Rosen als Hochstamm: So bringen Sie Eleganz in den Garten
Hochstämme sind besonders ästhetisch, denn sie weichen von der natürlichen Wuchsform ab. Sie eröffnen neue Gestaltungsmöglichkeiten und eine bessere Raumnutzung, denn ein Hochstamm kann unterpflanzt werden. Damit das Gehölz nicht aus der Form gerät, sind Pflegemaßnahmen wichtig.
Welche Pflanzen sind geeignet?
Prinzipiell eignen sich alle Sträucher für die Kultivierung als Hochstamm. Manche neigen mehr zur Bildung von Seitentrieben als andere Gehölze. Schnell wachsende Bäume verzeihen Ihnen Fehler beim Schneiden, denn sie regenerieren sich schnell und lassen falsche Schnitte verschwinden. Wenn Sie den Hochstamm im Garten auspflanzen möchten, sollten Sie winterharte Gehölze bevorzugen.
Beliebte Hochstammarten:
- Beerensträucher: Holunder, Stachel- und Johannisbeeren
- Nadelbäume: Thuja, Berg-Kiefer, Wacholder
- Rosen: ‚Rose de Resht‘, ‚Leonardo da Vinci‘, ‚Nostalgie‘
- Weiden: Harlekinweide, Japanische Schmuck-Weide
Kübelpflanzen
Hochstämmchen im Kübel sind ein Klassiker, denn sie setzen Akzente auf Terrasse und Balkon. Meist werden mediterrane und sommerblühende Sträucher als Hochstamm erzogen. Wandelröschen, Olivenbaum und Zitrusgehölze sind beliebt. Aber auch kleinwüchsige Magnolien und Mandelbäumchen gedeihen im Kübel. Diese Gehölze werden nicht veredelt, sondern im Jugendstadium entsprechend beschnitten. Wichtig ist ein stabiles Gefäß sowie die Einhaltung der jährlichen Pflegemaßnahmen. Kübelpflanzen überwintern an einem geschützten Ort.
Hochstämme können in den Garten gepflanzt oder im Kübel kultiviert werden. In beiden Fällen sind regelmäßige Schnitte notwendig.
Gestaltungsmöglichkeiten

Auch Rosen können als Hochstamm erzogen werden
Die besonderen Gewächse sind ein echter Blickfang im Garten und auf der Terrasse. Sie lassen verwunschene Gestaltungsmöglichkeiten auf zwei Ebenen zu. Während Baumkronen die Blickhöhe dominieren, verlieren sich die Stämme in den Farben der Unterpflanzung. Hochstämme bereichern nicht nur den Ziergarten, sondern bieten auch im Nutzgarten eine echte Bereicherung.
Thema | Unterpflanzung | |
---|---|---|
Rosen | Englischer Garten | Lavendel, Beetrosen, Blütenstauden |
Beerensträucher | Naschgarten | niedriges Gemüse |
Weiden | Mediterranes Beet | Strauchveronika, Moschusmalve |
Obstgehölze | Bauerngarten | Spanisches Gänseblümchen, Storchschnabel |
Nelkenkirsche | Japanischer Garten | blaue Frühblüher |
Hochstamm selber ziehen
Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege lässt sich ein junger Strauch zum Hochstamm formen. Wenn Sie auf eine ausreichende Nährstoff- und Wasserversorgung achten, können Sie selbst zahlreiche Gehölze und Sträucher wie Eukalyptus oder Spindelstrauch als Hochstamm ziehen.
Vorbereitungen
Die Jungpflanze sollte einen geraden Mitteltrieb haben, der gesund und kräftig wächst. Dieser wird mit einem Schlauchband oder einem Baumbinde (7,00€ bei Amazon*) an einem Stützstab festgebunden. Entfernen Sie alle kräftigeren Seitenzweige, damit die Triebspitze besser wächst und der Stamm dicker wird. Binden Sie die wachsende Triebspitze regelmäßig am Stützstab fest.
Anleitung zum Schnitt
Hat der Stamm die gewünschte Höhe erreicht, schneiden Sie die Triebspitze mit drei bis vier Blättern ab. Dadurch wird die Ausbildung von Verzweigungen im Kronenbereich gefördert. Durch diese Schnittmaßnahme wird die Stammhöhe festgelegt. Nun können Sie die Krone formen, indem Sie auch die Seitentriebe auf drei bis vier Blätter einkürzen. Mit der Zeit entwickelt sich eine dichte Krone mit runder Form. Wenn der Stamm ausreichend dick ist, um das Kronengewicht zu tragen, können Sie den Stützstab entfernen.
Düngen
Stellen Sie eine ausreichende Nährstoffversorgung sicher, indem Sie die Baumscheibe mit Kompost düngen. Bringen Sie das Material so aus, dass der Wurzelhals frei bleibt und trocknen kann. Stauende Nässe kann zur Entstehung von Fäulnis und Schimmel führen. Wenn der Nährstoffbedarf von Jungbäumen nicht optimal gedeckt wird, vergreisen die Gehölze leicht.

Hochstämme sind sehr pflegeintensiv
Pflege von Hochstämmen
Ein Hochstamm erfordert besondere Aufmerksamkeit, damit er einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten kann und nicht verbuscht. Achten Sie darauf, dass Stamm- und Wurzelbereich optimal geschützt sind. Ein Hochstamm sollte jährlich beschnitten werden, denn ansonsten leiden Fruchtertrag und Wuchsform.
Wurzelschutz
Von Mäusen im Boden geht eine große Gefahr für Hochstämme aus. Diese graben Gänge in das Substrat und sorgen dafür, dass die Wurzeln keinen optimalen Bodenkontakt haben. Darunter leidet nicht nur die Stabilität sondern auch die Versorgung mit Nährstoffen und Wasser. Fördern Sie natürliche Feinde in Ihrem Garten, welche die Mäuse auf natürliche Weise eindämmen. Halten Sie die Baumscheibe frei von Gras, indem Sie den Bereich mehrmals jährlich mähen oder mit Kies abdecken.
Tipp
Sind Mäuse im Wurzelbereich aktiv, bleiben Greifvögel nicht lange fern. Bieten Sie den schweren Vögeln eine Sitzwarte, um Jungbäume vor Astbrüchen zu schützen.
Schneiden zur Instandhaltung
Ein jährlicher Instandhaltungsschnitt ist notwendig, damit ein Gleichgewicht zwischen Krone und Stamm entsteht. Ideal ist eine lockere aber stabile Krone, die einen ausreichend hohen Lichteinfall in das Kroneninnere ermöglicht. Der ideale Zeitpunkt ist im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb.
Entfernen Sie abgestorbenen und kranken Äste. Schneiden Sie alle Fruchtäste an der Basis ab, die älter als drei Jahre sind. Diese hängen häufig nach unten und stören das Gesamtbild. Zu dicht stehende Jungtriebe und solche, die sich auf den stärkeren Ästen gebildet haben, werden ebenfalls vollständig herausgeschnitten. Alle übrigen Jungtriebe bleiben stehen, damit sie sich zum Fruchtholz entwickeln können.
Besonderheiten beim Schnitt einzelner Arten:
- Stachelbeere: Ernteertrag lässt nach bei fehlendem Schnitt
- Johannisbeere: Stammtriebe sind oft nicht sortenecht
- Blutpflaume: Schnittmaßnahmen führen zu Wassertrieben

Eine schöne Krone besteht aus Mitteltrieb und vier Leitästen.
Stammschutz
Damit der Stamm gerade wächst, sollte er an einem Pfahl fixiert werden. Achten Sie darauf, dass die Bindung nicht in das Holz scheuert. Wenn die Spannung zu hoch ist, sollten Sie den Bindestrick lockern. Schützen Sie den Stamm vor äußeren Einflüssen wie Frost. Spezielle Stammschutzmatten aus Plastik verhindern Schäden durch Maschinen und Wildtiere.
Tipp
Bambus- und Schilfmatten oder Jutewickel können ebenfalls zum Schutz des Stamms angebracht werden.
Was ist ein Hochstamm?
Hochstämme bezeichnen Obstbäume mit einem Kronenansatz, der in einer Höhe von 180 bis 220 cm liegt. Diese Angabe ist seit 1995 eine bundesweit gültige Norm. Diese Wuchsform wird durch jährliche Schnittmaßnahmen erreicht. In den ersten Jahren nach der Aussaat müssen sämtliche Seitenäste entfernt werden. Im dritten Jahr bleiben die Äste stehen, welche die Krone bilden sollen. Alle darunter liegenden Triebe werden gekappt.
Exkurs
Ein Blick in die Vergangenheit
Von 1950 bis 1995 lag die Norm der Kronenhöhe zwischen 160 und 180 cm. Durch die veränderte Nutzung und die zunehmend größeren Traktoren, die für den Schnitt von Streuobstwiesen zuständig waren, mussten die Werte erhöht werden. Bäume mit noch höheren Kronen, wie sie häufig in Alleen zu finden sind, werden als Solitär bezeichnet.
Vorteile
Wenn eine Zwergform von Feuerbrand betroffen ist, muss oft die gesamte Pflanze gerodet werden. Hochstämme können einen Ausweg darstellen, denn sie vertragen einen kräftigen Rückschnitt im betroffenen Bereich. Auf Streuobstwiesen mit alten Kultursorten ist eine zusätzliche Grünflächennutzung möglich. Auch im Garten können die Vorzüge des Hochstamms genutzt werden. Die Krone bietet Schatten und der freie Stammbereich kann zum Aufhängen von Hängematten genutzt werden. Außerdem bieten Hochstämme wertvolle Lebensräume für seltene und teils gefährdete Arten.
Pflanzabstände für Hochstämme:
- Apfel: sechs bis acht Meter
- Birne: fünf bis sieben Meter
- Süßkirsche: sechs bis neun Meter
- Pflaume: vier bis sechs Meter
- Quitte: vier bis fünf Meter
Häufig gestellte Fragen
Kann ich einen Hochstamm umpflanzen?

Junge Gehölze kann noch recht einfach umgepflanzt
Junge Bäumchen können gut umgepflanzt werden, denn diese haben noch kein weit verzweigtes Wurzelsystem entwickelt. Je älter die Gehölze werden, desto schwieriger gestaltet sich diese Maßnahme. Die Wurzeln reichen tief in das Erdreich und können meist nicht ohne Beschädigung ausgegraben werden. Wenn ein Umpflanzen nicht vermieden werden kann, sollten Sie einen möglichst großen Wurzelballen freilegen.
Wie sollte ein Hochstamm überwintern?
Hochstämmen zeigen sich empfindlicher gegen Wind und Wetter als Gehölze mit einer natürlichen Wuchsform. Bei veredelten Sorten kann die unter der Krone befindliche Veredelungsstelle schnell Schaden nehmen. Ein Winterschutz ist daher auch bei winterharten Gewächsen notwendig. Achten Sie darauf, dass der Stamm keine Morgensonne abbekommt. Starke Temperaturschwankungen können zu Frostrissen führen. Eine Schilfmatte bietet dem Stamm Schatten. Alternativ können Sie einen weißen Schutzanstrich auftragen, der das Sonnenlicht reflektiert.
Wie kann ich den Hochstamm unterpflanzen?
Wächst das Gehölz an einem sonnigen Standort, haben Sie die freie Auswahl. Die meisten Balkonblumen gedeihen unterhalb der Bäumchen. Petunien, Schneeflockenblume, Goldmarie und Lobelie mögen einen lichten Schatten, während Fuchsien, Efeu und Begonien unter schattigen Bedingungen wachsen. Achten Sie auf eine harmonische Kombination von Farben. Kontraste oder aufeinander abgestimmte Arrangements sehen besonders schön aus. Im Kübel können Sie buschige mit überhängenden Arten kombinieren, sodass drei Ebenen entstehen.
Benötigen Hochstämme eine besondere Pflege?
Die Gehölze sind weniger stabil als ihre Verwandten mit einer natürlichen Wuchsform. Daher sollten Sie die Pflanzen gegen Wind schützen und gegebenenfalls mit einem Pfahl stützen. Viele Sträucher neigen dazu, am Stamm auszutreiben. Solche Triebe müssen frühzeitig entfernt werden. Regelmäßige Kronenrückschnitte sind genauso wichtig wie eine ausreichende Nährstoffversorgung.
Wie hoch sind Nieder-, Halb- und Hochstämme?
Bei Niederstämmen beginnt die Krone in einer Höhe zwischen 80 und 100 Zentimeter. Halbstämme haben einen Kronenansatz in einer Höhe zwischen 100 und 160 Zentimeter. Für Hochstämme gilt seit 1995 eine bundesweite Norm. Diese schreibt vor, dass die Krone zwischen 180 und 220 Zentimeter liegen muss.