Echinocereus-Pflege: So gedeihen Igelsäulenkakteen optimal
Echinocereen, eine vielfältige Kakteengattung mit faszinierenden Blüten, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei Kakteenliebhabern. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur Kultivierung von Echinocereen, von den idealen Standortbedingungen bis hin zur Überwinterung.
Steckbrief
Wuchs
Echinocereen, auch als Igelsäulenkakteen bekannt, wachsen entweder einzeln oder verzweigend mit niederliegenden bis aufrechten Trieben, die von kugelförmig bis zylindrisch variieren. Die Pflanzen erreichen Wuchshöhen zwischen 1 und 60 Zentimetern, wobei Echinocereus pensilis unter optimalen Bedingungen sogar bis zu 4 Meter hoch werden kann.
Die charakteristischen Rippen der Echinocereen, deren Anzahl je nach Art unterschiedlich ist, sind meist deutlich ausgeprägt und selten in Höcker aufgelöst. Auf den Spitzen der Rippen befinden sich die Areolen, aus denen Dornen entspringen, die in Form und Farbe variieren können.
Echinocereen haben entweder faserige oder knollenförmige Wurzeln, was ihre Anpassungsfähigkeit zeigt und sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Gärtner eine pflegeleichte Kultivierung ermöglicht.
Blüte
Echinocereen zeichnen sich durch ihre auffälligen, trichterförmigen Blüten aus, die bis zu 10 Zentimeter im Durchmesser erreichen können. Diese Blüten erscheinen am oberen Ende der Areolen oder brechen durch die Epidermis. Die Blütenblätter sind in mehreren Reihen angeordnet und variieren in der Farbe von weiß über gelb und orange bis zu kräftigen Rottönen.
Die Blütezeit reicht von Mai bis August, wobei die Blüten tagsüber blühen und Bestäuber wie Bienen, Schmetterlinge und Kolibris anziehen. Ein Beispiel für die besondere Vielfalt innerhalb der Gattung ist Echinocereus pectinatus, dessen Blüten am ersten Tag gelblich und am zweiten Tag weiß sind.
Einige Arten wie Echinocereus knippelianus bestechen durch leuchtend rosa Blüten, während Echinocereus rigidissimus var. rubrispinus pinkfarbene Blüten zeigt. Die Blütenröhren und Perikarpellen sind oft mit Dornen, Borsten und manchmal Wolle besetzt, wobei die Narbe meist grün, aber auch weiß sein kann.
Früchte
Nach der Bestäubung entwickeln sich aus den Blüten der Echinocereen kugel- bis eiförmige Früchte, die in Farben von Grün bis Rot variieren. Oftmals sind sie von Dornen bedeckt und besitzen eine saftige, manchmal duftende Beschaffenheit. Die Früchte öffnen sich entlang eines Längsschlitzes und enthalten schwarze, gehöckerte Samen von 0,8 bis 2,0 Millimetern Länge.
Die essbaren, süßlichen Früchte sind nicht nur für die Fortpflanzung der Pflanzen wichtig, sondern auch ein besonderer Genuss für Gartenfreunde.
Welcher Standort ist geeignet?

Foto: Michael Wolf | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Echinocereen bevorzugen einen sonnigen Standort mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag. Das Substrat sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Ideal ist eine Mischung aus einem Drittel scharfem Sand und zwei Dritteln Erde auf Kompostbasis. Diese Zusammensetzung gewährleistet sowohl die nötige Durchlässigkeit als auch eine gute Nährstoffversorgung.
Im Freiland müssen Echinocereen langsam an die intensivere Sonneneinstrahlung gewöhnt werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Dazu empfehlen sich ein bis zwei Wochen an einem halbschattigen Platz, bevor sie in die volle Sonne gestellt werden. Achten Sie darauf, die Pflanzen vor starkem Wind und Regen zu schützen, da dies zu Schäden führen kann. Ein überdachter Standort hilft, übermäßige Nässe zu vermeiden.
Während einige Arten kurze Frostperioden ohne Probleme überstehen, benötigen andere einen frostfreien Standort oder speziellen Kälteschutz. Arten wie Echinocereus coccineus und Echinocereus triglochidiatus sind winterhart bis -25°C, sollten aber vor übermäßiger Feuchtigkeit geschützt werden, beispielsweise durch eine Abdeckung.
Echinocereus pflegen
Echinocereen sind relativ pflegeleicht. Während der Wachstumsperiode von Frühjahr bis Herbst sollten Sie die Pflanzen regelmäßig gießen, lassen Sie jedoch das Substrat zwischen den Wassergaben antrocknen, um Wurzelfäule zu vermeiden. Im Winter reduzieren Sie die Bewässerung stark.
Während des Wachstums haben Echinocereen einen höheren Wasserbedarf. Gießen Sie nur, wenn die oberste Schicht des Substrats trocken ist, und vermeiden Sie Staunässe. Reduziertes Gießen im Winter reicht aus, um den Wurzelballen leicht feucht zu halten.
Für eine optimale Beleuchtung benötigen Echinocereen viel direktes Sonnenlicht. Achten Sie darauf, die Pflanzen langsam an intensivere Sonneneinstrahlung im Frühling zu gewöhnen, um Sonnenbrand zu verhindern.
In der Winterpause sollten Sie die Pflanzen bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius und an einem kühlen, hellen Standort halten. Auch im Winter ist Trockenheit wichtig, um Wurzelfäule zu vermeiden.
Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge wie Spinnmilben, Schmierläuse und Schnecken und nutzen Sie bei Befall geeignete Schädlingsbekämpfungsmittel (4,00€ bei Amazon*).
Echinocereen lassen sich auch durch Absenker vermehren. Biegen Sie dazu einen gesunden Trieb so, dass er den Boden berührt und bedecken Sie ihn leicht mit Erde. Halten Sie den Bereich feucht, bis sich Wurzeln bilden, und trennen Sie den neuen Trieb von der Mutterpflanze, sobald er ausreichend gewurzelt hat.
Sorten & Arten

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Die Gattung Echinocereus umfasst rund 60 Arten, die in Wuchsform, Bedornung und Blütenfarbe variieren. Hier einige bemerkenswerte Echinocereus-Arten:
- Echinocereus rigidissimus: Entwickelt kurze, säulenförmige Triebe mit dichten roten Dornen und leuchtend pinkfarbenen Blüten.
- Echinocereus reichenbachii: Bildet kurze, säulenförmige Triebe mit weißen bis gelblichen Dornen und rosafarbenen bis magentafarbene Blüten.
- Echinocereus viridiflorus: Hat kleine, kugelige bis kurz zylindrische Triebe mit grünlich-gelben Blüten.
- Echinocereus coccineus: Kann bis zu 20 cm hoch und 40 cm breit werden mit großen roten Früchten, die meist im August erscheinen.
- Echinocereus knippelianus: Auch als Knippel’s Echinocereus bekannt, zeichnet sich durch leuchtend rosa Blüten aus und stammt aus Mexiko.
Diese Vielfalt zeigt die Attraktivität und Anpassungsfähigkeit dieser Kakteen, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Gärtner interessant sind.
So kommt die Pflanze über den Winter
Viele Echinocereus-Arten sind winterhart und können im Freien in einem Kiesbeet oder Steingarten überwintern. In den Wintermonaten sollten die Pflanzen an einem geschützten Standort stehen und vor übermäßiger Feuchtigkeit geschützt werden. Ein Regenschutz hilft, Staunässe zu vermeiden.
Kälteresistente Arten wie Echinocereus coccineus und Echinocereus triglochidiatus vertragen Temperaturen bis -25°C. Diese Pflanzen sind ideal für Gebirgslagen oder höhere Lagen mit kalten Wintern, sollten jedoch vor übermäßiger Nässe geschützt werden, um Wurzelfäule zu vermeiden.
Für viele Arten ist eine kalte Überwinterung bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius optimal. Halten Sie die Pflanzen weitgehend trocken, um Wurzelfäule zu verhindern. Helle, aber kühle Umgebungen wie ein unbeheiztes Gewächshaus oder ein Kalthaus sind hierfür ideal.
Zu den Maßnahmen, die Echinocereus-Arten im Winter gesund halten, gehören:
- Verwendung eines gut durchlässigen Bodens, der überschüssiges Wasser schnell ableitet.
- Regenschutz, um zu viel Feuchtigkeit durch Regen oder Schnee zu vermeiden.
- Vermeidung von beheizten Räumen oder zu warmen Umgebungen, um die Frosthärte der Pflanzen zu erhalten.
Arten wie Echinocereus chloranthus und Echinocereus viridiflorus sollten sorgfältig behandelt und an einem Südfenster oder geschützten Ort überwintert werden. Sie sind weniger frosthart und anfällig für Wurzelfäule, wenn sie zu feucht gehalten werden.
Wenn Sie diese Maßnahmen beachten, können Sie sicherstellen, dass Ihre Echinocereen sicher und gesund durch die kalte Jahreszeit kommen.
Häufig gestellte Fragen
Können alle Echinocereus-Arten Frost überstehen?
Nicht alle Echinocereus-Arten sind frosthart. Einige Arten wie Echinocereus coccineus und Echinocereus triglochidiatus können Temperaturen bis zu -25°C überstehen, während andere wie Echinocereus chloranthus eher vorsichtig behandelt werden müssen und einen frostfreien Standort bevorzugen. Es ist wichtig, die Bedürfnisse der spezifischen Art zu kennen, die Sie kultivieren.
Wie können neue Echinocereus-Pflanzen am besten überwintert werden?
Neue Echinocereus-Pflanzen sollten im ersten Winter vorsichtig behandelt werden, besonders wenn ihre vorherigen Bedingungen unbekannt sind. Eine Überwinterung an einem Südfenster oder in einem geschützten, kühlen Raum bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius wird empfohlen. Zu viel Feuchtigkeit sollte vermieden werden, um Wurzelfäule zu verhindern.
Wie lange dauert es, bis Echinocereus-Pflanzen blühfähig sind?
Die Blühfähigkeit hängt von der spezifischen Echinocereus-Art ab. Generell kann es 3-5 Jahre dauern, bis Echinocereus-Pflanzen blühfähig sind und schöne Polster bilden. Die Blühwilligkeit kann bei einigen Arten besser sein als bei anderen, und einige Pflanzen können sogar schon in jungen Jahren Blüten bilden.
Was zeichnet die Früchte von Echinocereus aus?
Die Früchte von Echinocereus sind kugel- bis eiförmig und können grün bis rot gefärbt sein. Sie sind oft bedornt und saftig mit einer manchmal duftenden Beschaffenheit. Die Früchte öffnen sich entlang eines Längsschlitzes und enthalten schwarze, gehöckerte Samen, die etwa 0,8 bis 2,0 Millimeter lang sind. Diese süßlichen Früchte sind essbar und ein besonderer Genuss für Gartenfreunde.