Kugelkaktus

Kugelkaktus: Richtig pflegen & erfolgreich überwintern

Der Kugelkaktus, auch bekannt als Schwiegermuttersitz, besticht durch seine markante Kugelform und die leuchtend gelben Dornen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege, von der Standortwahl über das Gießen bis hin zur Überwinterung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Kaktus
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Kugelig bis zylindrisch, einzeln stehend
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Wuchshöhe
Bis zu 130 cm
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Licht
Sonnig
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Bodenart
Kakteenerde, Blumenerde mit Sand und Bims
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Wuchs

Der Kugelkaktus, auch bekannt als Schwiegermuttersitz, Goldkugelkaktus oder Echinocactus grusonii, zeichnet sich durch seine markante kugelförmige Gestalt aus. In seiner natürlichen Umgebung in Zentral-Mexiko kann er einen Durchmesser von bis zu 80 Zentimetern und eine Höhe von bis zu 130 Zentimetern erreichen. In Kultur bleibt der Kaktus jedoch kleiner.

Der Goldkugelkaktus wächst sehr langsam und bildet einzeln stehende, kugelige bis zylindrische Pflanzenkörper. Der Hauptspross verdickt sich dabei merklich und entwickelt zwischen 21 und 37 markante Rippen. Diese dienen nicht nur dekorativen Zwecken, sondern fungieren auch als Wasserspeicher, eine typische Eigenschaft von Sukkulenten.

Ein dichtes, gelbes Haarfilz an der Pflanzenoberseite schützt den Kugelkaktus vor intensiver Sonneneinstrahlung. Die leuchtend gelben, spitzen Dornen verhindern Fraßschäden und bieten minimalen Schatten, der die Verdunstung verringert.

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Dieser charakteristische Wuchs macht den Kugelkaktus zu einer optisch ansprechenden und robusten Zimmerpflanze, die sich ideal für trockene Innenraumkulturen eignet.

Welcher Standort ist geeignet?

Der ideale Standort für einen Kugelkaktus ist sonnig und warm. Ein Platz am Südfenster bietet optimale Bedingungen mit viel direktem Sonnenlicht und Temperaturen zwischen 19°C und 24°C. Dies fördert nicht nur das Wachstum, sondern auch die leuchtend gelbe Dornenfärbung.

Im Sommer kann der Kugelkaktus auch im Freien stehen, sollte jedoch langsam an die intensivere Sonne gewöhnt werden. Dies lässt sich durch eine schrittweise Exposition erreichen, bei der die Pflanze zunächst einige Tage im Halbschatten steht. Ein Standort im Freien sollte lediglich sicherstellen, dass keine Staunässe entsteht.

Im Winter benötigt der Kugelkaktus ein helles, kühles Winterquartier mit Temperaturen zwischen 5°C und 10°C. Diese kühle Überwinterung fördert einen rundlichen Wuchs und erhöht die Chance, dass die Pflanze später Blüten bildet. Bei wärmeren Überwinterungsbedingungen neigt der Kaktus eher zu einem säulenförmigen Wachstum.

Kugelkaktus pflegen

Der Kugelkaktus ist eine pflegeleichte Pflanze, die auch für Anfänger bestens geeignet ist.

Gießen

Kugelkakteen benötigen nur wenig Wasser. Im Sommer reicht es, sie alle zwei bis drei Wochen zu gießen. Die Erde sollte vor dem nächsten Gießen vollständig abtrocknen, um Staunässe zu vermeiden, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Im Winter ist das Gießen auf ein Minimum zu reduzieren, sodass der Wurzelballen nicht austrocknet, die Erde aber fast immer trocken bleibt.

Düngen

In der Wachstumsphase von März bis September ist eine regelmäßige Düngung erforderlich. Alle zwei bis vier Wochen sollte der Kugelkaktus mit einem speziellen Kakteendünger (9,00€ bei Amazon*), der hohe Anteile an Kalium enthält, versorgt werden. Im Winter ist keine Düngung notwendig.

Umtopfen

Das Umtopfen erfolgt am besten im Frühjahr, bevor die Wachstumsperiode beginnt. Junge Pflanzen sollten jährlich umgetopft werden, ältere Pflanzen alle zwei bis vier Jahre.

  1. Wählen Sie ein neues Pflanzgefäß, das bis zu 10 cm größer im Durchmesser als das bisherige ist.
  2. Legen Sie eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton unten in das Gefäß.
  3. Entnehmen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf und befreien Sie die Wurzeln weitestgehend vom alten Substrat.
  4. Prüfen Sie die Wurzeln auf Beschädigungen und entfernen Sie gegebenenfalls beschädigte Teile.
  5. Setzen Sie den Kugelkaktus in das neue Gefäß und füllen Sie es mit einer durchlässigen Kakteenerde.
  6. Drücken Sie die Erde leicht an, sodass keine Hohlräume entstehen.
  7. Gießen Sie die frisch umgetopfte Pflanze etwa zwei Wochen lang nicht.

Zusätzliche Pflegetipps

  • Entfernen Sie Staub von der Pflanze gelegentlich durch eine Dusche mit lauwarmem Wasser.
  • Besprühen Sie die Pflanze bei ganzjähriger Kultivierung im Haus gelegentlich, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
  • Vermeiden Sie Überdüngung, da dies zu unnatürlichem, aufgequollenem Wachstum führen kann.
  • Gewöhnen Sie den Standort der Pflanze im Sommer schrittweise an direkte Sonneneinstrahlung, um Schäden zu verhindern.
  • Stellen Sie den Kaktus nicht auf Untersetzer, um stehendes Wasser und damit Staunässe zu vermeiden.

So kommt die Pflanze über den Winter

Im Winter sollte der Kugelkaktus an einem hellen und kühlen Ort bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius überwintern. Während dieser Ruhephase wird das Gießen auf ein Minimum reduziert, um die Pflanze in einen Ruhezustand zu versetzen und das Wachstum zu unterdrücken. Es reicht aus, die Erde leicht feucht zu halten. Die Pflanze kann etwa alle vier bis sechs Wochen vorsichtig überbraust werden. Eine starke Bewässerung oder das Einweichen des Substrats ist zu vermeiden.

Kugelkaktus richtig pflanzen

Kugelkakteen können sowohl einzeln als auch in Gruppen gepflanzt werden. Bei der Gruppenpflanzung sollten die Pflanzen genügend Platz zum Wachsen und eine gute Luftzirkulation haben, um Krankheitsbefall zu minimieren.

Anleitung zur Pflanzung

  1. Gefäßwahl: Verwenden Sie ein Pflanzgefäß mit Abflusslöchern, um Staunässe zu vermeiden. Der Topf sollte etwa 10 cm größer im Durchmesser sein als der Wurzelballen.
  2. Drainageschicht anlegen: Füllen Sie eine Schicht aus Kies oder Blähton am Boden des Gefäßes ein. Diese sollte mindestens zwei bis drei Zentimeter dick sein, um eine gute Drainage zu gewährleisten.
  3. Substrat vorbereiten: Verwenden Sie eine geeignete, durchlässige Kakteenerde. Alternativ können Sie eine Mischung aus Blumenerde und mineralischen Anteilen wie Sand oder Bims verwenden.

Setzen Sie den Kugelkaktus wie folgt in das neue Gefäß:

  1. Füllen Sie das Pflanzgefäß etwa zur Hälfte mit Erde.
  2. Entnehmen Sie den Kugelkaktus vorsichtig aus dem alten Gefäß und entfernen Sie überschüssige Erde von den Wurzeln.
  3. Setzen Sie die Pflanze in das neue Gefäß und füllen Sie gleichmäßig mit Erde auf, bis der Wurzelballen vollständig bedeckt ist.
  4. Drücken Sie die obere Erdschicht leicht an, um Hohlräume zu vermeiden.
  5. Gießen Sie den Kaktus nach der Pflanzung gut, um das Substrat zu setzen. In den folgenden Wochen sollten Sie auf eine mäßige Feuchtigkeit des Substrats achten und Staunässe vermeiden.

Krankheiten & Schädlinge

Kugelkakteen sind relativ robuste Pflanzen, können jedoch gelegentlich von Krankheiten oder Schädlingen befallen werden. Achten Sie besonders auf:

Wurzelfäule

Häufig verursacht durch Staunässe, zeigt sich Wurzelfäule durch weiche, matschige Pflanzenteile. Um die Wurzelfäule zu bekämpfen:

  1. Topfen Sie die Pflanze sofort um und entfernen Sie befallene Wurzeln.
  2. Ein radikaler Schnitt mit einem desinfizierten Messer oberhalb der befallenen Stelle kann notwendig sein.
  3. Desinfizieren Sie die Schnittstelle mit Holzkohle und stellen den Kopfsteckling bei Zimmertemperatur auf, bis neue Wurzeln gebildet sind.

Schädlinge

Wollläuse

Diese kleinen, weißen Insekten ernähren sich von Pflanzensäften und hinterlassen watteartige Gespinste. Bekämpfen Sie Wollläuse im frühen Stadium durch Betupfen mit Spiritus, bei starkem Befall mit einem Insektizid.

Schildläuse

Diese Schädlinge sind an ihren zuckerigen und klebrigen Ausscheidungen zu erkennen. Betupfen Sie die Schildläuse mit Spiritus, um die Chitinschicht aufzulösen.

Spinnmilben

Diese achtbeinigen Schädlinge treten hauptsächlich bei trockener Luft auf und überziehen die Pflanze mit einem feinen Gespinst. Isolieren Sie die Pflanze und bekämpfen Sie die Spinnmilben mit einem geeigneten Insektizid.

Wurzelläuse

Diese Schädlinge werden oft mit neuen Pflanzen eingeschleppt und zeigen sich durch weiße Wollpusteln an den Wurzeln. Bekämpfen Sie sie durch Gießen mit einem Insektizid unter Zusatz eines Netzmittels.

Regelmäßige Kontrollen und vorbeugende Maßnahmen helfen, die Gesundheit Ihres Kugelkaktus langfristig zu gewährleisten.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird der Kugelkaktus auch ‚Schwiegermuttersitz‘ genannt?

Der Kugelkaktus hat seinen Spitznamen ‚Schwiegermuttersitz‘ oder ‚Schwiegermutterstuhl‘ aufgrund seiner markanten, stacheligen und kugeligen Form. Diese Form erinnert an einen unbequemen Polsterhocker, der im Volksmund als humorvolle Anspielung auf die Beziehung zur Schwiegermutter verstanden wird.

Was sind typische Anzeichen für Pflegefehler beim Kugelkaktus?

Pflegefehler zeigen sich beim Kugelkaktus durch verschiedene Symptome:

  • Zu viel Wasser: Der Kaktus verfärbt sich gelb und beginnt von innen zu faulen.
  • Lichtmangel: Der Kaktus wächst länglich statt rund.
  • Überdüngung: Der Kaktus wirkt aufgequollen und unnatürlich.
  • Zu viel Sonne: Das Gewebe des Kaktus verfärbt sich rötlich.

Welche Besonderheit hat das Wurzelsystem des Kugelkaktus?

Der Kugelkaktus verfügt über ein weitreichendes, flaches Wurzelsystem. Diese Struktur hilft ihm im natürlichen Lebensraum, Wasser effizient aufzunehmen, auch wenn Wasser knapp ist. In Kultur muss darauf geachtet werden, dass der Boden gut drainiert ist, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Welche Schädlinge und Krankheiten treten häufig bei Kugelkakteen auf und wie können sie bekämpft werden?

Kugelkakteen können von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten betroffen sein:

  • Wollläuse: Erkennen Sie an weißen, watteähnlichen Büscheln. Bekämpfen Sie sie durch Betupfen mit Spiritus oder, bei starkem Befall, mit einem Insektizid.
  • Schildläuse: Diese erkennt man an zuckerigen, klebrigen Ausscheidungen. Sie werden ebenfalls mit Spiritus behandelt.
  • Spinnmilben: Erkennbar an einem feinen Gespinst und verfärbten Stellen. Isolieren Sie die Pflanze und bekämpfen Sie die Spinnmilben mit Insektiziden.
  • Wurzelfäule: Verursacht durch Staunässe. Die Pflanze sollte umgetopft und befallene Wurzeln entfernt werden.
  • Brennfleckenkrankheit: Zeigt sich durch runde, eingesunkene braune Flecken. Kleine Schäden ausschneiden und desinfizieren; bei starkem Befall Fungizide einsetzen.
Bilder: Tamara Kulikova / stock.adobe.com