Johannisbeere

Johannisbeeren umpflanzen: So gelingt der Standortwechsel

Johannisbeeren lassen sich gut umpflanzen, wenn Sie einige Punkte beachten. Dieser Artikel führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess und gibt Tipps für die optimale Pflege nach dem Umpflanzen.

Der richtige Zeitpunkt zum Umpflanzen

Das Umpflanzen im Herbst stärkt das Wurzelwachstum vor dem Winter

Der richtige Zeitpunkt zum Umpflanzen

Der ideale Zeitraum zum Umpflanzen von Johannisbeeren liegt während der Vegetationsruhe, von November bis Mitte März, vorzugsweise zwischen Oktober und November. In dieser Zeit sind die Pflanzen ohne Laub und somit inaktiv, was ihnen erlaubt, besser am neuen Standort Fuß zu fassen. Der noch warme Boden ermöglicht es den Wurzeln, vor dem Winter anzuwachsen, sodass die Pflanzen im Frühjahr kräftig austreiben können.

Bitte achten Sie darauf, das Umpflanzen bei sehr heißem Wetter oder Bodenfrost zu vermeiden, da extreme Bedingungen die Jungpflanzen stark stressen und das Anwachsen behindern können.

Zwei wesentliche Punkte, die Sie einplanen sollten:

  • Ausreichende Bodenfeuchtigkeit: Der Boden sollte während des Umpflanzens und in den folgenden Wochen ausreichend feucht sein, um die Wasseraufnahme zu erleichtern.
  • Früher Umpflanztermin bevorzugt: Je früher im Herbst umgesetzt wird, desto besser können sich die Wurzeln etablieren und die neue Umgebung erkunden.

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Durch das Einhalten dieses optimalen Zeitfensters und das sorgfältige Befolgen dieser Hinweise erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit für ein erfolgreiches Anwachsen Ihrer Johannisbeeren und eine reiche Ernte im kommenden Jahr.

Vorbereitungen: Rückschnitt

Ein gezielter Rückschnitt unterstützt das gesunde Wachstum am neuen Standort

Vorbereitungen: Rückschnitt

Etwa zwei Wochen vor dem Umpflanzen Ihrer Johannisbeeren sollten Sie einen Rückschnitt durchführen. Dies erleichtert der Pflanze die Anpassung an den neuen Standort, da sie weniger Triebe und somit einen geringeren Wasser- und Nährstoffbedarf hat. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  • Schwache und beschädigte Triebe entfernen: Schneiden Sie alle schwachen und beschädigten Triebe direkt an der Ansatzstelle ab.
  • Ältere Triebe reduzieren: Entfernen Sie ältere, dicke Triebe, um Platz für neue, kräftige Triebe zu schaffen. Überalterte Triebe erkennen Sie häufig an ihrer dunkleren und manchmal flechtenbedeckten Rinde.
  • Längere Triebe einkürzen: Falls noch lange Triebe verbleiben, kürzen Sie diese um ein Drittel bis zur Hälfte. Dies hilft, das Verhältnis zwischen oberirdischem Volumen und Wurzelmasse auszugleichen.

Ziel des Rückschnitts ist es, das oberirdische Wachstum zu reduzieren und gleichzeitig jüngere Triebe zu fördern, um einen gesunden Neuanfang am neuen Standort zu ermöglichen. Ihre Johannisbeerpflanze wird somit gut vorbereitet und kann kräftig am neuen Standort austreiben.

Ausgraben der Johannisbeere

Um die Johannisbeere auszugraben, beginnen Sie damit, einen spatentiefen Graben rund um die Pflanze im Abstand von etwa 30 bis 50 cm zu ziehen. Johannisbeeren zählen zu den Flachwurzlern, was bedeutet, dass ein breiter Graben ausreicht. Durch vorsichtiges, schräges Einstoßen des Spatens in die Erde rund um die Pflanze werden die seitlichen Wurzeln durchtrennt.

Wenn der Wurzelballen freigelegt ist, lockern Sie ihn behutsam mit dem Spaten. Häufig ist es hilfreich, lose Erde vorsichtig abzuschütteln, um das Gewicht des Wurzelballens zu reduzieren und das Anwurzeln am neuen Standort zu fördern. Um die Erde am Wurzelballen zu halten, können Sie diesen in ein Gewebetuch oder eine Plastikfolie einwickeln.

Vermeiden Sie es, den Wurzelballen mit den Füßen zu verdichten, um möglichst viel Erde an den Wurzeln zu behalten. Das Wiedereinpflanzen der Johannisbeere sollte möglichst zeitnah erfolgen, um das Austrocknen der Wurzeln zu verhindern und die Pflanze schnell wieder mit Nährstoffen zu versorgen.

Auswahl des neuen Standorts

Eine sorgfältige Standortwahl fördert das optimale Wachstum von Johannisbeeren

Auswahl des neuen Standorts

Bevor Sie die Johannisbeere umpflanzen, stellen Sie sicher, dass der neue Standort optimale Wachstumsbedingungen bietet. Johannisbeeren gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Plätzen, wobei ein vollsonniger Standort zu süßeren Früchten führt. Achten Sie darauf, dass der Platz windgeschützt ist, um Schäden durch starken Wind und Spätfröste zu vermeiden.

Der Boden sollte tiefgründig, humusreich und gut durchlässig sein. Vermeiden Sie Standorte, die zu Staunässe neigen, indem Sie Bodensenken meiden oder, falls nötig, die Pflanzgrube mit einer Schicht grobem Kies versehen. Die ideale Bodenart ist mittelschwer und leicht sauer bis neutral, mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7.

Für eine zusätzliche Nährstoffversorgung können Sie die Erde mit gut verrottetem Kompost oder Stallmist anreichern. Ein hoher Gehalt an organischer Substanz fördert das Wachstum und die Fruchtbildung. Achten Sie darauf, dass der Standort eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit aufweist, ohne dass der Boden dauerhaft feucht oder vollständig trocken ist.

Vor dem Einpflanzen lockern Sie den Boden tiefgründig auf und entfernen Sie Unkräuter. Dies schafft ideale Bedingungen für die Wurzeln, sich am neuen Standort auszubreiten und zu etablieren. Setzen Sie die Johannisbeere so ein, dass der Wurzelballen etwa fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche liegt, um die Bildung neuer Bodentriebe zu fördern.

Durch sorgfältige Planung und Vorbereitung des neuen Standorts schaffen Sie die Grundlage für eine gesunde und ertragreiche Johannisbeerpflanze.

Einpflanzen am neuen Standort

Um Ihre Johannisbeere optimal am neuen Standort einzupflanzen, bereiten Sie zunächst ein ausreichend großes Pflanzloch vor. Das Loch sollte mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen der Pflanze sein. Lockern Sie die Erde im Pflanzloch gründlich auf und reichern Sie sie mit gut verrottetem Kompost oder Stallmist an, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen.

Schneiden Sie alle beschädigten oder übermäßig langen Wurzeln mit einer scharfen Schere zurück, um das Wurzelwachstum zu fördern. Setzen Sie die Johannisbeere so ein, dass der Wurzelballen etwa fünf Zentimeter tiefer liegt als zuvor, damit die Pflanze stabil im Boden verankert ist und die Bildung neuer Bodentriebe gefördert wird.

Nachdem die Pflanze im Loch positioniert ist, entfernen Sie eventuelle Gewebetücher oder Plastikfolien vom Wurzelballen. Füllen Sie das Pflanzloch mit der vorbereiteten Erde auf und drücken Sie die Erde leicht an, um Luftlöcher zu vermeiden und einen guten Bodenschluss zu gewährleisten. Formen Sie einen Gießrand um die Pflanze, der hilft, das Wasser direkt zu den Wurzeln zu leiten.

Schwemmen Sie die Pflanze gut ein, sodass die Erde sich um die Wurzeln setzt und keine Hohlräume mehr verbleiben. Zum Abschluss bedecken Sie den Boden rund um die Pflanze mit einer Schicht Mulch, um die Feuchtigkeit zu bewahren, Unkrautwachstum zu unterdrücken und die Erde vor Erosion zu schützen.

Um das Anwachsen am neuen Standort zu unterstützen, sollten Sie in den ersten Monaten regelmäßig gießen, besonders bei Trockenheit. Achten Sie jedoch darauf, Staunässe zu vermeiden, die die Wurzeln schädigen kann.

Umpflanzen von Johannisbeer-Hochstämmchen

Das Umpflanzen von Johannisbeer-Hochstämmchen erfordert einige besondere Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Pflanze gesund anwächst und gute Erträge erzielt.

  1. Vorbereitung des Hochstämmchens: Bevor Sie das Hochstämmchen ausgraben, reduzieren Sie die Krone um etwa die Hälfte. Dieser Formschnitt balanciert das Verhältnis zwischen oberirdischem Volumen und Wurzelmasse und erleichtert der Pflanze das Anwurzeln am neuen Standort.
  2. Ausgraben: Heben Sie einen breiten Graben rund um das Hochstämmchen aus, da Johannisbeeren Flachwurzler sind. Vermeiden Sie möglichst, den Wurzelballen zu beschädigen. Ein Gewebetuch oder eine Folie können dabei helfen, den Erdballen kompakt zu halten.
  3. Neuer Standort: Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit windgeschützter Lage. Bereiten Sie ein Pflanzloch vor, das mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen ist. Lockern Sie die Erde des Pflanzlochs gründlich auf und mischen Sie Kompost für eine verbesserte Bodenstruktur bei.
  4. Pflanzenhöhe: Setzen Sie das Hochstämmchen im neuen Pflanzloch so ein, dass der Wurzelansatz nicht tiefer als vorher liegt. Pflanzen Sie es möglichst hoch ein, um die Entstehung unerwünschter Bodentriebe an der Stammbasis zu verhindern.
  5. Einpflanzen: Füllen Sie das Pflanzloch mit der vorbereiteten Erde auf und drücken Sie die Erde leicht an, um Hohlräume zu vermeiden. Formen Sie einen Gießrand um das Hochstämmchen, um das Wasser direkt zu den Wurzeln zu leiten. Schwemmen Sie die Pflanze gut ein, um einen guten Bodenschluss zu gewährleisten.
  6. Pflege nach dem Einpflanzen: Mulchen Sie den Bereich um das Hochstämmchen, um die Feuchtigkeit zu bewahren und Unkrautwuchs zu unterdrücken. Gießen Sie regelmäßig, besonders in den ersten Monaten nach dem Umpflanzen, und verwenden Sie im Frühjahr einen Langzeitdünger, um das Wachstum zu fördern. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden, da dies die Wurzeln schädigen könnte.

Pflege nach dem Umpflanzen

Nach dem Umpflanzen benötigen Johannisbeeren besondere Pflege, um ihre Anpassung an den neuen Standort zu unterstützen. Insbesondere die Wasserversorgung spielt eine entscheidende Rolle, da Johannisbeeren flach wurzeln und schnell unter Trockenheit leiden können.

  • Regelmäßiges Gießen: Gießen Sie die Pflanzen gründlich und regelmäßig, besonders in den ersten Wochen nach dem Umpflanzen und während Trockenperioden. Verwenden Sie am besten abgestandenes Wasser und vermeiden Sie Staunässe, indem Sie den Boden nur moderat feucht halten.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht rund um die Pflanze hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und Unkrautwuchs zu unterdrücken. Geeignet sind organische Materialien wie Rindenmulch, Stroh oder verrottetes Laub. Dies verbessert auch die Bodenstruktur und setzt beim Verrotten Nährstoffe frei.
  • Nährstoffversorgung: Geben Sie den Pflanzen im Frühjahr Langzeitdünger oder reifen Kompost, um das Wachstum zu fördern. Ein nährstoffreicher Boden unterstützt die Pflanze dabei, sich schneller zu etablieren und kräftig auszutreiben.
  • Bodenschutz: Da die Wurzeln von Johannisbeeren sich in den oberen Erdschichten ausbreiten, vermeiden Sie das Bearbeiten der Erde mit Hacken oder ähnlichem Werkzeug. Dies schützt die Wurzeln vor Beschädigungen.
  • Schutz vor Krankheiten: Johannisbeeren sind anfällig gegenüber Pilzkrankheiten. Achten Sie darauf, die Blätter trocken zu halten, indem Sie bodennah gießen. Regelmäßiges Ausdünnen der Stauden fördert eine gute Luftzirkulation und verhindert das Eindringen von Pilzsporen.
  • Schnittmaßnahmen: Entfernen Sie regelmäßig ältere und beschädigte Triebe, um Platz für neues Wachstum zu schaffen. Dies sollte idealerweise nach der Ernte oder im Spätwinter erfolgen.

Durch diese Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Johannisbeerpflanzen gut anwachsen und gesund bleiben, was sich positiv auf Ertrag und Fruchtqualität auswirkt.

Bilder: Yulia / stock.adobe.com