Jostabeere vermehren: So gelingt’s mit Steckling & Absenker
Jostabeeren lassen sich einfach durch Stecklinge oder Absenker vermehren. Dieser Artikel beschreibt beide Methoden Schritt für Schritt und gibt Tipps zur erfolgreichen Bewurzelung und Pflanzung.
Stecklinge schneiden
Für das Schneiden von Jostabeer-Stecklingen wählen Sie einjährige, kräftige Triebe aus, die eine Länge von 15 bis 20 cm haben und mehrere Knospen besitzen. Der beste Zeitraum für den Schnitt liegt zwischen September und April, während der Ruhephase der Pflanze.
Gehen Sie wie folgt vor:
- Werkzeug vorbereiten: Verwenden Sie eine scharfe und saubere Gartenschere oder ein spezielles Stecklingsmesser, um saubere Schnitte zu gewährleisten und Quetschungen zu vermeiden.
- Triebe auswählen: Suchen Sie gesunde Triebe mit hellerer Holzfarbe, die keinen Krankheitsbefall aufweisen.
- Steckling schneiden: Schneiden Sie den Trieb direkt unterhalb einer Knospe ab. Der Schnitt sollte schräg verlaufen, um die Wasseraufnahme zu erleichtern.
- Blätter entfernen: Befreien Sie das untere Drittel des Stecklings von Blättern, um Fäulnis beim Einpflanzen zu verhindern.
Mit dieser Methode legen Sie den Grundstein für eine erfolgreiche Vermehrung Ihrer Jostabeeren.
Stecklinge bewurzeln
Um Ihre Jostabeer-Stecklinge erfolgreich zu bewurzeln, benötigen Sie Geduld und die richtigen Schritten. Pflanzen Sie die Stecklinge tief in ein Gefäß mit spezieller Anzuchterde oder in ein vorbereitetes Beet. Nur das oberste Auge sollte etwa zwei Zentimeter über der Bodenoberfläche bleiben.
Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne sie durchnässt zu lassen. Ein leicht absonniger, warmer und heller Standort unterstützt die Wurzelbildung. Ideal sind Temperaturen zwischen 12 und 16 Grad Celsius. Die Stecklinge sollten innerhalb weniger Wochen erste Wurzeln bilden und nach mehreren Monaten ausreichend verwurzelt sein, um in Gartenbeete oder größere Töpfe umgesetzt zu werden.
Alternative Bewurzelungsmethoden
Auch andere Techniken können erfolgreich zur Bewurzelung von Jostabeer-Stecklingen eingesetzt werden:
- Bewurzelung im Wasser: Stellen Sie die Stecklinge in ein Glas mit frischem Wasser, das regelmäßig gewechselt wird. Sobald sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, können Sie die Stecklinge in Erde umpflanzen.
- Bewurzelung in mineralischen Substraten: Materialien wie Perlit oder Vermiculit bieten gute Drainage und Belüftung, was die Wurzelbildung fördert. Befeuchten Sie das Substrat und setzen Sie die Stecklinge ein. So minimieren Sie das Risiko von Staunässe und Fäulnis.
- Mikro-Vermehrung: Durch Mikropropagation, auch als Gewebekultur bekannt, können Jostabeeren unter sterilen Laborbedingungen vermehrt werden. Diese Methode ermöglicht die schnelle Erzeugung vieler Pflanzen, ist aber technisch anspruchsvoll und wird meist professionell angewendet.
- Verwendung von Bewurzelungshormonen: Benetzen Sie die Basis der Stecklinge mit einem Bewurzelungspulver (9,00€ bei Amazon*), um die Wurzelbildung zu beschleunigen. Pflanzen Sie anschließend die Stecklinge in das bewurzelnde Medium Ihrer Wahl.
Unabhängig von der Methode sollten die Stecklinge an einem warmen, hellen Ort stehen und die Feuchtigkeit des Mediums regelmäßig kontrolliert werden, um Schimmel und Fäulnis vorzubeugen.
Stecklinge einpflanzen
Nachdem Ihre Stecklinge gut verwurzelt sind, pflanzen Sie sie in die endgültige Erde. Bereiten Sie individuelle Töpfe oder einen ausgewählten Platz im Garten mit einem sonnigen bis halbschattigen Standort vor. Der Boden sollte tiefgründig und gut durchlässig sein.
- Einpflanzen: Platzieren Sie die bewurzelten Stecklinge, sodass die obersten zwei bis drei Augen knapp über der Bodenoberfläche bleiben. Dies fördert gesundes Wachstum und weitere Wurzelbildung.
- Abstand: Lassen Sie genügend Raum zwischen den Pflanzen für gesundes Wachstum. Ein Abstand von etwa 2 bis 3 Metern zu anderen Pflanzen ist ideal.
- Wasserzufuhr: Gießen Sie die Stecklinge gründlich an. Dies hilft ihnen, sich schnell an ihrem neuen Standort einzuleben.
- Schutz: Decken Sie die Stecklinge bei drohendem Frost mit Tannenzweigen oder Gartenfließ ab, um sie vor Kälte zu schützen.
Mit diesen Schritten gewährleisten Sie einen erfolgreichen Start für Ihre Jostabeeren in ihrem neuen Zuhause.
Vermehrung durch Absenker
Die Vermehrung Ihrer Jostabeeren durch Absenker ist eine einfache und natürliche Methode. Wählen Sie im Frühjahr oder Herbst einen gesunden, einjährigen Trieb aus:
- Trieb auswählen: Entscheiden Sie sich für einen kräftigen, biegsamen Trieb, der lang genug ist, um ihn zum Boden zu biegen.
- Biegung und Befestigung: Biegen Sie den Trieb zum Boden, sodass er an einer Stelle den Boden berühren kann, ohne zu brechen. Fixieren Sie ihn mit einem Drahtbügel oder einem Stein.
- Rinde ritzen: Schneiden Sie die Rinde des Triebes an der Stelle, die im Boden liegt, ein. Dies fördert die Wurzelbildung.
- Eingraben: Graben Sie eine flache Mulde und legen Sie den eingeritzten Teil des Triebes hinein. Bedecken Sie ihn mit Erde, sodass nur die Triebspitze aus der Erde herausragt.
- Pflege: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Achten Sie darauf, dass sie gut durchlüftet bleibt, um Fäulnis zu vermeiden.
Nach einigen Monaten, spätestens im nächsten Frühjahr, sollten sich Wurzeln am abgelegten Trieb gebildet haben. Wenn Sie einen deutlichen Widerstand spüren, können Sie den Trieb von der Mutterpflanze abschneiden und an seinem neuen Standort einpflanzen.
Pflege der Jungpflanzen
Um Ihren Jostabeer-Jungpflanzen einen guten Start zu ermöglichen, sollten Sie einige Pflegemaßnahmen beachten. Halten Sie die Erde stets gleichmäßig feucht, vor allem während Trockenperioden. Mulchen Sie den Boden mit Kompost oder Grasschnitt, um die Feuchtigkeit zu bewahren und die flachen Wurzeln zu schützen.
Bereits im Frühjahr ist eine erste Düngung notwendig. Verwenden Sie einen organischen Dünger wie Hornspäne oder einen Beerendünger. Im Herbst empfiehlt es sich, zusätzlichen gut verrotteten Kompost einzuarbeiten.
Regelmäßiger Schnitt ist wichtig, um die Pflanze kompakt zu halten und den Fruchtertrag zu steigern. Entfernen Sie überalterte Triebe bodennah, um das Wachstum neuer, kräftiger Triebe zu fördern. Ein lichtdurchlässiger Aufbau verhindert Pilzbefall und Schädlinge.
Achten Sie darauf, bodendeckende Pflanzen oder Gras um die Wurzeln zu entfernen, da diese um Wasser und Nährstoffe konkurrieren könnten. Gerade in heißen Sommermonaten sollten die Jostabeeren zusätzlich gut gewässert werden.
Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass Ihre Jostabeer-Jungpflanzen gesund wachsen und bald köstliche Früchte tragen.