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Kakteen überwintern: So gelingt die kalte Jahreszeit

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Kakteen benötigen besondere Pflege, um den Winter in unseren Breitengraden zu überstehen. Dieser Artikel erklärt, wie Sie Ihre Kakteen richtig überwintern und im Frühjahr wieder in voller Pracht erstrahlen lassen.

Kakteen im Winter
Den verbringen Kakteen gern an einem hellen, kühlen Platz

Überwinterung: Warum ist sie für Kakteen wichtig?

Kakteen stammen aus ariden und semiariden Regionen, wo sie harten Umweltbedingungen wie extremen Temperaturschwankungen und langen Trockenperioden trotzen müssen. In der Natur legen sie während des Winters eine Ruhephase ein, in der sie das Wachstum einstellen und Energie für die nächste Wachstumsperiode sammeln.

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In unseren Breitengraden ist diese Ruhephase besonders wichtig, da die meisten Kakteen nicht winterhart sind und weder niedrige Temperaturen noch übermäßige Feuchtigkeit vertragen. Eine korrekte Überwinterung hilft den Pflanzen, ihre Kräfte zu regenerieren und im Frühjahr gesund und kräftig auszutreiben, was eine reiche Blütenbildung im Sommer fördert.

Der ideale Zeitpunkt für die Überwinterung

Der beste Zeitpunkt, um Kakteen in ihr Winterquartier zu bringen, ist im Herbst, wenn die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, meist zwischen Ende September und Anfang Oktober.

Einige Kakteen, wie der Weihnachtskaktus (Schlumbergera), benötigen eine frühere Vorbereitung. Weihnachtskakteen sollten bereits im September ins Winterquartier gebracht werden, um im Winter ihre Blütenpracht zu entfalten.

Das optimale Winterquartier für Kakteen

Der richtige Standort für die Überwinterung von Kakteen ist entscheidend für ihr Wohlbefinden. Ein idealer Platz sollte folgende Kriterien erfüllen:

  • Kühl: Die Temperatur sollte zwischen 5 und 12 Grad Celsius liegen. Zu warme Temperaturen können dazu führen, dass die Kakteen vorzeitig austreiben und ihre Energiereserven aufbrauchen.
  • Hell: Kakteen benötigen auch im Winter ausreichend Licht. Ein heller Kellerraum, ein unbeheiztes Treppenhaus oder ein frostfreies Gewächshaus bieten geeignete Bedingungen.
  • Trocken: Die Luftfeuchtigkeit sollte moderat sein, idealerweise zwischen 50 und 60 Prozent. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zu Schimmelbildung und Fäulnis führen.

Geeignete Orte für die Überwinterung von Kakteen:

  • Unbeheiztes Treppenhaus: Fensterbänke in unbeheizten Treppenhäusern bieten oft ideale Licht- und Temperaturverhältnisse.
  • Heller Kellerraum: Ein Kellerraum mit ausreichend Tageslicht oder künstlicher Beleuchtung kann ebenfalls als Winterquartier dienen.
  • Frostfreies Gewächshaus: Ein Gewächshaus bietet Schutz vor Frost und ermöglicht eine gute Kontrolle von Licht und Temperatur.
  • Wintergarten: Ein kühler und heller Wintergarten ist ebenfalls geeignet.

Vorbereitung der Kakteen auf die Überwinterung

Bevor die Kakteen in ihr Winterquartier umziehen, sollten Sie folgende Vorbereitungen treffen:

  • Düngung einstellen: Ab Mitte September sollte die Düngung eingestellt werden, um das Wachstum zu verlangsamen und die Pflanzen auf die Ruhephase vorzubereiten.
  • Gießen reduzieren: Die Wassergaben sollten ab dem Spätsommer allmählich reduziert werden.
  • Auf Schädlinge kontrollieren: Untersuchen Sie die Kakteen gründlich auf Schädlinge und behandeln Sie sie bei Bedarf.
  • Substrat überprüfen: Das Substrat sollte trocken und durchlässig sein, um Staunässe und Fäulnis zu vermeiden.

Pflege von Kakteen während der Überwinterung

Während der Überwinterung benötigen Kakteen nur wenig Pflege. Wichtig ist, die folgenden Punkte zu beachten:

  • Gießen: Reduzieren Sie die Wassergaben auf ein Minimum. Große Kakteen müssen während der Ruhephase nicht gegossen werden, da sie ausreichend Wasser in ihren Trieben speichern können. Kleinere Kakteen sollten etwa einmal im Monat sparsam gegossen werden.
  • Düngen: Während der Winterruhe sollten Kakteen nicht gedüngt werden.
  • Temperaturkontrolle: Kontrollieren Sie regelmäßig die Temperatur im Winterquartier, um sicherzustellen, dass sie zwischen 5 und 12 Grad Celsius liegt.
  • Beobachtung: Untersuchen Sie die Kakteen regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten.

Winterharte Kakteen: Überwinterung im Freien

Einige Kakteenarten sind winterhart und können im Freien überwintern. Zu den winterharten Kakteen gehören beispielsweise:

Winterharte Kakteen benötigen im Winter sowohl Schutz vor übermäßiger Nässe als auch vor starken Winden. Folgende Maßnahmen helfen dabei, ihre Überlebenschancen zu erhöhen:

  • Geschützter Standort: Stellen Sie die Kakteen unter ein Vordach, an eine Hauswand oder in eine geschützte Ecke.
  • Isolierende Unterlage: Stellen Sie den Topf auf eine isolierende Unterlage wie Styropor.
  • Zusätzlicher Schutz: Umwickeln Sie den Kübel mit Vlies oder Jute, um die Erde vor dem Durchfrieren zu bewahren.
  • Lichtbedarf: Wickeln Sie den Kaktus selbst nicht ein, da er auch im Winter Licht benötigt.
  • Gießen und Düngen einstellen: Stellen Sie das Gießen und Düngen ab Herbst ein.
  • Abdeckung: Bei starkem Frost kann eine zusätzliche Abdeckung mit einer speziellen Winterplane sinnvoll sein.

Auswinterung und Pflege im Frühjahr

Im Frühling, wenn die Temperaturen wieder steigen und die Tage länger werden, können die Kakteen aus ihrem Winterquartier geholt werden. Die Auswinterung sollte schrittweise erfolgen, um die Pflanzen langsam an die wärmeren Temperaturen und die stärkere Sonneneinstrahlung zu gewöhnen.

Die Pflege im Frühjahr umfasst folgende Maßnahmen:

  • Langsame Gewöhnung an Licht und Wärme: Stellen Sie die Kakteen zunächst an einen schattigen Platz und bringen Sie sie dann nach und nach an ihren endgültigen sonnigen Standort.
  • Gießen: Erhöhen Sie die Wassergaben langsam, beginnend mit einer leichten Besprühung und anschließendem durchdringenden Gießen.
  • Düngen: Ab Ende März oder Anfang April, je nach Wetterlage, beginnen Sie mit der regelmäßigen Düngung, etwa einmal im Monat mit speziellem Kakteendünger.
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