Amberbaum

Amberbaum vermehren: So klappt es mit Steckhölzern

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Der Amberbaum (Liquidambar styraciflua) ist bekannt für seine leuchtende Herbstfärbung. Er lässt sich sowohl durch Stecklinge als auch durch Samen vermehren, wobei beide Methoden ihre Eigenheiten haben. Dieser Artikel erklärt die Verfahren Schritt für Schritt und gibt Tipps zur Standortwahl und Pflege.

Amberbaum Samen säen
Die Vermehrung über Samen gelingt oft nicht

Vermehrung des Amberbaums durch Stecklinge

Die Vermehrung des Amberbaums mithilfe von Stecklingen bietet eine relativ einfache und effiziente Methode, um neue Bäume zu ziehen. Diese Methode ist besonders geeignet für Hobbygärtner, die bereits einen Amberbaum besitzen und dessen Eigenschaften erhalten möchten.

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Auswahl und Vorbereitung der Stecklinge

Der ideale Zeitpunkt für die Entnahme von Stecklingen liegt im Herbst, wenn der Baum in die Ruhephase übergeht. Gesunde und kräftige Triebe, die noch nicht vollständig verholzt sind, sollten ausgewählt werden. Die Stecklinge sollten eine Länge von etwa 15 cm haben und mindestens zwei Knospen aufweisen. Schneiden Sie die Triebe schräg mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere ab und trimmen Sie die Triebspitze gerade. Entfernen Sie die unteren Blätter, um die Verdunstungsfläche zu reduzieren.

Bewurzelung der Stecklinge

Die Stecklinge können in Töpfen mit einem Substrat aus Anzuchterde oder einem Sand-Torf-Gemisch bewurzelt werden. Stecken Sie sie etwa 3-5 cm tief in das Substrat und drücken Sie die Erde leicht an.

Pflege der Stecklinge

Stellen Sie den Topf mit den Stecklingen an einen halbschattigen Ort mit Temperaturen zwischen 5 und 12 °C. Halten Sie die Erde konstant feucht, ohne Staunässe zu verursachen. Optional können Sie die Stecklinge mit einer transparenten Plastiktüte abdecken, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Nach einigen Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben, und die Jungpflanzen beginnen zu wachsen. Sobald die Triebe kräftiger geworden sind und neue Blätter ausgebildet haben, können Sie sie in größere Töpfe oder direkt ins Freiland umpflanzen.

Vermehrung des Amberbaums durch Samen

Die Vermehrung des Amberbaums durch Samen erfordert etwas mehr Geduld und Aufwand als die Stecklingsvermehrung, ist jedoch ideal, wenn mehrere Bäume gezogen werden sollen oder kein Zugang zu Stecklingen besteht.

Samengewinnung

Die Samen des Amberbaums befinden sich in kleinen, kastanienähnlichen Früchten, die im Herbst reifen. Sammeln Sie die Früchte, sobald sie braun und trocken sind. Ein Großteil der Samen ist unfruchtbar, daher sollten nur Samen mit Flügeln verwendet oder fertiles Saatgut erworben werden.

Kältestratifikation

Die Samen des Amberbaums sind Kaltkeimer und benötigen eine Kälteperiode zur Keimung. Dazu legen Sie die Samen in feuchten Sand, wickeln sie in Folie und verschließen die Enden. Lagern Sie diese Pakete etwa acht Wochen bei 5 °C im Kühlschrank.

Aussaat

Nach der Kältestratifikation können die Samen in Anzuchttöpfe oder Schalen mit Anzuchterde ausgesät werden. Bedecken Sie die Samen leicht mit Erde und halten Sie diese feucht.

Keimung und Pflege der Sämlinge

Stellen Sie die Anzuchttöpfe an einen hellen und warmen Ort bei etwa 20 °C. Halten Sie die Erde konstant feucht und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Sobald die Sämlinge eine Höhe von etwa 10 bis 15 cm erreicht haben, können sie in größere Töpfe oder ins Freiland gepflanzt werden.

Standortwahl und Pflanzung

Der Amberbaum benötigt einen vollsonnigen bis halbschattigen Standort, um seine charakteristische Herbstfärbung optimal zu entwickeln. Ein windgeschützter Platz ist vorteilhaft, um die Blätter vor starkem Wind zu schützen. Der Boden sollte tiefgründig, humos und gut durchlässig sein, idealerweise leicht sauer bis neutral. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.

Die beste Pflanzzeit für Amberbäume ist das Frühjahr. Graben Sie ein Pflanzloch, das etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen, setzen Sie den Baum ein, füllen Sie das Loch mit Erde und drücken Sie diese leicht an. Wässern Sie den Baum ausreichend nach der Pflanzung. Ein ausreichender Abstand zu anderen Gehölzen ist empfehlenswert, um dem Amberbaum genügend Raum zum Wachsen zu geben.

Pflege des Amberbaums

Der Amberbaum ist ein relativ pflegeleichtes Gehölz. Gießen Sie den Baum regelmäßig, besonders in Trockenperioden, jedoch ohne Staunässe zu verursachen. Während der Sommermonate ist es ratsam, etwa zweimal wöchentlich kräftig zu wässern. Eine Düngung ist normalerweise nicht erforderlich. In Ausnahmefällen, wie bei jungen oder in Kübel gepflanzten Bäumen, kann eine Düngung im Frühjahr und Herbst mit Kompost oder organischem Dünger sinnvoll sein. Ein Schnitt ist in der Regel nicht erforderlich, jedoch empfiehlt es sich, abgestorbene oder beschädigte Äste im Frühjahr zu entfernen.

Bilder: DeniseBush / iStockphoto