Bäume

Obstbaumformen im Hausgarten: Stammhöhen & Verwendung

Bäume prägen mit ihrer Wuchsform die Atmosphäre von Gärten und Landschaften. Dieser Artikel stellt natürliche Baumformen und Gestaltungsmöglichkeiten durch fachgerechten Schnitt vor.

Natürliche Baumformen

Natürliche Baumformen entstehen durch genetische Merkmale und Umwelteinflüsse

Natürliche Baumformen

Natürliche Baumformen entwickeln sich ohne gezieltes menschliches Eingreifen und erhalten ihre charakteristischen Merkmale durch genetische Veranlagung und Umwelteinflüsse. Hier sind einige häufige natürliche Baumformen beschrieben:

Hochstamm

Ein Hochstamm hat einen langen, geraden Stamm, an dessen Ende sich die Krone in etwa 1,60 bis 2,00 Metern Höhe befindet. Diese Baumform eignet sich besonders für Streuobstwiesen und Straßenränder, da unterhalb des Baumdachs zusätzliche Flächen genutzt werden können. Hochstämme können eine Höhe von bis zu 8 Metern erreichen und benötigen ausreichend Platz, etwa 70 bis 100 Quadratmeter je Baum.

Halbstamm

Halbstamm

Halbstämme sind ideal für Privatgärten und benötigen weniger Pflege und Platz

Der Halbstamm zeichnet sich durch einen kürzeren Stamm aus, der in einer Höhe von etwa 1,00 bis 1,40 Metern in die Krone übergeht. Diese Bauform ist pflegeleicht und wird gerne in Privatgärten eingesetzt. Halbstämme erreichen eine Endhöhe von etwa 4 bis 6 Metern und benötigen Standraum von etwa 7 mal 7 bis 9 mal 9 Metern.

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Buschbaum

Buschbaum

Buschbäume sind ideal für kleine Gärten aufgrund ihrer kompakten Form

Der Buschbaum, auch Niederstamm genannt, hat einen sehr niedrigen Stamm mit einem Kronenansatz bei etwa 40 bis 60 cm. Aufgrund ihrer platzsparenden Eigenschaften und der frühen Fruchtsetzung sind diese Bäume ideal für kleine Gärten. Sie erreichen eine Höhe von ungefähr 2,5 bis 3,5 Metern und benötigen etwa 12 bis 16 Quadratmeter Platz.

Mehrstämmige Bäume

Mehrstämmige Bäume

Mehrstämmige Bäume bieten vielen Tieren Lebensraum und sind ein Blickfang im Garten

Mehrstämmige Bäume haben mehrere Stämme, die aus einem gemeinsamen Wurzelstock entspringen. Diese Form kann natürlich entstehen oder durch gezielten Schnitt gefördert werden. Mehrstämmige Bäume sind dekorativ und bieten vielen Tieren Lebensraum. Sie passen gut in kleine Gärten und dienen dort oft als Blickfang.

Hängeformen

Hängeformen

Hängeformen bringen eine sanfte, romantische Note in jeden Garten

Hängeformen zeichnen sich durch herabhängende Äste aus, die der Krone eine sanfte Silhouette verleihen. Beispiele wie Trauerweiden und Hängebirken schaffen eine romantische Atmosphäre und sind in verschiedenen Größen erhältlich, sodass sie auch in kleineren Gärten Platz finden.

Formbäume

Gezielte Schnittmaßnahmen machen Formbäume sowohl ästhetisch ansprechend als auch praktisch einsetzbar

Formbäume

Formbäume entstehen durch gezielte Schnitt- und Erziehungsmaßnahmen. Diese Bäume erfüllen nicht nur ästhetische Funktionen, sondern auch praktische Zwecke wie Platzersparnis und Sichtschutz.

Spalierbäume

Spalierbäume wachsen entlang von Gerüsten und eignen sich hervorragend für schmale Räume, zum Beispiel entlang von Mauern oder Zäunen. Besonders Obstbäume lassen sich so effizient kultivieren. Regelmäßiger Schnitt ist notwendig, um die Form zu erhalten.

Spindelbäume

Spindelbäume sind kompakte Niederstämme mit einem schlanken Haupttrieb und kurzen, horizontalen Seitenästen. Sie sind ideal für Hausgärten und können schon nach wenigen Jahren Früchte tragen. Ein Spindelbaum benötigt etwa 4 bis 7 Quadratmeter Platz und erreicht eine Lebensdauer von etwa 15 bis 20 Jahren.

Säulenobst

Säulenobst zeichnet sich durch einen schmalen, säulenförmigen Wuchs aus. Diese Form eignet sich besonders für Balkone und Terrassen, da sie wenig Platz beansprucht. Säulenobstbäume tragen oft schon im zweiten Standjahr Früchte und benötigen relativ wenig Pflege.

Dachformen

Dachformen entstehen durch den gezielten Schnitt der Krone zu einem flachen, dachartigen Aufbau. Diese Bäume spenden natürlichen Schatten und sind ideal über Sitzbereichen im Garten. Geeignete Baumarten sind schnittverträgliche wie Linden oder Platanen.

Stutzbäume

Stutzbäume werden regelmäßig stark zurückgeschnitten, um eine kompakte Krone zu formen. Diese Technik wird häufig bei Alleebäumen angewendet und verleiht öffentlichen Grünflächen ein gepflegtes Erscheinungsbild.

Kandelaber- und Leuchterformen

Diese Formtechnik ergibt Bäume mit hohen Stämmen und aufrechten, verzweigten Ästen. Regelmäßiger Schnitt hält die Charakteristik der Formen aufrecht und verleiht dem Garten eine elegante Struktur.

Schirmformen

Schirmförmige Bäume haben eine Krone, die durch Schnittmaßnahmen zu einer schirmähnlichen Struktur geformt wird. Diese Bäume sind beliebte Schattenspender und schaffen eine einladende Atmosphäre in Gärten und Parks.

Lauben

Lauben bestehen aus einer Reihe von Bäumen, deren Kronen zu einer dichten Dachstruktur heranwachsen. Sie schaffen geschützte, gemütliche Bereiche im Garten und dienen als dekorative Elemente.

Hecken und Heckenelemente

Hecken bestehen aus dicht gepflanzten Bäumen oder Sträuchern, die regelmäßig geschnitten werden, um präzise Formen zu erzielen. Sie bieten Sicht- und Windschutz und fungieren ebenso als Gestaltungselemente.

Geometrische Formen

Geometrische Formbäume wie Würfel, Pyramiden oder Kugeln sind kunstvolle Kreationen, die in repräsentativen Gärten und Parks zu finden sind. Sie erfordern viel Geschick und Erfahrung im Formschnitt.

Skulpturen der Natur

Skulpturen der Natur

Mit kreativen Schnitten entstehen individuelle, künstlerische Baumskulpturen im eigenen Garten

Diese einzigartigen Baumformen entstehen durch kreativen Schnitt und stellen individuelle, künstlerische Werke dar. Solche Skulpturen sind exklusive Gestaltungselemente, die die Vision und das Talent des Gärtners widerspiegeln.

Formbäume können in Ihrem Garten nicht nur ästhetische Akzente setzen, sondern auch funktionale Vorteile bieten. Mit dem richtigen Schnitt verwandeln Sie Ihre Grünfläche in ein kunstvolles Paradies.

Bilder: J. Marijs / Shutterstock