Bäume

Kronenformen im Garten: Welche eignen sich am besten?

Artikel zitieren

Für jeden Garten gibt es ein breites Spektrum an Kronenformen für Zier- und Obstbäume. Die beliebtesten Erziehungsformen mit Tipps zu ihren besonderen Vorzügen stellt Ihnen dieser Leitfaden näher vor.

kronenformen
Die Kugelkrone steht einigen Zierbäumen wie hier dem Kugel-Ahorn 'Globosum', sehr gut
AUF EINEN BLICK
Welche Kronenformen gibt es für Bäume?
Beliebte Kronenformen für Zierbäume sind naturbelassen, locker-offen, Kaskadenkrone (Hängekrone) und Kugelkronen. Für Obstbäume eignen sich Rundkrone, Hohlkrone (Trichterkrone), Spindel mit Kegelkrone und Säulenkrone. Jede Kronenform hat ihre eigenen Vorzüge und passt zu unterschiedlichen Baumarten und Gartenbedingungen.

Die besten Kronenformen für Zierbäume

Damit sich der neue Hausbaum harmonisch einfügt ins Gesamtbild des Gartens, stehen vor dem Kauf wichtige Kriterien zur Entscheidung an. Für den Vorgarten ist ein majestätischer Hochstamm mit ausladender Krone überdimensioniert. Hier passen zierlichere Baumformen mit geometrischen Kronenformen besser, die im großen Garten verloren wirken. Die besten Kronenformen für Zierbäume mit Tipps für die passenden Baumarten haben wir hier für Sie zusammengestellt:

Lesen Sie auch

Naturbelassene, locker-offene Krone

Im großen Garten stehen naturbelassene Kronenformen hoch im Kurs. Als Schattenspender für den lauschigen Sitzplatz oder Kletterbaum für kleine Entdecker, bieten sie zugleich zahlreichen Tieren Lebensraum und Nahrung. Die Schnittpflege beschränkt sich auf einen gelegentlichen Auslichtungsschnitt, damit die Krone lichtdurchflutet und dicht beblättert gedeiht. Für folgende Arten und Sorten bietet sich die Kronenform an:

  • Eschen-Ahorn ‚Flamingo‘ (Acer negundo)
  • Gold-Akazie ‚Friesia‘ (Robinia pseudoacacia)
  • Rotdorn ‚Paul’s Scarlet (Crataegus laevigata)

Kaskadenkrone, Hängekrone

Halten Sie Ausschau nach einer imposanten Kronenform? Dann möchten wir Ihnen die Kaskadenkrone ans Herz legen. Hierbei handelt es sich um eine Kronenveredelung, die als Solitär inmitten einer weitläufigen Rasenfläche wunderbar zur Geltung kommt. Durch die Position der Veredelungsstelle wird bereits im Vorfeld die Höhe des Baumes festgelegt. Das bietet dem Gärtner besondere Planungssicherheit für die kreative Gartengestaltung. Beliebte Baumarten für Hängekronen sind:

  • Trauer-Birke ‚Yougii‘ (Betula pendula)
  • Hänge-Weide ‚Tristis‘ (Salix alba)
  • Hänge-Esche ‚Pendula‘ (Fraxinus excelsior)

Kugelkronen

Hausbäume mit Kugelkronen, bilden die harmonische Kronenform ohne einen zeitaufwändigen Aufbauschnitt. Gärtner mit knapp bemessener Zeit wissen zu schätzen, dass sich die Schnittpflege darauf beschränkt, die Krone alle 2 bis 3 Jahre auszulichten. Die folgenden Sorten setzen sich im kleinen Garten und Vorgarten dekorativ in Szene:

  • Kugel-Trompetenbaum ‚Nana‘ (Catalpa bignonioides)
  • Kugel-Ahorn ‚Globosum‘ (Acer platanoides)
  • Kugel-Amberbaum ‚Gumball‘ (Liquidambar styraciflua)

Bewährte Kronenformen für Obstbäume – praktisch und ertragreich

Im privaten Obstanbau streben Hausgärtner Kronenformen an, die ertragreich, bequem zu schneiden und schön anzusehen sind. Das Spektrum der Optionen erstreckt sich vom stattlichen Hochstamm mit Rundkrone bis zum anmutigen Spindelbaum mit Kegelkrone und schlanken Säulenbaum für die Kübelhaltung. Die beliebtesten Kronenformen lernen Sie im Folgenden kennen:

Rundkrone

Ein Obstbaum mit Rundkrone besteht aus einem Stamm und einer Krone, die sich zusammensetzt aus der Stammverlängerung und drei Leitästen. Es erfordert zwischen 4 bis 15 Jahre, bis die Erziehung einer Rundkrone abgeschlossen ist. Apfel, Birne und Süßkirsche sind die klassischen Obstbäume, die sich für die Kultivierung mit dieser Kronenform eignen. Entscheiden Sie sich für diese Option bitte nur dann, wenn mindestens 25 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen.

Hohlkrone, Trichterkrone

Eine spezielle Variante der Rundkrone ist die Hohlkrone. Hier wird nach etwa 3 Jahren die Stammverlängerung entfernt, damit mehr Licht und Wärme an die Fruchtäste durchdringt. Das Gerüst besteht aus vier Seitenästen, die kreisförmig angeordnet sind. Wenn Sie mit dem Anbau von licht- und wärmebedürftigen Obstarten liebäugeln, wie Aprikose oder Pfirsich, ist eine Trichterkrone sehr zu empfehlen.

Spindel mit Kegelkrone

Seit private Anbauflächen für Obst immer kleiner werden, sind Spindelbäume auf dem Vormarsch. Dank schwacher Unterlagen begnügen sich die kleinen Gehölze mit 4 Quadratmetern Fläche. Das Gerüst besteht aus einem Mitteltrieb, von dem aus flache Seitenäste abzweigen, die das wertvolle Fruchtholz tragen. Regelmäßige Schnittmaßnahmen bewahren eine vorteilhafte Kegelform, damit auch die unteren Zweige mit Licht versorgt werden und nicht vergreisen. Neben dem geringen Platzanspruch punktet der Spindelbaum mit Kegelkrone mit einer frühen Ertragsphase, die nach 2 Jahren beginnt.

Säulenkrone

Dank der Säulenkrone müssen Balkongärtner nicht mehr die Ernte saftiger Früchte aus eigenem Anbau verzichten. Im Prinzip besteht der gesamte Obstbaum aus einer schlanken Krone mit einem einzigen Mitteltrieb, an dem das kurze Fruchtholz sprießt. Mit einer Wuchshöhe von 200 bis 300 Zentimetern und einer Breite von schmalen 30 bis 50 Zentimetern, eignen sich Säulenbäume perfekt für die Kübelhaltung.

Tipp

Kleine Obstbäume auf schwachwüchsigen Unterlagen sind die idealen Kandidaten für die Erziehung zum Spalier. Diese klassische Kronenform steht bei Hausgärtnern hoch in der Gunst, um sonnige Fassaden oder Pergolen für den Anbau von Obst zu nutzen. Vornehmlich Apfel und Birne werden Ihnen als Spalierobst viel Freude bereiten. Weniger geeignet sind Pfirsich, Sauerkirsche und Nektarine, aufgrund des kurzlebigen Fruchtholzes.

Bilder: GeNik / Shutterstock