Feigenkaktus

Feigenkaktus: Pflegetipps für exotisches Wachstum & leckere Früchte

Der Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica) beeindruckt mit seinem exotischen Wuchs und den schmackhaften Kaktusfeigen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur Kultivierung dieser faszinierenden Pflanze, von den idealen Standortbedingungen bis zur Überwinterung.

Wuchs

Der Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica), auch bekannt als Kaktusfeige, besticht durch seine einzigartige Wuchsform. Statt kugelförmiger oder säulenartiger Strukturen entwickeln sich scheibenförmige, flache Sprossteile, die bis zu 60 Zentimeter lang und 25 Zentimeter breit werden können. Diese Sprossglieder reihen sich kettengliedartig aneinander und bilden strauch- oder baumartige Gebilde, die eine Höhe von drei bis fünf Metern erreichen können.

Als sukkulente Pflanze speichert der Feigenkaktus Wasser in seinen Sprossteilen, was ihm das Überleben in trockenen Gebieten erleichtert. Die grünen, ovalen und flachen Glieder sind mit feinen, borstenartigen Dornen, den Glochiden, bedeckt, die gelblich oder braun gefärbt sein können. Beim Umgang sollten stets Handschuhe getragen werden, um Verletzungen zu vermeiden. Im Frühjahr und Sommer erblühen die Seiten der Sprosssegmente in kräftigen Gelb- bis Rottönen, was Bienen und Hummeln anzieht.

Früchte

Die Kaktusfeigen entstehen aus den befruchteten Blüten und erscheinen drei bis vier Jahre nach der Pflanzung. Diese essbaren Früchte sind an ihrer gelb-purpurnen Färbung und der weichen Schale erkennbar. Kaktusfeigen erreichen die Größe von Gänseeiern und wiegen zwischen 100 und 200 Gramm. Ihre Schale lässt sich abziehen oder, ähnlich wie bei einer Kiwi, auslöffeln. Das Fruchtfleisch schmeckt mild süß-säuerlich und enthält zahlreiche Samen.

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Beim Ernten und Vorbereiten der Früchte sollten Sie darauf achten, die feinen Dornen zu entfernen, um Verletzungen zu vermeiden. In ihrer Heimat und Mittelmeerländern werden die Früchte auch zur Herstellung von Marmeladen und erfrischenden Getränken genutzt.

Blüte

Die Blüten des Feigenkaktus erscheinen zwischen Mai und August und sind in leuchtenden Gelb- bis Rosatönen gehalten. Sie erreichen einen Durchmesser von bis zu 10 Zentimetern und haben eine seidig glänzende Oberfläche. Diese an den Kanten der Sprossglieder wachsenden Blüten sind optisch ansprechend und bieten eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln.

Welcher Standort ist geeignet?

Für ein optimales Wachstum benötigt der Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica) einen sonnigen, warmen und luftigen Standort. Die ideale Temperatur liegt im Sommer zwischen 18 und 25 Grad Celsius, während sie im Winter auf 6 bis 8 Grad Celsius absinken sollte. Hohe Luftfeuchtigkeit verträgt die Pflanze nicht gut; sie sollte daher vor Regen geschützt stehen, beispielsweise unter einer Überdachung oder im Regenschatten.

Im Sommer fühlen sich Feigenkakteen auch im Freien an einem vollsonnigen Standort wohl. Verwenden Sie durchlässiges Substrat wie sandige oder kakteenspezifische Erde, um Staunässe zu verhindern.

Feigenkaktus pflegen

Der Feigenkaktus gedeiht am besten in sandigem, gut durchlässigem und nährstoffreichem Boden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 7. Gießen Sie die Pflanze bei sonnigem Wetter etwa alle drei Tage und vermeiden Sie Staunässe. Der Nährstoffbedarf ist gering; eine Düngung mit Kakteendünger alle drei bis vier Wochen während der Wachstumsperiode genügt.

Im Winter sollte das Gießen auf ein Minimum reduziert werden, um Fäulnis zu vermeiden. Die Pflanze liebt trockene, warme Luft, da hohe Luftfeuchtigkeit zu Schimmel führen kann. Umtopfen ist meist nur alle paar Jahre nötig und sollte im Frühling erfolgen.

So kommt die Pflanze über den Winter

Ab September sollte die Wassermenge schrittweise reduziert und von Oktober bis März ganz eingestellt werden. Feigenkakteen sind nicht winterhart und benötigen daher ein helles, trockenes und kühles Winterquartier mit Temperaturen zwischen 0°C und 5°C. Dunkle und warme Räume sind ungeeignet, da sie zu Fäulnis und vergeilten Neuaustrieben führen können. Ein Kaltgewächshaus oder ein ungeheizter Wintergarten bieten ideale Bedingungen.

Feigenkaktus vermehren

Feigenkakteen lassen sich leicht aus Sprossabschnitten und Samen vermehren. Trennen Sie ein etwa 10 Zentimeter langes Sprossglied von der Mutterpflanze, lassen Sie die Schnittstelle abtrocknen und pflanzen Sie es in gut durchlässiges Substrat. Die Sprossglieder wurzeln innerhalb von zwei bis drei Monaten.

Auch die Vermehrung durch Samen ist möglich. Entfernen Sie die Samen von den Früchten, säen Sie diese in sandiges Substrat und halten Sie es gleichmäßig feucht. Bei Temperaturen um die 20 Grad Celsius dauert die Keimung etwa drei Wochen.

Krankheiten & Schädlinge

Obwohl der Feigenkaktus robust ist, können einige Schädlinge und Krankheiten auftreten. Wollläuse, Schildläuse und Spinnmilben sind die häufigsten Schädlinge. Behandlung mit Spiritus oder Insektiziden kann Abhilfe schaffen. Krankheiten wie die Umfallkrankheit oder Brennfleckenkrankheit treten häufiger bei Pflegefehlern auf. Eine gute Belüftung und das Vermeiden von Staunässe sind entscheidend für die Gesundheit der Pflanze.

Mit der richtigen Pflege und Wachsamkeit können Sie die Vitalität und Schönheit Ihres Feigenkaktus bewahren und genießen.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum sollte ich beim Umgang mit dem Feigenkaktus Handschuhe tragen?

Der Feigenkaktus ist mit feinen, borstenartigen Dornen, den sogenannten Glochiden, bedeckt, die gelblich oder braun gefärbt sein können. Diese Dornen sind sehr feine Widerhaken, die leicht in die Haut eindringen können und schmerzhafte Verletzungen verursachen. Daher ist es empfehlenswert, Handschuhe zu tragen, um sich vor diesen Dornen zu schützen.

2. Wie kann ich die Kaktusfeigen essbar machen, ohne mich an den Dornen zu verletzen?

Bevor die Kaktusfeigen verzehrt werden können, sollten die Dornen entfernt werden. Dies kann durch Abziehen der Schale oder ähnlichen Vorgehensweise wie beim Auslöffeln einer Kiwi erfolgen. Es ist wichtig, vorsichtig zu sein und eventuell Gummihandschuhe zu tragen, um Hautkontakt mit den Dornen zu vermeiden.

3. Gibt es natürliche Methoden zur Bekämpfung von Schädlingen am Feigenkaktus?

Ja, zum Beispiel können Wollläuse bei Temperaturen über 24 Grad Celsius mit dem Australischen Marienkäfer bekämpft werden. Ein weiteres Beispiel ist das Betupfen von Schildläusen mit Spiritus, um die Chitinschicht der Schädlinge aufzulösen und sie zu töten. Eine gute Belüftung und das Vermeiden von Staunässe tragen ebenfalls zur Vorbeugung und Bekämpfung von Schädlingen bei.

4. Was sollte ich tun, wenn mein Feigenkaktus von der Brennfleckenkrankheit befallen ist?

Bei der Brennfleckenkrankheit zeigen sich runde, eingesunkene braune Flecken auf dem Kaktus. Diese Stellen sollten möglichst herausgeschnitten und die Wunden mit Holzkohlepulver bestäubt werden. Bei starkem Befall kann die Behandlung mit einem Fungizid und die Isolation der betroffenen Pflanze notwendig sein, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.weiterlesen

Bilder: le_moque / stock.adobe.com