Obstbaum

Obstbäume selber vermehren: So gelingt es Ihnen!

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Für gewöhnlich werden Obstbäume durch Veredlung vermehrt, damit auch die gewünschte Sorte aus dem Reis entsprießt. Es gibt jedoch auch noch andere Methoden, die auch grundlegend für eine Veredlung sind – beispielsweise, um eine geeignete Unterlage zu züchten.

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Die Anzucht aus Samen ist eine Variante der Vermehrung
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Obstbäume vermehren?
Obstbäume können durch Veredelung, Samenanzucht und vegetative Vermehrung (Steckhölzer und Stecklinge) vermehrt werden. Während die Veredelung sortenechte Pflanzen hervorbringt, sind Sämlinge nicht sortenrein. Vegetative Vermehrung ergibt Pflanzen, die identisch mit der Mutterpflanze sind.

Anzucht aus Samen

Die meisten Obstbäume können nicht sortenrein aus Samen angezogen werden, da sie – vor allem Apfel- und Birnenbäume – oft selbstunfruchtbar sind und daher zur Befruchtung eine zweite, passende Sorte benötigen. Nach der Bestäubung durch den Wind oder durch Insekten und anschließender Befruchtung wächst eine Frucht mit keimfähigen Samen heran. Diese enthalten jedoch die Erbanlagen beider Elternpflanzen und sind somit nicht einheitlich. Pflanzen, die durch Aussaat dieser Samen gewonnen werden, fallen daher nicht sortenecht. Sie werden als Wildlinge oder Sämlinge bezeichnet. Sogar selbstbestäubende Obstsorten wie die meisten Pfirsiche und Pflaumen werden nicht durch Aussaat vermehrt, weil sie nicht sicher sortenecht fallen.

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Sämlinge haben aber auch weitere Nachteile:

  • Sie wachsen in jungen Jahren sehr schnell und können sehr groß werden.
  • Dafür fruchten sie umso später – auf Früchte müssen Sie lange warten.
  • Außerdem kann eine unerwünschte Bedornung auftreten.

Ungeschlechtliche Vermehrung

Die ungeschlechtliche Vermehrung aus Pflanzenteilen wird als „vegetative Vermehrung“ bezeichnet. Wird zur ungeschlechtlichen Vermehrung eine weitere Sorte als Wurzelstock verwendet, also veredelt, wird das von Fachleuten als „xenovegetative Vermehrung“ genannt. Bei den durch ungeschlechtlicher Vermehrung entstehenden Pflanzen handelt es sich um welche, die identisch mit der Mutterpflanze sind.

Steckhölzer

Die Vermehrung durch Steckhölzer wird in der Zeit der Vegetationsruhe, etwa zwischen November und Februar, vorgenommen. Dabei schneiden Sie etwa bleistiftstarke, einjährige Reiser, die eine Länge von 15 bis 25 Zentimeter aufweisen müssen. Außerdem sollten Sie am Holz kennzeichnen, wo oben und wo unten ist. Wird das Steckholz nämlich verkehrt herum gesteckt, wächst es nicht an – denn dann müssten sich die Wurzeln in der Krone bilden. Die Steckhölzer werden in der Zeit bis zum Stecken möglichst kühl und dunkel in einem leicht feuchten Substrat (7,00€ bei Amazon*) gelagert. Das Stecken selbst erfolgt im Frühjahr, entweder direkt ins vorbereitete Freiland oder in Pflanzgefäße unter Glas.

Stecklinge

Stecklinge werden im Gegensatz zu Steckhölzern sofort gesteckt. Die beste Zeit für diese Art der Vermehrung ist das späte Frühjahr und der Frühsommer. Dann schneiden Sie von den zu vermehrenden Pflanzen frisch ausgetriebene, aber schon festere Triebteile mit einer Länge von etwa 10 bis 15 Zentimetern. Entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie die Triebe in ungedüngte Anzuchterde. Wichtig ist, dass das Substrat stets leicht feucht gehalten wird.

Tipp

Eine weitere Form der Vermehrung ist das Abmoosen, bei dem innerhalb kurzer Zeit schon recht große Pflanzen gezogen werden können. Diese Methode wird vor allem bei der Bonsaizucht eingesetzt.

Bilder: ragophotos / Shutterstock