin noch Aussichten, den betroffenen Kaktus zu retten oder die weitere Ausbreitung zu unterbinden. Der folgende Überblick nennt die 3 häufigsten Krankheiten und gibt Tipps für die richtige Handlungsweise:

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Brennfleckenkrankheit (Gloeosporium)

  • Symptome: runde, eingesunkene, braune Flecken mit harter, borkiger Struktur
  • Behandlung: Schadstellen herausschneiden, mit Holzkohlepulver bestäuben, besprühen mit Saprol Pilz-frei (25,00€ bei Amazon*)
  • Tipp: ebenfalls alle benachbarten Kakteen behandeln

Fusarium-Welke (Fusarium verticillioides und andere)

  • Symptome: braun verfärbte Spross-Spitzen, roter bis violetter Sporenbelag auf dem Gewebe, Welkeerscheinungen
  • Behandlung: Kaktus isolieren, umtopfen, Wurzeln und Körper besprühen mit Chinosol-Lösung
  • Tipp: Substrat vor der Verwendung im Backofen desinfizieren

Wurzel- und Stängelfäule (Phytophtora)

  • Symptome: aufgeweichte, braun verfärbte Körper von der Basis her, verfaulte Wurzeln
  • Behandlung: den gesunden Teil abschneiden und als Kopfsteckling in mineralischem, trockenem Substrat bewurzeln lassen
  • Tipp: trockene Überwinterung und moderates Gießen im Sommer beugt den Nässefäule-Erregern wirksam vor

Viruskrankheiten lassen nur eine Option offen

Wachstumsdepressionen, wie Zwergwuchs oder monströses, unnatürliches Sprossen deuten auf eine Virusinfektion hin. Derartige Krankheiten werden durch Insektenstiche oder unsauberes Werkzeug beim Schneiden hervorgerufen. Heilungsmethoden sind bislang nicht bekannt. Wir empfehlen, bereits auf den ersten Verdacht hin den Kaktus unter Quarantäne zu stellen. Sollte sich die Vermutung bestätigen, wird die Pflanze im Hausmüll entsorgt.

Als wirksame Vorbeugung empfehlen wir, jedes Schnittwerkzeug vor der Verwendung penibel mit Spiritus oder Alkohol zu desinfizieren. Sie gehen auf Nummer sicher, wenn Sie die Klinge nach jedem einzelnen Schnitt mit einem Alkohol-getränkten Tuch abwischen.

Tipp

Erleiden Kakteen einen Sonnenbrand, tippen viele Hobbygärtner irrtümlicherweise auf eine Krankheit. In der Regel treten gleich nach dem Ausräumen auf den Balkon gelbe und bräunliche Flecken auf der Epidermis auf. Ursache ist die unvermittelte Konfrontation der Pflanzen mit direkter Sonneneinstrahlung. Eine 8 bis 10-tägige Akklimatisierung am halbschattigen Standort beugt diesem Schaden vor.