Amberbaum: Pflanzung, Pflege und Standort
Der Amerikanische Amberbaum (Liquidambar styraciflua) ist ein imposanter Laubbaum, der mit seiner prächtigen Herbstfärbung begeistert. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Eigenschaften des Amberbaums, von seinen botanischen Merkmalen bis hin zu Pflanzung und Pflege.
- Herkunft
- 🗓️ Saison-Spezial: Schnittkalender
- Wuchs
- Rinde
- Blätter
- Blüte
- Früchte
- Herbstfärbung
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Amberbaum richtig pflanzen
- Amberbaum pflegen
- Amberbaum richtig schneiden
- Amberbaum vermehren
- Sorten & Arten
- Verwendung
- Krankheiten & Schädlinge
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Herkunft
Der Amerikanische Amberbaum (Liquidambar styraciflua) hat seinen natürlichen Lebensraum im südöstlichen Nordamerika, von New York bis Texas, sowie im nördlichen Mittelamerika bis nach Nicaragua. Er wächst bevorzugt in Flusstälern, an feuchten Berghängen und in Auwäldern, die periodischen Überschwemmungen ausgesetzt sind.
Sein Verbreitungsgebiet ist disjunktiv, was bedeutet, dass es räumlich weit auseinanderliegt. Es gibt auch Vorkommen in Ost- und Südwestasien, wie beispielsweise der Taiwanesische Amberbaum (Liquidambar formosana), der in Vietnam, Korea und Taiwan wächst.
Ursprünglich zur Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae) gehörend, wird der Amberbaum heute der Familie der Altingiaceae zugeordnet. Der Name „Liquidambar“ stammt aus dem Lateinischen „liquid“ (flüssig) und dem Arabischen „anbar“ (Bernstein). Dies bezieht sich auf das süßlich duftende Harz, das bei Verletzung des Stamms austritt und auch als Storax bekannt ist. In den USA wird der Amberbaum aufgrund dieses Harzes auch „Sweetgum“ genannt.
Der Amberbaum wurde 1681 als Zierbaum nach Europa eingeführt und ist seitdem ein beliebtes Gehölz in Gärten und Parks. In den USA spielt er auch forstwirtschaftlich eine wichtige Rolle, da sowohl sein Harz als auch sein hartes, aromatisch duftendes Holz genutzt werden. Das Holz ähnelt farblich und in der Maserung dem Walnussholz und wird vor allem in der Möbelschreinerei geschätzt.
Wuchs
Der Amberbaum wächst meist kegelförmig bis zylindrisch und bildet eine große, lichtdurchlässige Krone. In seiner natürlichen Umgebung erreicht er Höhen von über 45 Metern, während er in Mitteleuropa zwischen 10 und 30 Meter hoch wird. Der Stammdurchmesser kann bis zu 1,5 Meter betragen.
Die Wuchsbreite variiert je nach Standort und Pflege, typischerweise zwischen 6 und 12 Metern. Der Jahreszuwachs liegt meist bei 30 bis 35 cm. Junge Bäume wachsen zunächst langsamer, beschleunigen jedoch mit zunehmendem Alter. Die Krone ist anfangs schmal und kegelförmig und entwickelt später oftmals eine rundlichere Form.
Die Borke ist anfänglich rotbraun, später graubraun und tief gefurcht. Amberbäume besitzen ein herzförmiges Wurzelwerk, das ihnen Stabilität verleiht. Kleinere und kompaktere Varianten wie der Kugel-Amberbaum ‚Gumball‘ erreichen eine Höhe von 1,5 bis 2 Metern und eine Breite von etwa 1,8 bis 2 Metern.
Rinde
Die Rinde des Amberbaums verändert sich im Laufe seines Lebens signifikant. Junge Bäume haben eine rotbraune, rissige und schuppige Rinde. Mit zunehmendem Alter färbt sich die Rinde graubraun und wird tief gefurcht, was ihr eine skulpturale Qualität verleiht.
Eine markante Besonderheit älterer Bäume sind die breiten Korkleisten, die am Stamm und den dickeren Ästen entstehen und zusätzlich Schutz bieten.
Blätter
Die Blätter des Amberbaums sind handförmig gespalten und ähneln den Blättern des Ahorns, sind jedoch wechselständig an den Zweigen angeordnet. Sie sind drei-, fünf- bis siebenlappig, glänzend und verbreiten beim Zerreiben einen angenehmen, süßlichen Duft. Die Länge der Blätter variiert zwischen 10 und 20 Zentimetern.
Im Herbst zeigt der Amberbaum eine spektakuläre Laubfärbung. Die Blätter verfärben sich in Tönen von Gelborange über Karminrot bis hin zu Schwarzviolett, wobei oft mehrere Farbtöne gleichzeitig auf einem Blatt zu sehen sind.
Blüte
Der Amberbaum ist einhäusig, was bedeutet, dass männliche und weibliche Blüten getrennt auf derselben Pflanze vorkommen. Die Blütezeit liegt im Mai.
Männliche Blüten: Grünliche, bis zu sieben Zentimeter lange Ähren mit zahlreichen Staubblättern.
Weibliche Blüten: Kleine, herabhängende, kugelförmige Blütenstände, die an Kastanien erinnern.
Die Blüten erscheinen erst, wenn der Baum etwa 20 Jahre alt ist. Aus den befruchteten weiblichen Blüten entwickeln sich stachelige, kugelförmige Fruchtstände.
Früchte
Nach der Blütezeit bilden sich kugelige Fruchtstände mit einem Durchmesser von zwei bis vier Zentimetern. Diese stacheligen Fruchtstände bestehen aus vielen verholzten Kapseln und bleiben häufig bis in den Winter am Baum hängen, obwohl die Samen bereits zu Boden gefallen sein können.
Die Kapseln öffnen sich bei Reife zweiklappig, sodass die geflügelten Samen herausfallen können und durch den Wind verbreitet werden.
Herbstfärbung
Eine der auffälligsten Eigenschaften des Amberbaumes ist seine prächtige Herbstfärbung. Ab Ende September verfärbt sich das Laub in leuchtenden Farben, die von Gelborange über Karminrot bis hin zu Schwarzviolett reichen. Einzelne Blätter können dabei mehrere Farbtöne gleichzeitig zeigen.
Dieser Prozess wird durch niedrigere Temperaturen initiiert, welche den Abbau von Chlorophyll und die Sichtbarwerdung der gelben und roten Carotinoide bewirken. Ein sonniger Standort fördert die Intensität der Herbstfärbung.
Welcher Standort ist geeignet?
Der Amberbaum bevorzugt vollsonnige bis halbschattige Standorte. Je mehr Sonne der Baum erhält, desto intensiver wird seine Herbstfärbung. Ideal ist ein windgeschützter Platz mit nährstoffreichem, mäßig feuchtem Lehmboden. Der pH-Wert sollte leicht sauer bis neutral sein. Staunässe und Bodenverdichtungen verträgt der Baum jedoch nicht.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Für optimales Wachstum benötigt der Amberbaum tiefgründige, mäßig feuchte und nährstoffreiche Böden. Lockere Lehmböden mit ausreichend Humus sind ideal. Der Boden sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Der pH-Wert sollte leicht sauer bis neutral sein. Armen Sandböden und Böden mit hohem Kalkgehalt sollten vermieden werden, um Wachstumsstörungen und Chlorosen zu verhindern.
Amberbaum richtig pflanzen
Die beste Pflanzzeit für den Amberbaum ist das Frühjahr. Bereiten Sie den Boden gut vor, indem Sie feuchte Böden tiefgründig lockern und eventuell mit Sand durchlässiger machen. Setzen Sie den Wurzelballen so ein, dass die Ballenoberfläche nur leicht mit Erde bedeckt ist. Gießen Sie den Baum gründlich an und bedecken Sie den Wurzelbereich mit einer Mulchschicht.
Größere Bäume benötigen Stützhilfen, um sicher zu wurzeln. Setzen Sie zwei Baumpfähle (14,00€ bei Amazon*) oder einen Dreibock und binden Sie den Baum mit weichem Material an diesen Pfählen fest.
Amberbaum pflegen
Der Amberbaum ist pflegeleicht und benötigt wenig Aufmerksamkeit, sobald er etabliert ist. Achten Sie in den ersten Jahren auf regelmäßige Bewässerung, insbesondere während Trockenperioden. Düngen Sie im Frühjahr mit Hornspänen, um das Wachstum zu fördern. Entfernen Sie abgestorbene Zweige regelmäßig, um die Gesundheit des Baums zu unterstützen.
Amberbaum richtig schneiden
Der Amberbaum benötigt keinen regelmäßigen Schnitt, bildet jedoch von Natur aus eine schöne Krone. Entfernen Sie im Frühjahr frostgeschädigte Äste und führen Sie im Herbst stärkere Rückschnitte durch, wenn nötig. Benutzen Sie scharfe Werkzeuge, um glatte Schnittflächen zu erzeugen und Verletzungen des Baumes zu vermeiden.
Amberbaum vermehren
Die Vermehrung des Amberbaums kann durch Aussaat, Veredlung oder Stecklinge erfolgen. Bei der Aussaat müssen die Samen einige Wochen einer Kälteperiode ausgesetzt werden, um zu keimen. Stecklinge werden im Herbst oder Frühjahr geschnitten und in ein Pflanzgefäß gesetzt, bis sie Wurzeln gebildet haben.
Sorten & Arten
Es gibt zahlreiche Sorten des Amerikanischen Amberbaums, die sich durch verschiedene Wuchsformen und Herbstfärbungen auszeichnen:
‚Gumball‘: Kugelbaum, kompakter Wuchs, geringe Höhe.
‚Lane Roberts‘: Kräftiger, aufrechter Wuchs, leuchtend rote Herbstfärbung.
‚Palo Alto‘: Intensive Rotfärbung im Herbst.
‚Paarl‘: Aufrechter Wuchs, leuchtend rote Herbstfärbung.
‚Silver King‘: Schlank, weiß gerandete Blätter, attraktive Herbstfärbung.
‚Slender Silhouette‘: Säulenförmiger Wuchs, ideal für kleine Gärten, leuchtend rote Herbstfärbung.
‚Stared‘: Schnellwüchsig, intensive Herbstfärbung.
‚Worplesdon‘: Kräftiger, pyramidaler Wuchs, leuchtend orange bis rot im Herbst.
Verwendung
Der Amberbaum wird vor allem als Solitärgehölz in Gärten und Parks verwendet. Besonders eindrucksvoll wirkt er in Kombination mit anderen Herbstfärbern wie Ginkgo oder Lebkuchenbaum. Als Alleebaum in städtischen Gebieten ist er beliebt, da er gut mit innerstädtischen Klimabedingungen zurechtkommt. Sein Holz wird in der Möbelschreinerei verwendet, und das Harz findet in der Parfüm- und Seifenherstellung sowie in der Naturheilkunde Anwendung.
Der Amberbaum eignet sich auch zur Unterpflanzung mit lichtverträglichen Stauden und Bodendeckern wie Funkien, Wald-Glockenblumen und Herbst-Anemonen.
Krankheiten & Schädlinge
Der Amberbaum ist ein robustes Gehölz und wird selten von Krankheiten und Schädlingen befallen. Dennoch können ungünstige Standortbedingungen oder Stressfaktoren wie Trockenstress seine Widerstandsfähigkeit schwächen. Gelegentlich können Blattläuse oder Spinnmilben auftreten, meist nur bei bereits geschwächten Bäumen. Junge Bäume sind empfindlich gegenüber Frostschäden und sollten in den ersten Jahren vor Frost geschützt werden.
Durch die Wahl des richtigen Standorts und angemessene Pflege bleibt der Amberbaum gesund und beeindruckt mit seiner herbstlichen Farbenpracht.
Häufig gestellte Fragen
Wie resistent ist der Amerikanische Amberbaum gegenüber Schädlingen und Krankheiten?
Der Amerikanische Amberbaum (Liquidambar styraciflua) gilt als äußerst robust und widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Dank der Produktion von Gerbstoffen und aromatischem Harz werden die meisten potenziellen Schadbilder ferngehalten. Gelegentlich können jedoch Blattläuse oder Spinnmilben auftreten, besonders bei bereits geschwächten Bäumen. Pilzbefall ist sehr selten und tritt meist nur unter extremen Stressbedingungen auf.
Wie kommt der Name „Sweetgum“ für den Amerikanischen Amberbaum zustande?
Der Name „Sweetgum“ resultiert aus dem süßlich duftenden Harz des Baums, das auch als Storax bekannt ist. Dieses Harz tritt bei Verletzung des Stamms aus und wird in den USA traditionell zur Herstellung von Kaugummi verwendet. Der botanische Name „Liquidambar“ leitet sich von den lateinischen und arabischen Wörtern für „flüssig“ und „Bernstein“ ab, was ebenfalls auf das Harz verweist.
Welche speziellen Pflegehinweise gibt es für den jungen Amberbaum?
Junge Amberbäume sollten vorzugsweise im Frühjahr gepflanzt werden, um besser durch den ersten Winter zu kommen. Es ist wichtig, den Boden tiefgründig zu lockern und eventuell durch Sand durchlässiger zu machen, um Staunässe zu vermeiden. Beim Einpflanzen sollten zwei Baumpfähle zur Stabilisierung verwendet und der Baum gründlich angegossen werden. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit zu halten.
Was macht die Blätter des Amerikanischen Amberbaums so besonders?
Die handförmig gespaltenen Blätter des Amerikanischen Amberbaums sind ein besonderer Blickfang, insbesondere im Herbst. Die Blätter, die zwischen 10 und 20 Zentimeter lang sind, verfärben sich in spektakulären Tönen von Gelborange über Karminrot bis zu Schwarzviolett. Oft weist ein einziges Blatt mehrere dieser Farben gleichzeitig auf. Zudem verbreiten die Blätter beim Zerreiben einen angenehmen, süßlichen Duft.weiterlesen