Obstbaum

Warum gibt es Obstbäume mit Stacheln? Alles zur Wildform

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Obstbäume mit Stacheln können sowohl faszinierend als auch herausfordernd sein. Dieser Artikel beleuchtet die Herkunft der Stacheln, stellt die vielseitige Kirschpflaume vor und gibt praktische Tipps zum Umgang mit stacheligen Obstbäumen im Garten.

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Wilde Obstbäume können Stacheln haben

Woher kommen die Stacheln?

Bei Wildformen von Obstbäumen dienen Stacheln als natürlicher Schutz vor Fressfeinden. Diese botanische Besonderheit hat sich im Laufe der Evolution entwickelt. Interessanterweise stammen die Stacheln an veredelten Obstbäumen oft vom Unterstock, der von einer Wildform abstammt. Wurde eine Edelsorte auf diese robuste Unterlage gepfropft und treibt der Unterstock unerwartet aus, können sich stachelbewehrte Zweige entwickeln.

Die Kirschpflaume (Prunus cerasifera)

Die Kirschpflaume ist ein facettenreiches Wildobst, das durch seine Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit besticht. Ursprünglich aus dem Balkan und Klein- bis Mittelasien stammend, hat sie sich in vielen Teilen Europas etabliert. Bekannt unter verschiedenen Namen wie Wildpflaume oder Myrobalane, bereichert sie sowohl den naturnahen Garten als auch die Landschaftsgestaltung.

Standort und Wuchs

Standort und Wuchs

Die Kirschpflaume wächst am besten an sonnigen Standorten

Die Kirschpflaume bevorzugt sonnige Standorte mit durchlässigem Boden. Sie wächst als robuster, kleinkroniger Baum oder Strauch und erreicht Wuchshöhen zwischen vier und sechs Metern. Die Pflanze zeigt sich flexibel in der Gestaltung, passt sich verschiedenen Gartenstilen an und ergänzt hervorragend eine Wildobsthecke.

Blätter und Blüten

Die Kirschpflaume setzt früh im Jahr dekorative Akzente: Ihre Blätter sind elliptisch bis verkehrt eiförmig, glänzend dunkelgrün und erreichen eine Länge von 3 bis 7 cm. Die stark duftenden, meist einzeln stehenden weißen Blüten messen im Durchmesser 2 bis 2,5 cm. Die Blütezeit liegt bereits im März, womit sie eine der ersten Nahrungsquellen für Insekten bildet und den Frühlingsgarten belebt.

Früchte

Die Früchte der Kirschpflaume sind nicht nur in Farbe und Geschmack variabel, sondern auch eine Bereicherung für die heimische Flora. Mit einem Durchmesser von etwa 3 bis 4 cm erscheinen sie in Nuancen von Gelb über Orange bis zu Dunkelrot und reifen im Juli. Ihr süß-säuerlicher Geschmack mit einem würzigen Unterton macht sie vielseitig verwendbar – vom rohen Verzehr bis zur Verarbeitung in Marmeladen. Die Kirschpflaume zeigt sich somit als wertvolles Wildobst für jeden Garten.

Verwendungsmöglichkeiten der Kirschpflaume

Die Prunus cerasifera, im Volksmund auch als Kirschpflaume oder Wilde Mirabelle bekannt, bereichert den Garten nicht nur durch ihre dekorative Erscheinung, sondern auch durch ihre vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten. Ursprünglich aus dem Balkan und Kleinasien stammend, hat sie sich als robuste und pflegeleichte Pflanze auch in unseren Breiten etabliert. Ihre Verwendungsmöglichkeiten umfassen neben der Rolle als Zierpflanze auch den Nutzen als Obstbaum und die Verwendung als Unterlage für veredelte Obstsorten.

  • Fruchtgenuss: Ihre gelb bis dunkelroten Früchte ähneln Mirabellen und sind etwa 3-4 cm im Durchmesser groß. Ob frisch vom Baum genossen, zu köstlichen Marmeladen verarbeitet oder als Backzutat verwendet – die Kirschpflaume überzeugt durch ihren einzigartigen, süß-säuerlichen Geschmack. Es ist jedoch zu beachten, dass das geschmackliche Erlebnis stark von der individuellen Sorte abhängig ist. Daher wäre es eine interessante Erkundung, verschiedene Sorten zu probieren und die Geschmacksvielfalt zu entdecken.
  • Zierde im Garten: Besonders beliebt sind die rotblättrigen Zuchtformen der Kirschpflaume, die mit ihrem auffallenden Laub und den üppigen weißen Blüten eine visuelle Bereicherung für jeden Garten und Park darstellen. Die Prunus cerasifera ist somit nicht nur eine Quelle für leckere Früchte, sondern auch ein dekoratives Highlight, das zudem im Frühjahr mit seinen Blüten ein wichtiger Nahrungsspender für Insekten ist.
  • Unterlage für Veredelung: Aufgrund ihrer Robustheit und ihres kräftigen Wuchses dient die Kirschpflaume oft als Unterlage für die Veredelung von Edelsorten. Dies macht sie zu einem unschätzbaren Bestandteil in der Obstzucht, indem sie die Krankheitsresistenz und die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Bodenverhältnisse der edleren Sorten verbessert.

Zudem ist die Kirschpflaume ein unkompliziertes und anpassungsfähiges Gewächs, das unter verschiedenen Bedingungen gedeiht und sowohl privaten Gärten als auch öffentlichen Anlagen einen Mehrwert bietet. Mit ihrer Einfachheit in der Pflege und ihrer großen Anwendungsvielfalt ist sie somit eine Bereicherung für jeden, der Wert auf attraktive, aber auch nutzbringende Pflanzen legt.

Stachelige Obstbäume im Garten

Stachelige Obstbäume können eine Herausforderung darstellen, doch mit den richtigen Maßnahmen lässt sich ihr Potenzial nutzen:

  • Entfernen: Falls der stachelige Obstbaum keine wünschenswerten Eigenschaften aufweist, kann er vorsichtig entfernt und durch eine bevorzugte Obstsorte ersetzt werden.
  • Beobachten: Eine Beobachtung der Fruchtentwicklung bietet Einblicke in die Qualität und den Geschmack der Früchte, bevor größere Maßnahmen ergriffen werden.
  • Veredelung: Durch die Veredelung lassen sich die wertvollen fruchttragenden Eigenschaften einer Edelsorte mit den robusten Merkmalen des stacheligen Unterstocks kombinieren.
  • Regelmäßiger Schnitt: Ein gezielter Rückschnitt der stacheligen Triebe hilft, das Wachstum zu kontrollieren und die Energie auf die Fruchtentwicklung umzuleiten.

Indem Sie diesen Anleitungen folgen, lässt sich der Umgang mit stacheligen Obstbäumen im Garten erfolgreich gestalten und deren Potenzial voll ausschöpfen.

Bilder: pisitpong2017 / Shutterstock