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So bringen Sie Kakteen zum Blühen – Tipps für die richtige Strategie

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Kakteen zur Blüte zu bringen, erfordert spezifische Pflege und Geduld. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Blütenbildung, von der richtigen Bewässerung bis zur optimalen Düngung.

Kakteen zur Blüte anregen
Kakteen brauchen Winterruhe, um zu blühen

Ruhephase: Der Schlüssel zur Blütenbildung

Die Ruhephase ist essenziell für die Blütenbildung bei Kakteen. Während dieser Zeit, die für die meisten Arten von Oktober bis März dauert, sammeln die Pflanzen die notwendige Energie für die kommende Wachstums- und Blühperiode.

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Bedingungen für die Ruhephase

  1. Temperatur: Platzieren Sie Ihre Kakteen an einem kühlen Ort mit Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad Celsius. Ein heller Kellerraum oder ein unbeheiztes Gewächshaus sind ideal. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen keinem Frost ausgesetzt sind.
  2. Licht: Frühjahrsblüher wie der Osterkaktus sollten ab Januar in einem hellen Raum bei etwa 10 Grad Celsius gehalten werden. Kurztagpflanzen wie der Weihnachtskaktus brauchen ab Ende August eine Phase ohne künstliche Lichtquellen am Abend, um die Blütenbildung nicht zu stören.
  3. Bewässerung: Reduzieren Sie das Gießen auf ein Minimum. Viele Kakteenarten, wie etwa Mammillaria oder Rebutia, kommen in dieser Zeit fast ohne Wasser aus. Einmal im Monat wenige Tropfen reichen oft aus. Zu viel Wasser kann zu Wurzelfäule führen und die Blütenbildung verhindern.
  4. Düngung: Während der Ruhephase sollten Sie auf Düngen verzichten. Düngen Sie letztmalig im September, da die Pflanzen während der Ruhezeit keine zusätzlichen Nährstoffe brauchen.

Indem Sie diese Bedingungen einhalten, schaffen Sie die optimalen Voraussetzungen für eine üppige Blütenpracht im nächsten Jahr. Denken Sie daran, die Ruhephase schrittweise zu beenden, indem Sie die Kakteen langsam an höhere Temperaturen und mehr Wasser gewöhnen.

Licht: Ein entscheidender Faktor

Licht spielt eine zentrale Rolle für die Blütenbildung bei Kakteen. Während der Ruhephase ist es wichtig, einen hellen Standort zu bieten. Ein Platz direkt am Fenster in Südausrichtung ist ideal, da hier die Pflanzen genügend Tageslicht erhalten, ohne jedoch der direkten Mittagssonne ausgesetzt zu sein.

Kakteen profitieren von einem Standort mit optimaler Lichteinstrahlung, insbesondere Frühjahrsblüher wie der Osterkaktus. Es empfiehlt sich, darauf zu achten, dass die Pflanzen nicht von künstlichen Lichtquellen gestört werden, damit die natürliche Tageslänge ihren Ruhezyklus nicht unterbricht.

Im Frühling und Sommer, während der Wachstumsperiode, sollte der Kaktus nach einer schrittweisen Eingewöhnung wieder an die direkte Sonne herangeführt werden. Ein abrupter Wechsel in die direkte Sonne kann zu Sonnenbrand auf den Pflanzen führen.

Ende der Ruhephase: Langsam zur Blüte

Gegen Ende der Ruhephase, etwa ab März, beginnen die Kakteen, erste Blütenknospen zu entwickeln. Es ist nun an der Zeit, die Pflanzen allmählich an höhere Temperaturen zu gewöhnen. Achten Sie darauf, den Standort nicht abrupt zu wechseln und die zum Licht gerichtete Seite der Pflanze vor dem Umstellen zu markieren. Dies verhindert einen plötzlichen Knospenabwurf.

Auch das Gießverhalten muss nun angepasst werden. Erhöhen Sie die Wassermenge langsam und mit Bedacht. Ein zu frühes und reichliches Gießen kann dazu führen, dass sich die Blütenansätze zurückbilden oder in Sprosse umwandeln. Verwenden Sie idealerweise Regenwasser oder kalkarmes, zimmerwarmes Leitungswasser, um die Erde gleichmäßig zu durchfeuchten, ohne Staunässe zu verursachen.

Ein schrittweises Erhöhen der Bewässerung und Temperatur sorgt dafür, dass die Kakteen ihre Energie in die Blütenbildung investieren und in voller Pracht erblühen können.

Wasser: Weniger ist mehr

Kakteen sind bestens an trockene Bedingungen angepasst und benötigen daher deutlich weniger Wasser als andere Pflanzen. Der größte Fehler in der Kakteenpflege ist es, sie zu häufig und zu viel zu gießen. Staunässe ist für Kakteen besonders schädlich und kann zu Wurzelfäule sowie zur Hemmung der Blütenbildung führen.

Während der Ruhephase im Winter genügt es, die Kakteen etwa alle vier Wochen geringfügig zu bewässern. Ab dem Frühling, wenn sich erste Blütenknospen zeigen, sollten Sie das Gießen allmählich erhöhen. Verwenden Sie idealerweise Regenwasser oder kalkarmes Leitungswasser, das auf Zimmertemperatur gebracht wurde. Gießen Sie die Pflanzen erst, wenn das Substrat vollständig ausgetrocknet ist.

Einige wichtige Ratschläge zur richtigen Wasserversorgung:

  • Reduzieren Sie die Wassergaben im Winter auf ein Minimum. Im Sommer reicht es aus, das Substrat gut durchfeuchtet und der Wurzelballen komplett durchnässt, aber darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht.
  • Nutzen Sie bevorzugt Regenwasser, das nahezu kalkfrei ist. Falls Sie Leitungswasser verwenden, sollten Sie dieses abkochen oder filtern, um den Kalkgehalt zu reduzieren.
  • Lassen Sie immer wieder Trockenphasen zu, in denen das Substrat vollständig austrocknet. Diese Phasen fördern das gesunde Wachstum und die Blütenbildung der Pflanzen.
  • Stellen Sie sicher, dass nach dem Gießen kein überschüssiges Wasser im Untersetzer stehen bleibt, um Staunässe zu verhindern.

Düngung: Nährstoffe für die Blüte

Die richtige Düngung ist ein entscheidender Faktor, um die Blütenbildung Ihrer Kakteen zu fördern. Während der Wachstumsphase, die in der Regel von April bis August dauert, sollten Sie alle drei bis vier Wochen speziellen Kakteendünger dem Gießwasser hinzufügen. Dieser Dünger ist speziell auf die Bedürfnisse von Kakteen abgestimmt und weist einen geringen Stickstoffanteil, aber einen erhöhten Anteil an Phosphor und Kalium auf. Diese Nährstoffe unterstützen die Blütenbildung und verbessern die allgemeine Vitalität der Pflanzen.

Richtlinien zur Düngung

  • Während der Wachstumsphase alle drei bis vier Wochen düngen.
  • Verwenden Sie einen stickstoffarmen, jedoch phosphor- und kaliumreichen Dünger.
  • Bei Blattkakteen wie Epiphyllum empfiehlt sich ein geeigneter Epiphyllum-Dünger.

Eine übermäßige Stickstoffzufuhr kann zu vermehrtem vegetativem Wachstum führen und die Blütenbildung hemmen. Achten Sie daher darauf, dass Ihr Kakteendünger stickstoffarm ist.

Dosierung

Weniger ist oft mehr: Halten Sie sich immer an die Dosierungsempfehlungen auf der jeweiligen Verpackung. Eine Überdüngung kann zu schwachem, übermäßigem Wachstum führen und die Pflanzen sogar schädigen.

Ruhephase

Während der Ruhephase, die für die meisten Arten von Oktober bis März dauert, benötigen Kakteen keinen Dünger. Die Pflanzen sind in dieser Zeit inaktiv und verbrauchen nur minimale Ressourcen. Ein Düngen in dieser Phase kann mehr schaden als nützen.

Umtopfen: Frische Erde für neue Kraft

Ein regelmäßiges Umtopfen Ihrer Kakteen alle zwei bis fünf Jahre fördert deren Gesundheit und Blühwilligkeit. Der ideale Zeitpunkt hierfür liegt im Frühling, da die Pflanzen dann aus ihrer Ruhephase erwachen. Ein umsichtiger Umgang mit den Wurzeln ist dabei essenziell, um Beschädigungen zu vermeiden.

Werkzeuge und Materialien

Stellen Sie sicher, dass Sie alle notwendigen Werkzeuge zur Hand haben:

  • Gartenhandschuhe, um sich vor Dornen zu schützen
  • Eine Zange oder Zeitungspapier für kleinere Kakteen
  • Einen neuen, etwas größeren Topf mit Abflusslöchern
  • Frische, gut durchlässige Kakteenerde

Vorbereitung des neuen Topfes

Beginnen Sie, indem Sie den Boden des neuen Topfes mit groben Tonscherben oder Kies bedecken. Diese Drainageschicht sorgt für einen guten Wasserabfluss und verhindert Staunässe. Füllen Sie anschließend etwas frische Kakteenerde in den Topf.

Entfernen des alten Topfes

Nehmen Sie den Kaktus mit Ihrer Zange, Handschuhen oder Zeitungspapier vorsichtig aus dem alten Topf. Schütteln Sie die alte Erde ab und überprüfen Sie die Wurzeln. Entfernen Sie vertrocknete oder verfaulte Wurzelteile behutsam. Dies fördert das gesunde Wachstum der Pflanze.

Einsetzen des Kaktus

Setzen Sie den Kaktus mittig in den neuen Topf und füllen Sie um ihn herum frische Kakteenerde auf. Achten Sie darauf, dass die Pflanze fest sitzt und zu allen Seiten ausreichend Platz für das Wurzelwachstum vorhanden ist. Drücken Sie die Erde leicht an, um Luftlöcher zu vermeiden.

Nachsorge

Gießen Sie Ihren frisch umgetopften Kaktus zunächst sparsam, um die Wurzeln zur Suche nach Wasser im neuen Substrat anzuregen. Verzichten Sie im ersten Jahr nach dem Umtopfen auf Düngung, da die frische Erde genügend Nährstoffe enthält.

Geduld: Manche Kakteen brauchen Zeit

Kakteen blühen nicht nur nach festen Regeln und Zeitplänen – die Blütezeit kann je nach Art stark variieren. Einige Kakteen, wie die der Gattung Echinopsis, entwickeln bereits nach ein bis zwei Jahren Blüten, während andere, wie größere Säulenkakteen, erst nach zehn Jahren oder sogar länger blühen. Dieses unterschiedliche Blühverhalten ist nicht ungewöhnlich und sollte Sie nicht entmutigen.

Einige Faktoren, die das Blühen beeinflussen, sind:

  • Alter und Größe: Viele Kakteenarten blühen erst, wenn sie ein gewisses Alter oder eine bestimmte Größe erreicht haben.
  • Artenspezifische Blütezeiten: Manche Kakteen blühen nur nachts oder für wenige Stunden, was Geduld und genaue Beobachtung erfordert.
  • Licht- und Temperaturbedingungen: Optimale Standortbedingungen sind entscheidend für die Blütenbildung. Stellen Sie sicher, dass Ihre Kakteen ausreichend Licht und die richtigen Temperaturen erhalten.

Eine sorgfältige und kontinuierliche Pflege, die an die spezifischen Bedürfnisse Ihres Kaktus angepasst ist, trägt maßgeblich zur Blütenbildung bei. Geduld und Ausdauer sind dabei ebenso wichtig wie die richtige Pflege.

Verzweifeln Sie also nicht, wenn Ihr Kaktus nicht sofort blüht. Mit der Zeit und der richtigen Pflege werden Sie mit sicher unvergesslichen Blüten belohnt.

Bilder: Tryfonov Ievgenii / iStockphoto