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Kakteen rausstellen: Sonne, Standort & Pflege

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Kakteen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit als pflegeleichte und faszinierende Pflanzen. Dieser umfassende Leitfaden bietet wertvolle Einblicke und praktische Tipps für die erfolgreiche Pflege von Kakteen im Freien, von der Auswahl des Standorts bis zur Überwinterung.

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Kakteen verbringen den Sommer gern im Freien

Eingewöhnung an die Sonne nach der Winterpause

Um Sonnenbrand nach der Überwinterung zu vermeiden, sollten Sie Ihre Kakteen behutsam an die intensivere Sonneneinstrahlung im Freien gewöhnen.

Zunächst empfiehlt es sich, die Pflanzen an einem schattigen Platz mit indirektem Licht zu platzieren. So erleichtern Sie den Übergang vom Innen- zum Außenbereich.

Steigern Sie die Dauer der direkten Sonneneinstrahlung schrittweise über mindestens eine Woche. Beobachten Sie Ihre Kakteen dabei genau: Sollten sie bläuliche oder rötliche Verfärbungen zeigen, deutet dies auf zu viel Sonne hin. Reduzieren Sie in diesem Fall die Sonneneinstrahlung.

Während der heißesten Tageszeit ist zusätzlicher Schutz ratsam. Verwenden Sie Schattentücher oder Vlies, um die intensive Mittagssonne abzuschirmen. Achten Sie dabei darauf, die Luftzirkulation nicht zu behindern.

Mit dieser schrittweisen Herangehensweise gewährleisten Sie eine optimale Akklimatisierung und fördern ein gesundes Wachstum Ihrer Kakteen.

Der ideale Standort für Kakteen im Freien

Der ideale Standort für Kakteen im Freien

Ein sonniger und windgeschützter Ort fördert die Vitalität der Kakteen

Sowohl die Standortwahl als auch der Schutz vor übermäßiger Feuchtigkeit sind entscheidend für das optimale Wachstum Ihrer Kakteen im Freien.

Kakteen gedeihen am besten in voller Sonne. Wählen Sie daher einen Standort mit direkter Sonneneinstrahlung, beispielsweise eine südlich ausgerichtete Terrasse oder einen Balkon. Die direkte UV-Strahlung fördert die Blütenbildung und eine kräftige Bedornung.

Obwohl einige robuste Arten kurze Feuchteperioden tolerieren, ist es wichtig, Ihre Kakteen vor länger anhaltendem Regen zu schützen. Ein überdachter Bereich oder die Möglichkeit, die Pflanzen bei Regenvorhersage ins Haus zu holen, ist empfehlenswert. Durchlässiges, mineralisches Substrat hilft zusätzlich, Staunässe zu vermeiden.

Ein windgeschützter Standort trägt ebenfalls zum Wohlbefinden Ihrer Kakteen bei, da Wind, insbesondere bei niedrigen Temperaturen, zusätzlichen Stress für die Pflanzen bedeuten kann.

Richtiges Gießen im Sommer

Kakteen bevorzugen eine regelmäßige, aber moderate Wasserversorgung. Gießen Sie im Sommer etwa alle sieben sonnigen Tage, sobald das Substrat vollständig ausgetrocknet ist.

Achten Sie darauf, das Substrat vollständig zu durchtränken, aber vermeiden Sie Staunässe, um Fäulnis vorzubeugen. Verwenden Sie idealerweise abgestandenes Wasser oder Regenwasser, da es weicher und weniger kalkhaltig ist als Leitungswasser.

Überprüfen Sie vor dem Gießen stets die Feuchtigkeit des Substrats. Eine Faustregel lautet: erst wieder gießen, wenn das Substrat durchgängig trocken ist. An bewölkten Tagen oder nach Niederschlag können Sie das Gießen aussetzen, da die natürliche Feuchtigkeit in der Regel ausreicht.

Düngen für gesunde und kräftige Kakteen

Düngen spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Kakteen im Freien. Beginnen Sie mit einer Grunddüngung, indem Sie grobe Hornspäne zur Muttererde oder dem Substrat im Pflanzgefäß hinzufügen.

Von März bis Juni empfiehlt es sich, alle zwei Wochen 20 bis 30 Gramm Volldünger pro Quadratmeter zu verabreichen, um ein kräftiges Wachstum in dieser entscheidenden Phase zu fördern.

Für eine effiziente und direkte Nährstoffversorgung mischen Sie einen kaliumbetonten Flüssigkakteendünger ins Gießwasser.

Reduzieren Sie die Düngung im Juli und fügen Sie im August einen Kaliumdünger hinzu, um die Pflanzen auf den Winter vorzubereiten. Eine Dosierung von 20 g/m² Kalimagnesia unterstützt die Ausbildung einer robusten Struktur.

Winterharte Kakteen

Winterharte Kakteen, wie Opuntia, Gymnocalycium, Echinocereus und Escobaria, bieten die Möglichkeit, den Garten auch in den kalten Monaten zu bereichern. Diese Arten haben sich an sehr kalte Bedingungen angepasst und können Nachttemperaturen bis zu -40 °C überstehen.

Für eine erfolgreiche Überwinterung im Freien sollten Sie die Kakteen im ersten Winter mit Tannenreisig oder ähnlichem Material abdecken.

Es ist normal, dass die Kakteen im Winter schrumpfen und ihre Farbe zu Braun wechselt. Im Frühling kehren sie dann zu ihrer ursprünglichen Größe und Farbe zurück und beginnen, neue Sprossen und Knospen zu bilden.

Wählen Sie einen sonnigen, windgeschützten Platz im Garten. Im Herbst sollten Sie das Gießen reduzieren, um die Kakteen optimal auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Stellen Sie die Pflanzen regengeschützt auf und platzieren Sie den Topf auf einer isolierenden Unterlage.

Rückzug ins Winterquartier

Rückzug ins Winterquartier

Kakteen müssen rechtzeitig ins Haus umziehen

Der richtige Zeitpunkt, um Kakteen wieder ins Haus zu holen, ist entscheidend für ihr Wohlbefinden.

Sobald die nächtlichen Temperaturen regelmäßig unter 10 Grad Celsius fallen, ist es Zeit, Ihre Kakteen ins Haus zu holen. Beginnen Sie, die Kakteen seltener zu gießen, um sie auf die Ruhephase vorzubereiten.

Suchen Sie einen hellen und kühlen Ort im Haus mit Temperaturen zwischen 8 und 12 Grad Celsius, beispielsweise eine Fensterbank oder einen kühlen Kellerraum.

Bevor Sie die Kakteen ins Haus holen, sollten Sie sie auf Schädlinge und Krankheiten untersuchen. Entfernen Sie abgestorbene oder kranke Pflanzenteile und reinigen Sie die Kakteen vorsichtig.

Gewöhnen Sie die Kakteen allmählich an die geringere Lichtintensität im Haus, um Stress zu minimieren.

Mit diesen Schritten gewährleisten Sie, dass Ihre Kakteen gut durch den Winter kommen und im nächsten Frühjahr wieder kräftig austreiben.

Bilder: patpitchaya / stock.adobe.com